Donnerstag, 29. Dezember 2011

Fußacher Bucht

Übersicht
Schwierigkeit
(1-5): 1
Dauer: 1 Stunden 30 Minuten
Höhenunterschied: 4-5 Meter
Einkehrmöglichkeiten: Fußach, Fußach in der Schanz
Erreichbarkeit mit Öffentlichen Verkehrsmitteln: Fußach – Altes Postamt























Die Route
Bei Anreise mit dem Privatauto beginnt die Wanderung bei der Abschrankung beim FKK-Gelände, wo sich entsprechende Parkplätze befinden. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreist, steigt bei der Haltestelle Fußach – Altes Postamt aus, geht von dort zum linken Rheindamm und wandert diesen entlang, bis er zum Wanderparkplatz kommt. Dadurch verlängert sich die Wanderung um etwa 40 Minuten (Hin- und Rückweg).
Vom Ausgangspunkt aus wandern wir auf dem Hochwasserdamm des Rheins entlang und sehen von hier aus auf die Harder Bucht im Osten und auf die Inselstadt Lindau, die leicht rechts der Gehrichtung auf der anderen Seite des Bodensees liegt. Nachdem wir etwa einen Kilometer den Damm entlang gegangen sind, erblicken wir auf der linken Seite eine künstlich geschaffene Lagune, mit einem ausgedehnten Schilfbereich und einzelnen Inselchen. Dieser Seebereich wurde nach Vortreiben der Rheinregulierung geschaffen, um verloren gegangenes Terrain den Brut- und Zugvögeln zurückzugeben. Das Rheindelta und die Fußacher Bucht bilden eines der größten „Vogelumschlagplätze“ Mitteleuropas. Viele Vögel legen hier eine Rast ein auf ihrem Weg in den Süden im Herbst und auf ihrem Rückflug in den Norden im Frühjahr. Andere Vögel wiederum bleiben den ganzen Winter über in dem klimatisch begünstigten Gebiet. Kein Wunder, dass die Fußacher Buch bei Ornithologen sehr beliebt ist.
Am nordwestlichen Ende der Lagune biegen wir vom Rheindamm nach links ab und folgen etwa 300 Meter der Begrenzung der Bucht, bis wir zu einem Aussichtspunkt kommen, von dem man auf das andere Ende der Fußacher Bucht sehen kann, das vom „Rohrspitz“ gebildet wird. Nach Süden hin öffnet sich nun die gesamte Weite der Bucht. Wir folgen dem Damm der hier wieder in Richtung Ausgangspunkt führt. Unserem Blick in Gehrichtung zeigen sich nun die Berge, die das Rheintal links und rechts begrenzen. Bald nachdem wir die Lagune umwandert haben, kommen wir wieder zurück auf den Weg, der sich auf dem Rheindamm befindet. Diesem folgen wir bis wir wieder zurück zum Wanderparkplatz, unserem Ausgangspunkt, kommen.
Diese Wanderung kann zwar zu jeder Jahreszeit unternommen werden, doch wer sich für die diversen Vogelarten interessiert, wählt am besten die entsprechenden Vogelzugszeiten (Frühjahr und Herbst).

Viel Spaß bei dieser Wanderung.

Samstag, 5. November 2011

Bildstein

Übersicht
Schwierigkeit (1-5):
1
Dauer: 1 Stunde, 30 Minuten
Höhenunterschied: 150 Meter
Einkehrmöglichkeiten: Schwarzach, Bildstein
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Schwarzach-Kirche





















Die Route
Unsere Wanderung beginnt bei der neugotischen Kirche von Schwarzach. Wir überqueren die Hauptstraße und folgen dieser etwa 200 Meter weit in Richtung Wolfurt, bis die erste Straße nach rechts abzweigt. Dieser Straße folgen wir, bis wir zu einer kleinen Brücke kommen, die über einen Bach führt, der aus einem kleinen Tal herausbricht. Wir überqueren ihn jedoch nicht, sondern folgen ihm in das Tal hinein. Nach etwa 300 Meter kommen wir an einen Steg, der über den Bach führt. Diesen überqueren wir und folgen bald einem von den Pionieren des Österreichischen Bundesheeres angelegten Weg durch den Wald nach Ingürne. Bad Ingrüne, was bis ins 20. Jahrhundert hinein ein bekannter Kur-Ort im Vorarlberger Unterland. Nun geht es dem Wegweiser entlang weiter über Obertellenmoos, bis wir zur Straße kommen, die direkt an der Wallfahrtskirche Maria-Bildstein vorbei führt.
Bildstein ist neben Rankweil der bekannteste Wallfahrtsort in Vorarlberg und entstand auf vielfaches Drängen der unterländer Bevölkerung, da in früheren Zeiten für manche der Weg bis nach Rankweil zu weit schien. Von der Wallfahrtskirche aus hat man einen wunderschönen Blick über das gesamte untere Rheintal und den Bodensee. An klaren Tagen sieht man bis weit ins Schwäbische hinein. Auch sind im Süden die Churfirsten und die Alviergruppe, sowie das Drei-Schwestern-Massiv gut zu erkennen.
Die Wallfahrtskirche ist neben einem bekannten Pilgerort auch sehr beliebt bei Paaren, die sich dort das Jawort geben wollen. In Bildstein locken einige Gasthöfe die müden Pilger und Wallfahrer zur Einkehr in eine gemütliche Gaststube.
Den Rückweg treten wir wieder auf demselben Weg an, auf dem wir gekommen sind (Weg mit mehreren Pilgerstationen). Jedoch halten wir uns, nachdem wir in den Wald gekommen sind, rechts und folgen der dortigen rot-weißen Wegmarkierung.
Dieser Weg ist ein bisschen steiler, dafür um vieles kürzer, als der Weg, der uns nach oben geführt hat. Wir kommen so nach etwa einer halben Stunde wieder zur Brücke, die über das kleine Bächlein führt. Von dort folgen wir der Gemeindestraße und dann der Hauptstraße zurück zur Kirche, wo unsere Wanderung begann.
Dies ist eine leichte Wanderung, die zu jeder Jahreszeit unternommen werden kann. Aufgrund ihrer Kürze eignet sie sich auch hervorragend als Sonntagnachmittagsspaziergang.

Viel Vergnügen bei dieser Wanderung!

Dienstag, 25. Oktober 2011

Schruns – Tschagguns - Bartholomäberg

Übersicht
Schwierigkeit (1-5):
2
Dauer: 3 Stunden
Höhenunterschied: 400 Meter
Einkehrmöglichkeiten: Schruns, Tschagguns, Bartholomäberg
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Montafonerbahn vom Bahnhof Bludenz bis zur Endstation Schruns.



















Die Route
Die Wanderung beginnt beim Bahnhof Schruns, der Endstation der Montafonerbahn. Von dort überqueren wir die Straße in Richtung Litz und kommen nach wenigen Schritten zur schön hergerichteten Litzpromenade. Nun folgen wir dem Bach entlang seinem Verlauf in Richtung Tschagguns, das auf der anderen Talseite liegt. Bereits vom Fluss aus haben wir einen wunderbaren Blick auf die umliegenden Berge, die sich majestätisch gegen den Himmel erheben. Wir überqueren die Eisenbahnlinie und noch bevor wir zur Mündung der Litz kommen, überqueren wir auch die Ill und befinden uns nun im Gemeindegebiet von Tschagguns. Ein kurzer Gang von etwa fünf Minuten, bringt uns zur schönen und weiträumigen Kirche (Geschnitzte Muster der Kirchenbänke; geräumiger offener und heller Chor). Von der kleinen Anhöhe, auf der dir Kirche steht, haben wir einen schönen Blick auf das auf der anderen Talseite liegende Schruns, mit dem weit über dem Ort thronenden Hochjoch (die Trasse der Seilbahn ist leicht zu erkennen) und der Zamangspitze, die beide zur Verwallgruppe gehören. Auf der anderen Seite, direkt über Tschagguns, grüßt uns die prächtige Tschaggunser Mittagsspitze.
Nun gehen wir den gleichen Weg, den wir von der Ill zur Kirche genommen haben, zurück. Wieder auf der anderen Seite der Ill folgen wir dieser talauswärts (in Richtung Vandans). Es geht nun dem Illufer entlang, bis wir zum Schrunser Ortsteil Kaltenbrunnen kommen. Kurz vor der dortigen Eisenbahnhaltestelle überqueren wir die Bahnlinie und folgen der Gemeindestraße, bis wir zur Hauptstraße kommen, die das ganze Montafon durchzieht. Dieser folgen wir etwa 50 Meter in Richtung Schruns, bis links ein Weg in den Wald, Richtung Kloster Gauenstein, abzweigt. Diesem Weg folgen wir nun durch den schönen Mischwald. Wir kommen durch einen kurzen, aber sehr idyllischen Abschnitt des Weges, der von bemoosten Steinen, Farnhainen und vor sich hin träumenden gefallenen Baumstämmen gesäumt ist; auch an einer kleinen Quelle kommen wir vorbei. Man fühlt sich richtiggehend in einen Märchenwald versetzt.
Kurz bevor wir zum Kloster Gauenstein kommen, zweigt ein Weg nach links in Richtung Bartholomäberg ab. Diesem folgen wir anfangs durch Wald, dann über offene Hänge und Wiesen. Der Weg ist stets gut markiert und nur auf einer kurzen Strecke ein wenig steiler. Bald sehen wir bereits die barocke Kirche von Bartholomäberg mit ihrem dunkelgrünen Zwiebelturm vor uns, zu der wir nach etwa 20 Minuten gelangen. Bartholomäberg war lange Zeit der wichtigste und reichste Ort des Monatfons. Dies ging vor allem auf den Bergbau zurück, der die Gemeinde zu Wohlstand kommen ließ (Bergbaumuseum und Stollen – Besichtigung nach Anmeldung möglich). Die Ausstattung der Kirche weist denn auch auf großen Reichtum zurück. Berühmt ist das goldene Vortragskreuz, von dem sich eine Kopie in der Kirche findet; das Original befindet sich im Vorarlberger Landesmuseum in Bregenz. Bartholomäberg ist die sonnigste Gemeinde Vorarlbergs und von ihr aus hat man einen überwältigenden Blick auf die umliegenden Berge, vom Rellstal mit der Zimba, dem Gauertal mit den Drei Türmen über die Tschaggunser Mittagsspitze, bis zu den Bergen der Silvretta und der Verwallgruppe.

Auf dem Rückweg nach Schruns, folgen wir zunächst dem Weg, den wir herauf gekommen sind, zweigen jedoch bei der ersten Kreuzung nicht nach links ab, sondern gehen geradeaus weiter. Wir kommen an einer Kapelle vorbei und folgen dann dem Wegweiser in Richtung Kaltenbrunnen und dem Kloster Gauenstein. Wir kommen so wieder auf den Weg zurück, den wir bereits nach Bartholomäberg gegangen sind.

Durch den Wald weiter gehend, kommen wir zum Waldkloster Gauenstein, von dem wir wieder einen herrlichen Blick über Tschagguns und die Berge des Rells- und Gauertals haben. Beim Kloster gehen wir nicht dem direkten Weg hinunter ins Tal, sondern halten uns leicht links und folgen so einem Weg, der uns bald wieder zurück ins Zentrum von Schruns führt, nachdem wir kurz vor der Überquerung der Litz an einer Kapelle vorbeigekommen sind.
Das Zentrum vom Schruns selbst hat einen kleinstädtischen Charakter. Untypisch für das Montafon, sind hier die Häuser direkt aneinander gebaut. Wer möchte kann nun die große Kirche des Ortes mit doppelstöckiger Empore besichtigen. Schräg gegenüber der Kirche befindet sich das Monatfoner Heimatmuseum, das traditionelles Handwerk, Trachten und Wohnkultur des Tales zeigt.

Viel Vergnügen bei dieser Wanderung!

Samstag, 15. Oktober 2011

Rundwanderung Übersaxen



Übersicht
Schwierigkeit (1-5):
2
Dauer: 2 Stunden 30 Minuten
Höhenunterschied: 320 Meter
Einkehrmöglichkeiten: Übersaxen,
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Landbus von Rankweil-Bahnhof nach Übersaxen-Ortszentrum



















Die Route


Unsere Wanderung beginnt im Ortszentrum der Gemeinde Übersaxen beim Gemeindezentrum. Von dort folgen wir der Gemeindestraße in Richtung Westen, immer dem Waldrand zu. Diesen erreichen wir nach wenigen Minuten. Nun geht es leicht aufwärts auf einem breiten Forstweg, bis wir nach etwa 15 Minuten aus dem Wald herauskommen. Wir befinden und nun im Ortsteil Gartis, von wo aus wir einen herrlichen Ausblick auf das oberer Rheintal und den Walgau mit den hohen Bergen des Rätikons (Dreischwestern, Galinakopf, etc.) haben. Nun geht es in leichtem Auf und Ab dem breiten Weg nach weiter, bis wir an Heubargen vorbei über Wiesen zu einem Wegweiser kommen, der uns in Richtung Satteinser Gulmalpe weist. Wir folgen dem Weg nun wieder in den Wald hinein in dieser Richtung. Der Weg wird nun wird bald etwas schmaler und führt über einen Steg über den Pfudidätschbach. Weiter geht es nun durch den Wald, bis wir unterhalb eines Wiesenhanges zum Wegweiser „Motta“ auf 905 Metern Seehöhe kommen. Wir folgen nun der rotweißen Markierung in Richtung Gulmalpe. Nun geht es im Wald aufwärts, bis zur Straße, die von Übersaxen nach Dünserberg führt. Wir überqueren die Straße und folgen auf der gegenüberliegenden Seite einem historischen Weg zur Satteinser Gulmalpe (Vorsicht! Dieser Weg kann leicht verfehlt werden, man sollte sich deshalb eine gute Karte besorgen). Der oft etwas schlammige Alppfad führt uns nun nach wenigen Minuten zur Gulalpe von Satteins. Nun genießen wir das herrliche Panorama, das bis zum Säntis und der Alviergruppe, sowie den Berge des Brandnertales und des Montafons (mit der Zimba als markantem Punkt) reicht.
Wir folgen nun dem rotweiß markierten Weg zur etwa 100 Meter höher liegenden Überaxner Gulmalpe, die wir in etwa einer halben Stunde leicht erreichen.

Von dort haben wir einen wunderbaren Blick auf das auf der anderen Seite liegende Laternsertal. Nun geht es über den Übersaxener Ortsteil Weiherberg zurück zum Zentrum bei der Kirche, von wo aus wir unsere Wanderung begonnen hatten.
Wer seine Wanderung nicht wieder am Ausgangspunkt beenden möchte, kann von der Satteinser Gulmalpe aus den gut markierten Wegen nach Satteins oder Düns folgen. Der Abstieg dauert in beiden Fällen etwa eineinhalb bis zwei Stunden, jedoch geht es durchwegs durch den Wald und es gibt kaum mehr Stellen, von denen aus man die Aussicht genießen kann.


Diese Wanderung eignet sich hervorragend für den Herbst, besonders dann, wenn im Rheintal und im Walgau oft der Nebel den ganzen Tag über nicht verschwindet, wird die angenehme Höhenlage von Übersaxen (900 Meter) sehr geschätzt. Die warme Herbstsonne lässt einen gut Energie tanken für die kalten Tage des bald kommenden Winters.

Vier Vergnügen bei dieser Wanderung!

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Dürnstein Vogelberg

Übersicht
Schwierigkeit
(1-5): 2
Dauer: 2 Stunden 30 Minuten
Höhenunterschied: 360 Meter
Einkehrmöglichkeiten: Dürnstein, Fessl-Hütte,
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Postbus von Krems (Dürnstein-Ost);


















Die Route

Unsere Wanderung beginnt im Zentrum des malerischen Städtchens Dürnstein. Wir wandern vom Rathaus aus, am Schlosshotel vorbei bergab, halten uns dann bei der ersten Abzweigung halb rechts und biegen anschließend nach rechts in den Talgraben ein. Wir überqueren die Eisenbahn, die hier zwischen zwei Tunnels kurz ans Licht des Tages tritt. Nach dem letzten Haus beginnt der Fußweg, der uns durch einen naturbelassenen Wald (alte quer liegende Baumstämme und Äste sind zu übersteigen) immer aufwärts, vorbei an imposanten Felsen, bis ans Talende führt. Die Abzweigung, die links den Vogelberg hinauf führt (Vogelbergsteig) lassen wir liegen. Am Ende des Tales steigen wir den Bergrücken in Serpentinen hinauf, bis wir zu einer Kreuzung mit Wegtafel kommen. An dieser biegen wir nach links ab und kommen nach zehn Minuten zur wunderbaren Aussichtskanzel (521m), von der aus man einen herrlichen Blick über die obere Wachau mit der Donau und den umliegenden Hügeln hat. Auch auf die Altstadt von Dürnstein sieht man wunderbar hinunter.
Wer nun möchte kann direkt auf den Vogelberg wandern, indem er vom vorher genannten Wegweiser ab der grünen Markierung folgt. Dabei handelt es sich jedoch um einen etwas steilen, mit Geröll gesäumten Weg, der an einer Felswand zu einer Engstelle gelangt. Zeitweise ist dieser Weg wegen Steinschlags gesperrt. Griffige Schuhe und Schwindelfreiheit sollten vorhanden sein!


Zurück beim Wegweiser geht es nun geradeaus weiter zur Fessel-Hütte, die in wenigen Minuten erreicht wird. Wir gehen den Anstieg hinauf weiter, der auf die Starhembergwarte führt (es sind nur fünf Minuten). Nun haben wir die Wahl, ob wir zurück zur Fesselhütte gehen und von dort dem Wegweiser zur Ruine Dürnstein folgen, oder ob wir bei der Aussichtswarte geradeaus weiter gehen – beide Wege dauern etwa 45 Minuten. Wenn wir die zweite Variante wählen, müssen wir jedoch Acht geben! bald die Abzweigung nach rechts nicht zu verpassen, die uns auf den von der Fessl-Hütte

zur Ruine führenden Weg bringt. Nun kommen wir über einen etwas steinigen und abenteuerlichen aber guten Weg vorbei an großen Steinriesen (teilweise zwischen ihnen hindurch) zur Ruine Dürnstein. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf die Umgebung. Dass Richard Löwenherz hier von Herzog Leopold gefangen gehalten wurde, weiß in Österreich jedes Kind. Auch, dass mit dem Lösegeld die Errichtung Wiener Neustadts finanziert wurde, ist allgemein bekannt. Die Burg ist strategisch so gut auf einem engen Berggrat angelegt, dass sie als uneinnehmbar gelten musste. Von der Ruine kommen wir über einen guten Weg, der teilweise aus Treppen besteht, direkt hinunter zur Altstadt von Dürnstein (in die Nähe des „Steiner Tors“). Dürnstein selbst lädt zum Einkehren in eines der gemütlichen Gasthöfe ein (Marillenschnaps nicht vergessen!).

Viel Freude bei dieser Wanderung.

Freitag, 30. September 2011

Walgauwanderung über Jordan und Jagdberg























Übersicht
Schwierigkeit
(1-5): 1
Dauer: 2 Stunden 15 Minunten
Höhenunterschied: 120 Meter
Einkehrmöglichkeiten: Schlins
Erreichbarkeit mit Öffentlichen Verkehrsmitteln: Gais-Lungenheilanstalt

Die Route


Unsere Wanderung beginnt bei der Bushaltestelle unterhalb der ehemaligen Lungenheilanstalt Gaisbühel. Wir folgen dem Weg zu dieser, zweigen jedoch sobald uns ein schmaler Fußweg auf der rechten Seite begegnet auf diesen ab. Am Waldrand biegen wir nach rechts ab und folgen den schönen breiten Weg an dem dort stehenden Haus vorbei. Wir folgen diesem Weg nun aufwärts, bis er in einen querenden Weg mündet. Diesem Weg folgen wir nun weiter in der bereits eingeschlagenen Richtung. Nun geht es am Waldrand entlang, bis zur zu dessen Ende kommen, wo ein Weg von links in unseren einmündet und die sogenannte „Runkeline“ beginnt. Nun geht es über eine alte schöne Kulturlandschaft, deren geologische Voraussetzungen vom eiszeitlichen Illgletscher gebildet wurden. Wir kommen nun zu einer Straße, in die unser Weg mündet. Wir überqueren die Straße und folgen gleich wieder dem Waldrand etwas nach oben versetzt. Diesem Weg folgen wir nun in leichtem auf und ab, bis wir zu den Überresten von Schloss Jordan kommen.

Die Ruine selbst darf aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden. Gleich anschließend befindet sich ein ehemaliger Gutshof an dem eine Tafel angebracht ist, die über die Geschichte von Jordan berichtet. Nun biegen wir nach links den Hang aufwärts ab, bis wir zu einer Abzweigung kommen, bei der wir uns links halten. In einem großen Bogen kommen wir durch den Wald wieder hinunter zum wunderschönen Walgauweg, auf dem wir hergekommen sind. Faszinierte uns der Rätikon schon beim Weg nach Jordan und der majestätische Hohe Frasen über dem Ludescherberg bei der Hinwanderung, so sehen wir nun den Rätikon mit Mondspitze, Gampberg und Gurtisspitze auf dem Rückweg von der anderen Seite. Wenn wir zur Abzweigung kommen, auf der wir von Gaisbühel heraufkommen, gehen wir nun gerade weiter oberhalb des ehemaligen LKH durch den Wald, über gute Wege zum zu Schlins gehörenden Schloss Jagdberg. Von diesem im 15 Jahrhundert mehrfach abgebrannten und zerstörten, später aber wieder aufgebauten Schloss, stehen heute nur noch Ruinen. Trotzdem ist es ein schöner Abstecher, der sich lohnt.

Von Jagdberg gehen wir den Hügel hinunter, bis wir wieder zur Hauptstraße kommen, die nach Satteins führt. Dort befindet sich auch gleich eine Bushaltestelle.
Diese Wanderung kann zu jeder Jahreszeit unternommen werden. Ganz besonders schön ist sie im Frühling, wenn die Natur erwacht, aber ebenso im Wintern, wenn die hohen Berge der anderen Talseite in Weiß des Schnees glitzern.

Viel Spaß bei dieser Wanderung!

Mittwoch, 28. September 2011

Burgenwanderung – Ruine Schellenberg – Tostnerburg – St. Corneli


























Übersicht
Schwierigkeit (1-5):
2
Dauer: 3 Stunden
Höhenunterschied: 230 Meter
Einkehrmöglichkeiten: Nofels, Tosters, Schellenberg
Erreichbarkeit mit Öffentlichen Verkehrsmitteln: Nofels-Kirche

Die Route
Ausgangspunkt der Wanderung ist die Kirche von Nofels, am Fuße des Schellenberges. Wir gelangen von hier zum Kreisverkehr, der nur wenig oberhalb der Kirche in Richtung Gisingen liegt. Von dort überqueren wir die nach Nofels-Fresch führende Straße und folgen dem Wegweiser „Auf die Egg“. Der nun folgende schöne Waldweg ist im Winter eine Rodelstrecke. Wir kommen zur Parzelle Schüttenacker, ab der sich auf unserem Weg hauptsächlich über unbewaldete Hanglagen hinzieht. Wir kommen „auf die Egg“, von wo aus man einen herrlichen Blick über das Rheintal und zu den Schweizerbergen (Hohen Kasten, Churfirsten und Alviergruppe) hat. Wir biegen bei einem Wegweiser leicht nach rechts ab und folgen einem Weg über Wiesenhänge in Richtung Staatsgrenze, die wir nach wenigen Minuten überqueren, nach Schellenberg. Wir kommen zur Straße, die von Fresch nach Schellenberg führt und folgen dieser etwa 500 Meter weit, bis wir zu einer Abzweigung kommen. Wir überqueren die Straße und folgen dem Weg, der leicht links hinauf führt zur Ruine Hinterschloss (Ruine Schellenberg). Nach Besichtigung der Ruine gehen wir den Weg zurück, den wir gekommen sind, folgen der Straße weiter aufwärts und biegen bei der gleich kommenden Kreuzung nach links ab. Auf der linken Seite passieren wir (oder kehren in sie ein) eine Weinschenke. Der Weg führt und zuerst über eine Wiese, bis er bei einem Wegkreuz in den Wald einmündet. Nun spazieren wir an der Geländekante mit schönen Aussichtspunkten und historisch informativen Tafeln über die Schlacht bei Feldkirch 1799 weiter wieder in Richtung österreichischer Grenze. Nach einigen Gehminuten zweigt links ein kleiner Weg ab, der uns zum „Findling auf dem Gantenstein“ führt. Dies ist ein großer Stein, der in der Eiszeit vom Gletscher aus dem oberen Rheintal heruntertransportiert wurde. Wer möchte kann diesen kleinen Abstecher von etwa 5-10 Minuten machen. Nun folgen wir dem Weg weiter Geländekante entlang, bis er uns wieder direkt in den Wald hinein führt. Bald kommen wir beim Skilift auf Fresch wieder auf Weideflächen heraus. Nach etwa 200 Metern kommen wir zur Abzweigung nach rechts, die uns vorbei am Gasthof „Auf der Egg“ durch den Wald und einige Stufen hinunter nach St. Corneli führt (wir müssen dazu einen querenden Waldweg überqueren). Beim Gasthof „Eibe“ sehen wir das schöne alte Kirchlein mit seiner bekannten „1000-jährigen Eibe“. Neben dem Eingang der Kirche führt ein Schmaler Weg zwischen der Umfassungsmauer von St. Corneli und dem „Menerhaus“ auf das hinter der Kirche gelegene Feld. Wir gehen nun etwa 100 Meter dem Waldrand entlang, bis uns ein Weg links nach oben führt. Diesem Weg folgen wir, bis wir auf einen breiten Weg kommen, dem wir nach links folgen, bis wir zur Tostnerburg mit ihrem großen Feld kommen. Von der Tostnerburg hat man einen herrlichen Ausblick auf Großfeldkirch und über Gisingen hinaus bis weit ins Vorderland. Auf der anderen Seiten sehen wir hinunter nach St. Corneli. Auf der entgegen gesetzten Seite, von der wir das Burgfeld betreten haben befindet sich der „Fluchtweg“, der zuerst über einige steile Stufen, dann durch den Wald schnell hinunter zur Straße führt, die uns nach rechts folgend ins Zentrum von Tosters bringen würde. Wir überqueren jedoch die Straße und folgen dem leicht abwärts führenden kleinen Waldweg, der uns nach St. Wolfgang führt. Wer möchte kann von hier aus auch einen kleinen Abstecher zur nahen Wassertrete unternehmen, die nur 5 Minuten entfernt liegt. Nun geht es zur kleinen Gemeindestraße hinunter, die direkt unter St. Wolfgang verläuft. Wir folgen dem kleinen Bächlein dort, bis wir an den Tennisplätzen und dem Pfadfinderheim vorbeikommen. Wir folgen weiter dem Fuß des Schellenberges und befinden uns in wenigen Minuten wieder beim Kreisverkehr und der Kirche, von wo unsere Route begonnen hat.

Schellenberg und Tostnerburg


Die Ruine Schellenberg wurde gegen Ende des 12. Jahrhunderts durch die Herren von Schellenberg erbaut. Das Land Liechtenstein ist im 18. Jahrhundert durch den Zusammenschluss der Herrschaften Vaduz und Schellenberg entstanden. Im 14. Jahrhundert gelangte sie in den Besitz der Grafen von Werdenberg. In den Appenzellerkriegen, zu Beginn des 15. Jahrhunderts, wurde sie wie die meisten Burgen im Rheintal und Walgau zerstört. Im Anschluss wurde sie wieder aufgebaut. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte gelangte die Burg in die Hände vieler verschiedener Herr, unter anderem jene von Sulz und Hohenems. 1699 kam sie schließlich zum Haus Liechtenstein. 1956 schenke der Fürst von Liechtenstein die Burg dem Historischen Verein für das Fürstentum Liechtenstein.

Die Anfänge der Tostnerburg gehen etwa auf das Jahr 1260 zurück. Anfangs war sie im Besitz der Grafen von Montfort. 1405 wurde sie in den Appenzellerkriegen mithilfe damals modernster Belagerungs- und Kriegsmaschinerie zerstört. Wie Schellenberg wechselte auch die Tostnerburg in der Folge oft den Eigentümer, nachdem sie wieder aufgebaut wurde. Schließlich erwarb der umtriebige und vor allem in historischen Belangen besonders aktive Tisner Pfarrer Joseph Häusle, die seit langem verfallende Burg in Tosters. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts verkaufte dieser die Burg an den Heimatpflege- und Museumsverein Feldkirch. Seither wurden in mehreren Etappen umfassende Renovierungsarbeiten durchgeführt. Vor allem der Bergfried, der 27 Meter hohe Turm, stellt das Wahrzeichen der Großfeldkircher Fraktion Tosters dar und ist schon von weit her erkennbar. Die Ausmaße der Burg sind für einen „Außenposten“ und eine (historisch) kleine Gemeinde wie Tosters enorm. Alleine die Ringmauer, die das gesamte Burgareal umfasst hat eine Länge von 321 Metern. Es wird angenommen, dass die Burg zeitweilig größere Bevölkerungsteile in ihren Mauern aufnahm und das große Burgfeld zu landwirtschaftlichen Zwecken genutzt wurde.

St. Corneli und St. Wolfgang

Die kleine aber überaus feine Kirche von St. Corneli und Cyprian (kurz St. Corneli oder bei alten Tostner als „Santanilga“ genannt) ist eines der ältesten sakralen Bauten in Vorarlberg. Die ältesten Fundamente sind gotischer und romanischer Art. Es wird angenommen, dass der älteste Bau bereits aus dem 11. Jahrhundert stammt, möglicherweise sogar schon aus der karolingischen Zeit!. Die Kirche gehörte einstmals zu einem Gutshof, der dem Schweizer Frauenkloster Schännis gehörte. 1676, 1695, 1899, 1720 erfolgen Erweiterungen, Ausbauten und Neuerungen (ua. Turmerhöhung, Einbau einer Lourdegrotte, Wand- und Deckengemälde). Das Deckengemälde, das den Märtyrertod des Heiligen Cyprian darstellt wurde 1953 vom bekannten Vorarlberger Maler Martin Häusle erschaffen. Bedeutung erlangte das Kirchlein als weitum bekannter Wallfahrtsort, und als Pfarrkirche von Tosters, das es bis zum Jahre 1881 war.
Nach der Legende soll das kleine Kirchlein St. Wolfgang, das auf einer kleinen Anhöhe in Tosters am Weg nach Nofels steht auf einem Massengrab errichtet worden sein, das aus den Franzosenkriegen von 1799 stammt. Die nahe Schlacht bei Feldkirch forderte mehrere tausend Todesopfer. Hier scheint man sich aber um 300 „vertan“ zu haben. In Wahrheit ist die Kapelle nämlich um vieles älter. Im Jahre 1448 bereits, nachdem 42 Feldkirchen in der Schlacht bei Bad Ragaz gefallen waren, wurde aus diesem Anlass die Kapelle erbaut. Die Gefallenen der Schlacht bei Frastanz vom 20. April 1499, die von der Ill angeschwemmt wurden, wurden bei St. Wolfgang begraben. Die Kapelle wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals renoviert. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurden dort fallweise Messen gelesen. Heute seht die Kapelle leer.

Die Sage von der tausendjährigen Eibe in St. Corneli
„Beim Santanilgakirchlein am Fuße der alten Ruine Tosters seht eine große Eibe, deren Alter vom Volke auf tausend Jahre geschätzt wird. Die Rinde dieses Baumes gilt als besonders wirksam gegen Zahnweh. Sie musste durch einen Brettergürtel geschützt werden, sonst wäre der ehrwürdige Baum ein Opfer seines Ansehens geworden. Alte Sage verleiht der Tausendjährigen noch eine besondere Weihe. Als nämlich die seligste Jungfrau einst nach Einsiedeln kam, machte sie drei Schritte. Den ersten tat sie in St. Gerold, den zweiten bei dieser Eibe und mit dem dritten war sie schon im Schweizerkloster. Unter der Eibe in St. Corneli aber hatte die Muttergottes noch ein Weilchen gerastet. Der Baum muss also damals schon ganz stattlich gewesen sein, und das ist gewiss schon lange her. Wo sich die Krone der Eibe über dem dicken kurzen Stamm in zwei Wipfel teilt, grüßt das geschnitzte Bild der Gottesmutter mit ihrem Kinde herab. Dass St. Corneli, die alte Pfarrkirche von Tosters, im Volksmund „Santanilga“ heißt, kommt vielleicht davon, dass an der Stelle, wo Maria gerastet, weiße Jilgen (Lilien) entsprossen seien. Weiße Jlgen hält auch das Jesukind in dem Bilde auf der Eibe in Händen.“ Zitiert nach „Im Sagenwald“ von Richard Beitl, Montfort-Verlag Feldkirch 1953;

Tatsächlich könnte die „Tausendejährige Eibe“ noch um einige älter sein, als der Volksmund meint. Der in der Sage beschriebene Brettergürtel ist heute durch ein metallene Stützkonstruktion im ausgehöhlten Stamm der Eibe ersetzt worden. Auch hat sich die Anzahl der Wallfahrer, die nach St. Corneli kommen, um sich Hilfe gegen Zahnschmerzen zu holen, aufgrund der aufgeklärtereren Zeiten und besserer zahnmedizinischer Versorgung doch nicht ganz unwesentlich reduziert. Heute ist St. Corneli vor allem ein beliebter Ort zu heiraten. Darüber hinaus finden hier in großartiger akustischer Atmosphäre diverse künstlerische Veranstaltungen, wie Konzerte im Sommer und Krippenspiele zu Weihnachten statt.

Viel Spaß und viel Freude bei dieser Wanderung!

Dienstag, 27. September 2011

Wasserwanderung Hittisau























Übersicht
Schwierigkeit (1-5):
2 (in der Engenlochschlucht rutschig bei entsprechender Witterung)
Dauer: 2 Stunden 15 Minuten
Höhenunterschied: 100 Meter
Einkehrmöglichkeiten: Hittisau
Erreichbarkeit mit Öffentlichen Verkehrsmitteln: Hittisau Gemeindezentrum

Die Route
Die Wanderung beginnt bei der Kirche in Hittisau, die eine der größten Kirchen des Landes ist und im inneren durch bäuerliche Handwerkskunst besticht. Von hier geht es zuerst in Richtung Westen der Hauptstraße (L5) entlang in Richtung Lingenau, bis zur Hauptstraße L205, die von Lingenau nach Krumbach führt. Wir überqueren diese Straßen und wandern über Wiesen durch den Hittisauer Ortsteil Häleisen.

Wir überqueren erneut, die genannte Hauptstraße und folgen dem Wegweiser in Richtung Bolgenach, bis wir oberhalb des Baches zu einer Kapelle kommen. Dort überqueren wir die Bolgenach auf einer alten gedeckten Holzbrücke und befinden uns nun im Ortsteil Gfäll. Wir bleiben jedoch dicht am Ufer des Baches und folgen diesem bis zu einer breiten Brücke, die uns wieder auf die andere Seite bringt. Von dort geht links eine kleine Gemeindestraße weg, die uns entlang der Baches zur Engenlochschlucht führt. Am Wegrand (Markierung gelb-weiß) finden sich überall Informationstafeln, die uns über das Leben und die Tier- und Pflanzenwelt am Wasser informieren. Bevor wir die Schlucht erreichen, überqueren wir noch einen kleinen Steg, der über einen Gewässer führt, das aus einem Stollen Wasser aus der Subersach in die Bolgenach führt.

Nun kommt die wildromantische Engenlochschlucht, die meist feucht, mit Moos bewachsen und durch überhängende Felsen gekennzeichnet ist. Lange diente die Bolgenach als „Schwimmbad“ der Hittisauer, da es noch keine öffentlichen Badeanstalten gab. Das Rauschen des Baches ist unüberhörbar und bildet die Geräuschkulisse während der nächsten 20 Minunten. Am Ende der Schlucht geht es kurz durch einen Wald, bis wir oberhalb eines durch eiszeitliche Gletscher ausgewaschenen Beckens zu einer Weggabelung kommen. Dort gehen wir nach links und begeben uns wieder zum Bach ins Tal hinunter.

Nach einigen Minuten kommen wir zur „Ließenbachbrücke“, die uns zu einer alten Mühle führt, in der von Zeit zu Zeit Vorführungen für Besucher stattfinden. Die Brücke ist eine gedeckte Holzbrücke, die im 19. Jahrhundert entstand und eine der letzten ihrer Art im Land Vorarlberg ist. Hinter der Mühle befindet sich ein unter Denkmalschutz stehendes altes Wälderhaus. Wer die Hinweistafeln am Wasserwanderweg aufmerksam liest wird sich bewusst darüber werden welch kostbares Gut Wasser für uns Menschen darstellt. Ein Schatz, das weiße Gold, über das Österreich und auch Vorarlberg zum Glück im Übermaß verfügt, soviel, dass wir uns leisten können den allergrößten Teil davon nicht zu trinken, sondern zum Waschen, Kochen und für die Toilettenspülung zu verwenden (der durchschnittliche Österreicher verbraucht etwa 149 Liter pro Tag). An der Mühle geht es links vorbei auf der anderen Seite der Bolgenach unterhalb einer Kapelle. In wenigen Minuten kommen wir zu einem Steg, der uns wieder auf die linke Seite des Baches führt, diesen überqueren wir hier. Ein kurzes Stück geht es nun zurück (ein wenig aufwärts), bis wir wieder zu der Weggabelung kommen, an der wir vorhin nach links abgeboben sind. Wir befinden uns nun im Hittisauer Ortsteil Brand. Wir gehen nun nach links in Richtung Ortsmitte mit der Kirche. Nach etwa 25 Minuten kommen wir dort an, wo unsere Wanderung endet.

Viel Vergnügen und Freude bei dieser Wanderung!

Quelltuff Lingenau und Egg-Großdorf























Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 2 (etwas steiler im Bereich des Tobels der Subersach)
Dauer: 2 Stunden 30 Minuten
Höhenunterschied: 270 Meter
Einkehrmöglichkeiten: Lingenau, Egg-Großdorf
Erreichbarkeit mit Öffentlichen Verkehrsmitteln: Haltestelle Lingenau-Dorfplatz


Die Route
Unsere Wanderung beginnt in der Ortsmitte von Lingenau bei der Kirche. Von dort gehen wir auf der Hauptstraße in Richtung Müselbach (L205) am Gemeindeamt vorbei, welches sich auf der linken Seite findet, bis zur barocken St. Anna Kapelle (erbaut 1722 unter anderem aus Kalktuff!), die sich etwa 500 Meter vom Ortskern entfernt befindet.
Nun gehen wir noch ein paar Meter weiter der Hauptstraße entlang, überqueren diese und folgen einem Weg, der nun halb links an zwei Häusern vorbei führt. Beim zweiten Haus findet sich ein Wegweiser, bei dem wir nach links abbiegen. Diesem Weg folgen wir nun über Wiesen abwärts, bis wir zu einem weiteren Wegweiser kommen, der auf den Quelltuff hinweist. Durch ein Drehkreuz betreten wir unterhalb der Geländekante über der Subersach den Naturlehrpfad Quelltuff. An beeindruckendem Gestein und Gerinne geht es über Stege und Treppen hinunter, um dann zu verschiedenen Aussichtspunkten zu führen. Über Treppen, die sich wunderbar in die Landschaft fügen kommen wir wieder nach oben und aus dem Lehrpfad hinaus. Bei einem Wegweiser, der nach Großdorf weist, folgen wir diesem hinunter ins Tal. Dort kommen wir zum „Drahtsteg“, einer Hängebrücke, die über die Subersach führt und nur einzeln betreten werden darf. Auf der anderen Seite geht es wieder nach oben, den Wegweisern folgend auf die Felder von Egg-Großdorf. Wir folgen dem Weg über die Wiesen, bis wir nach Großdorf kommen. Dort laden uns einige Gasthöfe zum gemütlichen Verweilen ein. Dann geht es weiter in Richtung Lingenau der Hauptstraße (L29) entlang bis eine wenig befahrende Gemeindestraße rechts abzweigt. Dieser folgen wir nun leicht aufwärts, bis wir zur Parzelle Stocker kommen. Von dort geht es wieder abwärts ins Tobel. Wir überqueren die Subersach über die 1833-1835 erbaute Negrelli-Brücke, die von Alois Negrelli (1799-1858), dem Planer des Suezkanals und vieler Flussregulierungen in Vorarlberg (unter anderen Ill und Rhein), konstruiert worden ist.
Die Brücke ist ein Architekturdenkmal und gehört zu den wenigen noch erhaltenen gedeckten Holzbrücken in Vorarlberg. Auf der Lingenauer Steite der Subersach folgen wir zunächst dem vor uns liegenden Weg aufwärts, biegen jedoch bald nach der ersten Kehre rechts scharf ab. Der Weg führ leicht aufwärts und endet auf einem unbewaldeten Wiesenhang, auf dem wir schnell neben einem Heustadel an Höhe gewinnen. Wir folgen dem Weg zurück nach Lingenau (wir kommen an einem Drehkreuz vorbei) bis wir das erste Haus sehen. Dieses ist das schön Haus Hehl 44. Dort beginnt die Dorfstraße, die uns zurück zur Kirche im Zentrum führt.

Lingenau und Quelltuff
Die Gemeinde Lingenau hat eine Gemeindefläche von 689 ha, hat knapp 1400 Einwohner und befindet sich auf 687 Metern Seehöhe. Der kleine Ort gilt als einer der sonnigsten im Land Vorarlberg und ist der an Sonnenstunden reichste im Bregenzerwald. Die Gemeinde wurde mehrmals Sieger beim Landesblumen- und Gartenwettbewerb und hat auch eine Bundesauszeichnung für die Ortsbildpflege und seine Umweltkultur erhalten.
Zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes zählt neben der St. Anna Kapelle, der Negrellibrücke und dem Waldlehrpfad vor allem der über die Region hinaus Bekanntheit erlangte Naturlehrpfad „Quelltuff“. Dabei handelt es sich um einen geologisch und botanisch bemerkenswerten Abschnitt unterhalb der Geländekande, über die mehrere kleine Gewässer ihren Weg in die um einiges tiefer liegende Subersach finden. Der Abschnitt ist etwa 30 Meter breit und hat einen Höhenunterschied von etwa 40 Metern. Bei Quelltuff handelt es sich um Ablagerungen von Ausfallen von Kalk.
Das stark kalthaltige Wasser der Gegend tritt aus dem Gestein an die Oberfläche. Dabei wird beim Kontakt mit der Luft Kalksinter abgeschieden. Besondere Algen, Moose und Bakterien entziehen dem Wasser das Kohlendioxid, was zu verstärkten Ausfallen von Kalk führt. Die Quelltuffwände bei Lingenau sind das größte Vorkommen dieser Art in Europa nördlich der Alpen. Seit Ende der 90er Jahre sind sie als Naturdenkmal in Vorarlberg eingetragen.




Viel Vergnügen und Freude beim Wandern!