Freitag, 30. September 2011

Walgauwanderung über Jordan und Jagdberg























Übersicht
Schwierigkeit
(1-5): 1
Dauer: 2 Stunden 15 Minunten
Höhenunterschied: 120 Meter
Einkehrmöglichkeiten: Schlins
Erreichbarkeit mit Öffentlichen Verkehrsmitteln: Gais-Lungenheilanstalt

Die Route


Unsere Wanderung beginnt bei der Bushaltestelle unterhalb der ehemaligen Lungenheilanstalt Gaisbühel. Wir folgen dem Weg zu dieser, zweigen jedoch sobald uns ein schmaler Fußweg auf der rechten Seite begegnet auf diesen ab. Am Waldrand biegen wir nach rechts ab und folgen den schönen breiten Weg an dem dort stehenden Haus vorbei. Wir folgen diesem Weg nun aufwärts, bis er in einen querenden Weg mündet. Diesem Weg folgen wir nun weiter in der bereits eingeschlagenen Richtung. Nun geht es am Waldrand entlang, bis zur zu dessen Ende kommen, wo ein Weg von links in unseren einmündet und die sogenannte „Runkeline“ beginnt. Nun geht es über eine alte schöne Kulturlandschaft, deren geologische Voraussetzungen vom eiszeitlichen Illgletscher gebildet wurden. Wir kommen nun zu einer Straße, in die unser Weg mündet. Wir überqueren die Straße und folgen gleich wieder dem Waldrand etwas nach oben versetzt. Diesem Weg folgen wir nun in leichtem auf und ab, bis wir zu den Überresten von Schloss Jordan kommen.

Die Ruine selbst darf aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden. Gleich anschließend befindet sich ein ehemaliger Gutshof an dem eine Tafel angebracht ist, die über die Geschichte von Jordan berichtet. Nun biegen wir nach links den Hang aufwärts ab, bis wir zu einer Abzweigung kommen, bei der wir uns links halten. In einem großen Bogen kommen wir durch den Wald wieder hinunter zum wunderschönen Walgauweg, auf dem wir hergekommen sind. Faszinierte uns der Rätikon schon beim Weg nach Jordan und der majestätische Hohe Frasen über dem Ludescherberg bei der Hinwanderung, so sehen wir nun den Rätikon mit Mondspitze, Gampberg und Gurtisspitze auf dem Rückweg von der anderen Seite. Wenn wir zur Abzweigung kommen, auf der wir von Gaisbühel heraufkommen, gehen wir nun gerade weiter oberhalb des ehemaligen LKH durch den Wald, über gute Wege zum zu Schlins gehörenden Schloss Jagdberg. Von diesem im 15 Jahrhundert mehrfach abgebrannten und zerstörten, später aber wieder aufgebauten Schloss, stehen heute nur noch Ruinen. Trotzdem ist es ein schöner Abstecher, der sich lohnt.

Von Jagdberg gehen wir den Hügel hinunter, bis wir wieder zur Hauptstraße kommen, die nach Satteins führt. Dort befindet sich auch gleich eine Bushaltestelle.
Diese Wanderung kann zu jeder Jahreszeit unternommen werden. Ganz besonders schön ist sie im Frühling, wenn die Natur erwacht, aber ebenso im Wintern, wenn die hohen Berge der anderen Talseite in Weiß des Schnees glitzern.

Viel Spaß bei dieser Wanderung!

Mittwoch, 28. September 2011

Burgenwanderung – Ruine Schellenberg – Tostnerburg – St. Corneli


























Übersicht
Schwierigkeit (1-5):
2
Dauer: 3 Stunden
Höhenunterschied: 230 Meter
Einkehrmöglichkeiten: Nofels, Tosters, Schellenberg
Erreichbarkeit mit Öffentlichen Verkehrsmitteln: Nofels-Kirche

Die Route
Ausgangspunkt der Wanderung ist die Kirche von Nofels, am Fuße des Schellenberges. Wir gelangen von hier zum Kreisverkehr, der nur wenig oberhalb der Kirche in Richtung Gisingen liegt. Von dort überqueren wir die nach Nofels-Fresch führende Straße und folgen dem Wegweiser „Auf die Egg“. Der nun folgende schöne Waldweg ist im Winter eine Rodelstrecke. Wir kommen zur Parzelle Schüttenacker, ab der sich auf unserem Weg hauptsächlich über unbewaldete Hanglagen hinzieht. Wir kommen „auf die Egg“, von wo aus man einen herrlichen Blick über das Rheintal und zu den Schweizerbergen (Hohen Kasten, Churfirsten und Alviergruppe) hat. Wir biegen bei einem Wegweiser leicht nach rechts ab und folgen einem Weg über Wiesenhänge in Richtung Staatsgrenze, die wir nach wenigen Minuten überqueren, nach Schellenberg. Wir kommen zur Straße, die von Fresch nach Schellenberg führt und folgen dieser etwa 500 Meter weit, bis wir zu einer Abzweigung kommen. Wir überqueren die Straße und folgen dem Weg, der leicht links hinauf führt zur Ruine Hinterschloss (Ruine Schellenberg). Nach Besichtigung der Ruine gehen wir den Weg zurück, den wir gekommen sind, folgen der Straße weiter aufwärts und biegen bei der gleich kommenden Kreuzung nach links ab. Auf der linken Seite passieren wir (oder kehren in sie ein) eine Weinschenke. Der Weg führt und zuerst über eine Wiese, bis er bei einem Wegkreuz in den Wald einmündet. Nun spazieren wir an der Geländekante mit schönen Aussichtspunkten und historisch informativen Tafeln über die Schlacht bei Feldkirch 1799 weiter wieder in Richtung österreichischer Grenze. Nach einigen Gehminuten zweigt links ein kleiner Weg ab, der uns zum „Findling auf dem Gantenstein“ führt. Dies ist ein großer Stein, der in der Eiszeit vom Gletscher aus dem oberen Rheintal heruntertransportiert wurde. Wer möchte kann diesen kleinen Abstecher von etwa 5-10 Minuten machen. Nun folgen wir dem Weg weiter Geländekante entlang, bis er uns wieder direkt in den Wald hinein führt. Bald kommen wir beim Skilift auf Fresch wieder auf Weideflächen heraus. Nach etwa 200 Metern kommen wir zur Abzweigung nach rechts, die uns vorbei am Gasthof „Auf der Egg“ durch den Wald und einige Stufen hinunter nach St. Corneli führt (wir müssen dazu einen querenden Waldweg überqueren). Beim Gasthof „Eibe“ sehen wir das schöne alte Kirchlein mit seiner bekannten „1000-jährigen Eibe“. Neben dem Eingang der Kirche führt ein Schmaler Weg zwischen der Umfassungsmauer von St. Corneli und dem „Menerhaus“ auf das hinter der Kirche gelegene Feld. Wir gehen nun etwa 100 Meter dem Waldrand entlang, bis uns ein Weg links nach oben führt. Diesem Weg folgen wir, bis wir auf einen breiten Weg kommen, dem wir nach links folgen, bis wir zur Tostnerburg mit ihrem großen Feld kommen. Von der Tostnerburg hat man einen herrlichen Ausblick auf Großfeldkirch und über Gisingen hinaus bis weit ins Vorderland. Auf der anderen Seiten sehen wir hinunter nach St. Corneli. Auf der entgegen gesetzten Seite, von der wir das Burgfeld betreten haben befindet sich der „Fluchtweg“, der zuerst über einige steile Stufen, dann durch den Wald schnell hinunter zur Straße führt, die uns nach rechts folgend ins Zentrum von Tosters bringen würde. Wir überqueren jedoch die Straße und folgen dem leicht abwärts führenden kleinen Waldweg, der uns nach St. Wolfgang führt. Wer möchte kann von hier aus auch einen kleinen Abstecher zur nahen Wassertrete unternehmen, die nur 5 Minuten entfernt liegt. Nun geht es zur kleinen Gemeindestraße hinunter, die direkt unter St. Wolfgang verläuft. Wir folgen dem kleinen Bächlein dort, bis wir an den Tennisplätzen und dem Pfadfinderheim vorbeikommen. Wir folgen weiter dem Fuß des Schellenberges und befinden uns in wenigen Minuten wieder beim Kreisverkehr und der Kirche, von wo unsere Route begonnen hat.

Schellenberg und Tostnerburg


Die Ruine Schellenberg wurde gegen Ende des 12. Jahrhunderts durch die Herren von Schellenberg erbaut. Das Land Liechtenstein ist im 18. Jahrhundert durch den Zusammenschluss der Herrschaften Vaduz und Schellenberg entstanden. Im 14. Jahrhundert gelangte sie in den Besitz der Grafen von Werdenberg. In den Appenzellerkriegen, zu Beginn des 15. Jahrhunderts, wurde sie wie die meisten Burgen im Rheintal und Walgau zerstört. Im Anschluss wurde sie wieder aufgebaut. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte gelangte die Burg in die Hände vieler verschiedener Herr, unter anderem jene von Sulz und Hohenems. 1699 kam sie schließlich zum Haus Liechtenstein. 1956 schenke der Fürst von Liechtenstein die Burg dem Historischen Verein für das Fürstentum Liechtenstein.

Die Anfänge der Tostnerburg gehen etwa auf das Jahr 1260 zurück. Anfangs war sie im Besitz der Grafen von Montfort. 1405 wurde sie in den Appenzellerkriegen mithilfe damals modernster Belagerungs- und Kriegsmaschinerie zerstört. Wie Schellenberg wechselte auch die Tostnerburg in der Folge oft den Eigentümer, nachdem sie wieder aufgebaut wurde. Schließlich erwarb der umtriebige und vor allem in historischen Belangen besonders aktive Tisner Pfarrer Joseph Häusle, die seit langem verfallende Burg in Tosters. In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts verkaufte dieser die Burg an den Heimatpflege- und Museumsverein Feldkirch. Seither wurden in mehreren Etappen umfassende Renovierungsarbeiten durchgeführt. Vor allem der Bergfried, der 27 Meter hohe Turm, stellt das Wahrzeichen der Großfeldkircher Fraktion Tosters dar und ist schon von weit her erkennbar. Die Ausmaße der Burg sind für einen „Außenposten“ und eine (historisch) kleine Gemeinde wie Tosters enorm. Alleine die Ringmauer, die das gesamte Burgareal umfasst hat eine Länge von 321 Metern. Es wird angenommen, dass die Burg zeitweilig größere Bevölkerungsteile in ihren Mauern aufnahm und das große Burgfeld zu landwirtschaftlichen Zwecken genutzt wurde.

St. Corneli und St. Wolfgang

Die kleine aber überaus feine Kirche von St. Corneli und Cyprian (kurz St. Corneli oder bei alten Tostner als „Santanilga“ genannt) ist eines der ältesten sakralen Bauten in Vorarlberg. Die ältesten Fundamente sind gotischer und romanischer Art. Es wird angenommen, dass der älteste Bau bereits aus dem 11. Jahrhundert stammt, möglicherweise sogar schon aus der karolingischen Zeit!. Die Kirche gehörte einstmals zu einem Gutshof, der dem Schweizer Frauenkloster Schännis gehörte. 1676, 1695, 1899, 1720 erfolgen Erweiterungen, Ausbauten und Neuerungen (ua. Turmerhöhung, Einbau einer Lourdegrotte, Wand- und Deckengemälde). Das Deckengemälde, das den Märtyrertod des Heiligen Cyprian darstellt wurde 1953 vom bekannten Vorarlberger Maler Martin Häusle erschaffen. Bedeutung erlangte das Kirchlein als weitum bekannter Wallfahrtsort, und als Pfarrkirche von Tosters, das es bis zum Jahre 1881 war.
Nach der Legende soll das kleine Kirchlein St. Wolfgang, das auf einer kleinen Anhöhe in Tosters am Weg nach Nofels steht auf einem Massengrab errichtet worden sein, das aus den Franzosenkriegen von 1799 stammt. Die nahe Schlacht bei Feldkirch forderte mehrere tausend Todesopfer. Hier scheint man sich aber um 300 „vertan“ zu haben. In Wahrheit ist die Kapelle nämlich um vieles älter. Im Jahre 1448 bereits, nachdem 42 Feldkirchen in der Schlacht bei Bad Ragaz gefallen waren, wurde aus diesem Anlass die Kapelle erbaut. Die Gefallenen der Schlacht bei Frastanz vom 20. April 1499, die von der Ill angeschwemmt wurden, wurden bei St. Wolfgang begraben. Die Kapelle wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrmals renoviert. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurden dort fallweise Messen gelesen. Heute seht die Kapelle leer.

Die Sage von der tausendjährigen Eibe in St. Corneli
„Beim Santanilgakirchlein am Fuße der alten Ruine Tosters seht eine große Eibe, deren Alter vom Volke auf tausend Jahre geschätzt wird. Die Rinde dieses Baumes gilt als besonders wirksam gegen Zahnweh. Sie musste durch einen Brettergürtel geschützt werden, sonst wäre der ehrwürdige Baum ein Opfer seines Ansehens geworden. Alte Sage verleiht der Tausendjährigen noch eine besondere Weihe. Als nämlich die seligste Jungfrau einst nach Einsiedeln kam, machte sie drei Schritte. Den ersten tat sie in St. Gerold, den zweiten bei dieser Eibe und mit dem dritten war sie schon im Schweizerkloster. Unter der Eibe in St. Corneli aber hatte die Muttergottes noch ein Weilchen gerastet. Der Baum muss also damals schon ganz stattlich gewesen sein, und das ist gewiss schon lange her. Wo sich die Krone der Eibe über dem dicken kurzen Stamm in zwei Wipfel teilt, grüßt das geschnitzte Bild der Gottesmutter mit ihrem Kinde herab. Dass St. Corneli, die alte Pfarrkirche von Tosters, im Volksmund „Santanilga“ heißt, kommt vielleicht davon, dass an der Stelle, wo Maria gerastet, weiße Jilgen (Lilien) entsprossen seien. Weiße Jlgen hält auch das Jesukind in dem Bilde auf der Eibe in Händen.“ Zitiert nach „Im Sagenwald“ von Richard Beitl, Montfort-Verlag Feldkirch 1953;

Tatsächlich könnte die „Tausendejährige Eibe“ noch um einige älter sein, als der Volksmund meint. Der in der Sage beschriebene Brettergürtel ist heute durch ein metallene Stützkonstruktion im ausgehöhlten Stamm der Eibe ersetzt worden. Auch hat sich die Anzahl der Wallfahrer, die nach St. Corneli kommen, um sich Hilfe gegen Zahnschmerzen zu holen, aufgrund der aufgeklärtereren Zeiten und besserer zahnmedizinischer Versorgung doch nicht ganz unwesentlich reduziert. Heute ist St. Corneli vor allem ein beliebter Ort zu heiraten. Darüber hinaus finden hier in großartiger akustischer Atmosphäre diverse künstlerische Veranstaltungen, wie Konzerte im Sommer und Krippenspiele zu Weihnachten statt.

Viel Spaß und viel Freude bei dieser Wanderung!

Dienstag, 27. September 2011

Wasserwanderung Hittisau























Übersicht
Schwierigkeit (1-5):
2 (in der Engenlochschlucht rutschig bei entsprechender Witterung)
Dauer: 2 Stunden 15 Minuten
Höhenunterschied: 100 Meter
Einkehrmöglichkeiten: Hittisau
Erreichbarkeit mit Öffentlichen Verkehrsmitteln: Hittisau Gemeindezentrum

Die Route
Die Wanderung beginnt bei der Kirche in Hittisau, die eine der größten Kirchen des Landes ist und im inneren durch bäuerliche Handwerkskunst besticht. Von hier geht es zuerst in Richtung Westen der Hauptstraße (L5) entlang in Richtung Lingenau, bis zur Hauptstraße L205, die von Lingenau nach Krumbach führt. Wir überqueren diese Straßen und wandern über Wiesen durch den Hittisauer Ortsteil Häleisen.

Wir überqueren erneut, die genannte Hauptstraße und folgen dem Wegweiser in Richtung Bolgenach, bis wir oberhalb des Baches zu einer Kapelle kommen. Dort überqueren wir die Bolgenach auf einer alten gedeckten Holzbrücke und befinden uns nun im Ortsteil Gfäll. Wir bleiben jedoch dicht am Ufer des Baches und folgen diesem bis zu einer breiten Brücke, die uns wieder auf die andere Seite bringt. Von dort geht links eine kleine Gemeindestraße weg, die uns entlang der Baches zur Engenlochschlucht führt. Am Wegrand (Markierung gelb-weiß) finden sich überall Informationstafeln, die uns über das Leben und die Tier- und Pflanzenwelt am Wasser informieren. Bevor wir die Schlucht erreichen, überqueren wir noch einen kleinen Steg, der über einen Gewässer führt, das aus einem Stollen Wasser aus der Subersach in die Bolgenach führt.

Nun kommt die wildromantische Engenlochschlucht, die meist feucht, mit Moos bewachsen und durch überhängende Felsen gekennzeichnet ist. Lange diente die Bolgenach als „Schwimmbad“ der Hittisauer, da es noch keine öffentlichen Badeanstalten gab. Das Rauschen des Baches ist unüberhörbar und bildet die Geräuschkulisse während der nächsten 20 Minunten. Am Ende der Schlucht geht es kurz durch einen Wald, bis wir oberhalb eines durch eiszeitliche Gletscher ausgewaschenen Beckens zu einer Weggabelung kommen. Dort gehen wir nach links und begeben uns wieder zum Bach ins Tal hinunter.

Nach einigen Minuten kommen wir zur „Ließenbachbrücke“, die uns zu einer alten Mühle führt, in der von Zeit zu Zeit Vorführungen für Besucher stattfinden. Die Brücke ist eine gedeckte Holzbrücke, die im 19. Jahrhundert entstand und eine der letzten ihrer Art im Land Vorarlberg ist. Hinter der Mühle befindet sich ein unter Denkmalschutz stehendes altes Wälderhaus. Wer die Hinweistafeln am Wasserwanderweg aufmerksam liest wird sich bewusst darüber werden welch kostbares Gut Wasser für uns Menschen darstellt. Ein Schatz, das weiße Gold, über das Österreich und auch Vorarlberg zum Glück im Übermaß verfügt, soviel, dass wir uns leisten können den allergrößten Teil davon nicht zu trinken, sondern zum Waschen, Kochen und für die Toilettenspülung zu verwenden (der durchschnittliche Österreicher verbraucht etwa 149 Liter pro Tag). An der Mühle geht es links vorbei auf der anderen Seite der Bolgenach unterhalb einer Kapelle. In wenigen Minuten kommen wir zu einem Steg, der uns wieder auf die linke Seite des Baches führt, diesen überqueren wir hier. Ein kurzes Stück geht es nun zurück (ein wenig aufwärts), bis wir wieder zu der Weggabelung kommen, an der wir vorhin nach links abgeboben sind. Wir befinden uns nun im Hittisauer Ortsteil Brand. Wir gehen nun nach links in Richtung Ortsmitte mit der Kirche. Nach etwa 25 Minuten kommen wir dort an, wo unsere Wanderung endet.

Viel Vergnügen und Freude bei dieser Wanderung!

Quelltuff Lingenau und Egg-Großdorf























Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 2 (etwas steiler im Bereich des Tobels der Subersach)
Dauer: 2 Stunden 30 Minuten
Höhenunterschied: 270 Meter
Einkehrmöglichkeiten: Lingenau, Egg-Großdorf
Erreichbarkeit mit Öffentlichen Verkehrsmitteln: Haltestelle Lingenau-Dorfplatz


Die Route
Unsere Wanderung beginnt in der Ortsmitte von Lingenau bei der Kirche. Von dort gehen wir auf der Hauptstraße in Richtung Müselbach (L205) am Gemeindeamt vorbei, welches sich auf der linken Seite findet, bis zur barocken St. Anna Kapelle (erbaut 1722 unter anderem aus Kalktuff!), die sich etwa 500 Meter vom Ortskern entfernt befindet.
Nun gehen wir noch ein paar Meter weiter der Hauptstraße entlang, überqueren diese und folgen einem Weg, der nun halb links an zwei Häusern vorbei führt. Beim zweiten Haus findet sich ein Wegweiser, bei dem wir nach links abbiegen. Diesem Weg folgen wir nun über Wiesen abwärts, bis wir zu einem weiteren Wegweiser kommen, der auf den Quelltuff hinweist. Durch ein Drehkreuz betreten wir unterhalb der Geländekante über der Subersach den Naturlehrpfad Quelltuff. An beeindruckendem Gestein und Gerinne geht es über Stege und Treppen hinunter, um dann zu verschiedenen Aussichtspunkten zu führen. Über Treppen, die sich wunderbar in die Landschaft fügen kommen wir wieder nach oben und aus dem Lehrpfad hinaus. Bei einem Wegweiser, der nach Großdorf weist, folgen wir diesem hinunter ins Tal. Dort kommen wir zum „Drahtsteg“, einer Hängebrücke, die über die Subersach führt und nur einzeln betreten werden darf. Auf der anderen Seite geht es wieder nach oben, den Wegweisern folgend auf die Felder von Egg-Großdorf. Wir folgen dem Weg über die Wiesen, bis wir nach Großdorf kommen. Dort laden uns einige Gasthöfe zum gemütlichen Verweilen ein. Dann geht es weiter in Richtung Lingenau der Hauptstraße (L29) entlang bis eine wenig befahrende Gemeindestraße rechts abzweigt. Dieser folgen wir nun leicht aufwärts, bis wir zur Parzelle Stocker kommen. Von dort geht es wieder abwärts ins Tobel. Wir überqueren die Subersach über die 1833-1835 erbaute Negrelli-Brücke, die von Alois Negrelli (1799-1858), dem Planer des Suezkanals und vieler Flussregulierungen in Vorarlberg (unter anderen Ill und Rhein), konstruiert worden ist.
Die Brücke ist ein Architekturdenkmal und gehört zu den wenigen noch erhaltenen gedeckten Holzbrücken in Vorarlberg. Auf der Lingenauer Steite der Subersach folgen wir zunächst dem vor uns liegenden Weg aufwärts, biegen jedoch bald nach der ersten Kehre rechts scharf ab. Der Weg führ leicht aufwärts und endet auf einem unbewaldeten Wiesenhang, auf dem wir schnell neben einem Heustadel an Höhe gewinnen. Wir folgen dem Weg zurück nach Lingenau (wir kommen an einem Drehkreuz vorbei) bis wir das erste Haus sehen. Dieses ist das schön Haus Hehl 44. Dort beginnt die Dorfstraße, die uns zurück zur Kirche im Zentrum führt.

Lingenau und Quelltuff
Die Gemeinde Lingenau hat eine Gemeindefläche von 689 ha, hat knapp 1400 Einwohner und befindet sich auf 687 Metern Seehöhe. Der kleine Ort gilt als einer der sonnigsten im Land Vorarlberg und ist der an Sonnenstunden reichste im Bregenzerwald. Die Gemeinde wurde mehrmals Sieger beim Landesblumen- und Gartenwettbewerb und hat auch eine Bundesauszeichnung für die Ortsbildpflege und seine Umweltkultur erhalten.
Zu den Sehenswürdigkeiten des Ortes zählt neben der St. Anna Kapelle, der Negrellibrücke und dem Waldlehrpfad vor allem der über die Region hinaus Bekanntheit erlangte Naturlehrpfad „Quelltuff“. Dabei handelt es sich um einen geologisch und botanisch bemerkenswerten Abschnitt unterhalb der Geländekande, über die mehrere kleine Gewässer ihren Weg in die um einiges tiefer liegende Subersach finden. Der Abschnitt ist etwa 30 Meter breit und hat einen Höhenunterschied von etwa 40 Metern. Bei Quelltuff handelt es sich um Ablagerungen von Ausfallen von Kalk.
Das stark kalthaltige Wasser der Gegend tritt aus dem Gestein an die Oberfläche. Dabei wird beim Kontakt mit der Luft Kalksinter abgeschieden. Besondere Algen, Moose und Bakterien entziehen dem Wasser das Kohlendioxid, was zu verstärkten Ausfallen von Kalk führt. Die Quelltuffwände bei Lingenau sind das größte Vorkommen dieser Art in Europa nördlich der Alpen. Seit Ende der 90er Jahre sind sie als Naturdenkmal in Vorarlberg eingetragen.




Viel Vergnügen und Freude beim Wandern!