Mittwoch, 15. Mai 2013

Am Eingang des Klostertals - von Bludenz nach Braz

Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 2
Dauer: 2 Stunde, 45 Minuten
Höhenunterschied: 370 m aufwärts, 225 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Bludenz, Braz
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bus und Bahn nach Bludenz; Bus in Braz

 
 
 
 
Die Route
Ausgangspunkt unserer heutigen Wanderung bildet der Bahnhof von Bludenz. Wir folgen der Bahnhofstarße stetig aufwärts, passieren die "Postkreuzung" mit der dort beginnenden Fußängerzone der Altstadt, bis wir zum "Feldkircher Tor" mit seinem Torbogen auf der rechten Seite kommen. Dieses Tor unterhalb der Stadtkirche St. Laurentius bildet einer der letzten Reste der ehemaligen Stadtmauer des "Alpenstädtchens". Wir lassen das Tor jedoch rechts liegen und begeben uns geradeaus weiter in die Spitalgasse, der wir bis zum Krankenhaus folgen, wo wir uns links halten und dem nun folgenden Obfeldweg folgen. Wir folgen der Straße weiter und gelangen so an deren Ende zu einer Sackgasse, die an Häusern vorbei in einen Waldweg mündet. Dort folen wir dem Wegweiser nach rechts und gelangen so mäßig aber stetig ansteigend über den Furklaweg nach etwas mehr als 20 Minuten zum Montikel, bzw. der Hinterebene. Noch folgen wir einer scharfen Kehre biegen jedoch gleich danach nach rechts ab und kommen so zur Felskante des Montikels, von der aus man einen herrlichen Blick auf die dem Talkessel gegenüerliegenden Berge hat. Etwas links öffnet sich bereits das Montafon, rechter Hand ist noch die Tschengla und, die Bürser Schlucht, der Eingang zum Brandnertal, zu sehen.
 
(Blick über Bludenz nach Bürs und Büserberg)

 
Vom Montikel folgen wir dem gesicherten Weg der steilen Halde entlang und genießen zwischen den dort vor allem vorherrschenden Laubbäumen und Sträuchern den sich immer wieder bietenden Ausblick in Richtung Süden. In der östlichen Gehrichtung erkennen wir auf der Südseite des Klostertals bereits die Davenna, das Wannaköpfle und den Itonskopf. Auf diesem Weg (Ferdinand-Gasser-Weg) gelangen wir über der zu Bludenz gehörenden Siedlung Rungelin (Betonung auf der Endsilbe) zur Rungeliner Allmein. Nachdem wir zuerst einem Fußweg gefolg waren, gelangen wir anschließend in einen schönen breiten Fahrweg, der nun stetig aber nur mäßig ansteigend weiter in Richtung Ostern führt. Der guten Beschilderung folgend (Hinweistafeln bei allen Abzweigungen und auch sonst gute Markierungen überall) passieren wir Lavils, wo mit mit 835 Metern Seehöhe den höchsten Punkt auf diesem Wegabschnitt erreichen. Weiter geht es in einem etwas zehnminütigen Marsch zu einem kleinen Sattel, dem "Gastastigele".
 
(Blick in Klostertal)

 
Bei der nun folgenden Kehre, verlassen wir den breiten Weg und begeben und auf einen offenen Wiesenhang, dem wir vorbei an Heubargen (Heustadel) etwa 50 Meter in die Tiefe folgen, bis ein Wegweiser uns nach links in den Wald und auf einen schlmalen Fußpfad führt. Diesem folgen wir nun in leichtem Auf und Ab, durch Wald und kleine offene Fälle, bis wir zu einem Tobel (im Loch) kommen, dessen Bach wir überqueren und auf der anderen Seite beim Weiler Grups herauskommen. Nun biegen wir scharf nach links ab und folgen einem Bachbett zu unserer Linken, bis wir nach etwa 300 Meter wieder hart, dieses Mal nach links, abbiegen und auf größtenteils offenes Gelände kommen. Wir befinden uns auf der "Brazer Allmein", über die wir in einem etwa einstündigen Marsch nach Außerbraz gelangen. Auf diesem Weg kommen wir nach etwa 40 Minuten ab Grups zum Allmein-Kreuz, einem sehr schön hergerichteten Kruzifix unter zwei großen alten Bäumen. Auf der Allmein hat man einen herrlichen Blick auf die umliegenden Berge, allem voram der links vor uns liegende Roggelskopf. Allerdings kann es hier an heißen Sommertagen recht schweißtreibend werden. Allgemein ist diese Wanderung am schönsten im Frühjahr und im Herbst zu unternehmen. Auch an schneearmen Tagen im Winter ist sie durchaus zu empfehlen, da nur mäßig steil und kaum Gefahrenstellen vorhanden sind.
 
(Auf der Brazer Allmein)


Wir befinden uns hier an einer der breitesten Stellen, des an sich sehr schmalen Klostertals. Nach dem die ersten Häuser von Außerbraz erreicht wurden, geht es über Gemeindestraßen stetig abwärts. Die Markierungen sind ausgezeichnet, allerdings muss man einige Kehren und Abzweigungen nehmen, bis man unter der Eisenbahn (Arlbergbahn) hindurch zum Gasthof Traube gelangt, dem Endpunkt unserer Wanderung.

Zusatz
Die Stadt Bludenz wird zum ersten Mal in einer Urkunde aus dem Jahr 940 erwähnt. Kaiser Otto I., der Große, schenke damals dem Churer Bischof die Ansiedlung, deren Name sich von "paludes", was soviel wie "Sümpfe" bedeutet, ableitet. Urzeitliche Funde aus der Steinzeit beweisen jedoch, dass Bludenz schon zu einem viel früheren Zeitpunkt besiedelt gewesen war. Bekannt wurde Bludenz im Jahr 1418, als der in Acht und Bann geschlagene Herzog Friedrich von Tirol ("Fridl mit den leeren Taschen") in der Alpenstadt vor seinen Verfolgern flüchtete. Die Bludenzer erwiesen sich als treue Untertanen des Habsburgers. Der bekannte Volksdichter ("der Volksfreund") vorarlbergerischer Herkunft, Josef Wichner, bezeichnet seine Heimatstadt denn auch als "Österreichs stärkste Festung", womit er schmunzelnd auf eine Volkswitz anspielt. Das kommt daher, dass die Bewohner umliegender Dörfen meinten, es gäbe drei Arten eine Festung zu nehmen: Man schießt sie zusammen, man erklettert ihre Mauern oder man hungert sie aus. Schießen würde nichts nützen, da bei den Bludenzern die Kugeln allesamt in den unzähligen Misthaufen stecken blieben, das mit dem Erklettern erwiese sich als unmöglich, da die schwachen Mauern alleine durch das Anlehnen von Leitern umstürzten und mit dem Aushungern verhielte es sich nicht bessern. denn die Bludenzer seien derartige Hungerleider, dass ihnen solchen gar nichts ausmachen würden, sie wäre es ja schon zur Genüge gewohnt ("Österreichs stärkste Festung" in "Vom Arlberg zum Bodensee - ein Vorarlberger Heimatbuch" von Josef Wichner, Verlag Heinrich Kirsch, Wien 1914, Seite 283f.).
 



Details
1.) Bludenz - Montikel: 3,9 km; Höhenbewältigung: 180 m aufwärts; Dauer: 30 Minuten.
2.) Montikel - Gastastiegele: 3,1 km; Höhenbewältigung: 90 m aufwärts; Dauer: 55 Minuten.
3.)  Gastastiegele - Grups: 1,4 km; Höhenbewältigung: 45 m abwärts; Dauer: 20 Minuten.
4.) Grups - Braz Gasthof Traube: 4,1 km; Höhenbewältigung: 100 m aufwärts, 180 m abwärts; Dauer: 1 Stunde

Gesamt
 Strecke: 12,5 km; Höhenbewältigung: 370 m aufwärts, 225 m abwärts; Dauer: 2 Stunde, 45 Minuten.

Viel Vergnügen bei dieser Wanderung wünscht der Bergfuchs.

Mittwoch, 1. Mai 2013

Fraxner Kirschblüte - Weiler-Fraxern-Weiler

Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 2
Dauer: 2 Stunde, 30 Minuten
Höhenunterschied: 380 m aufwärts, 380 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Fraxern, Weiler
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Landbus von und nach Weiler (Linien 59, 60), ebenso von und nach Fraxern (Linie 62)




Die Route
Die hier beschriebene Wanderung eignet sich sehr gut als Frühlingswanderung und dabei ist sie wiederum besonders in den letzten Apriltagen und Anfang Mai zu empfehlen, wenn die sprichwörtlichen "Fraxner Kirschbäume" ihre Blüte haben. Wenngleich heute die Zahl der Kirschbäume nicht mehr so hoch ist wie einstmals, so ist ihre Zahl mit etwa 2200 Stück noch immer beachtlich und machen damit Fraxern zu dem Vorarlberger"Kriasidorf" schlechthin. So gerne man die süßen roten Früchte in Desserts und Kuchen genießen möchte, am besten schlecken sie unserere
Ansicht nach noch immer in Form von "Kriasiwasser" (Kirschbrand).
 
(Blick auf Klaus)

 
Wir starten beim Gemeindeamt des Ortes Weiler, das sich gleich neben der Kriche befindet. Von dort folgen wir dem Wegweise in Richtung Fraxern, überqueren den Ratzbach und halten uns dann sogleich links und folgen dieser Gemeindestraße (Ridleweg) bis wir zum zu Klaus gehörenden Ortsteil Gardis gelangen. Dort folgen wir der Straße weiter aufwärts, bis diese nach einer Kehre in einen Forstweg übergeht. Nun geht es stetig ansteigend, aber mit nur mäßiger Steigung, etwa einen Kilometer durch den Laubwald, bis der Weg nach rechts in ein kleines Tal führt. diesem folgen wir bis wir zu einer Wiesenmulde gelangen, wo sich bei einem Stadel einige Wegweise befinden.
 
Nun folgen wir scharf nach rechts, vorbei an einem etwas höher gelegenen Stadel, am Rande der Mulde, einem Fußpfad (rot-weiß markiert), der uns durch einen schönen Laubwald bis zum unteren Ortsrand von Fraxern führt. Im Frühjahr riech es in diesem Gebiet stark nach Bärlauch, der sich überall neben diesem Weg bis hinauf nach Fraxern findet. Auf freies Gelände tretend begrüßt uns bereits die weiße Pracht der Kirschblüten, die von hier bis hinauf zur höher gelegenen Kirche alles in ein weißes Blütenmeer verwandeln. Über den geteerten Kapfweg, der etwas steil ist, gelangen wir zum Dorfzentrum in der Nähe der Kirche und des Gemeindeamtes.
 
(Kirschblüte in Fraxern - Ende April)


Wir marschieren noch etwas aufwärts, passieren den Gasthof Krone auf der rechten Seite und gelangen so zum Gasthof Sonnblick, wo eine Straße rechts abzweigt, der wir nun folgen. Wir befinden uns nun auf dem etwa 30-minütigen Elaschins-Rundweg. Nach etwa einer Viertelstunde gelangen wir am Ende dieses Fahrweges zur Flur Rungeletsch bei der wir scharf rechts abbiegen und folgen von dort ab dem Fußpfad zurück in Richtung Dorfzentrum. Dieser Weg führt nun über kleine "Tobel", über Wiesen, von denen man einen sehr schönen Blick auf das oberer Rheintal, die Drei-Schwestern-Gruppe und die Ausläufer des Rätikons hat. Bald gelangen wir so zurück zu einem Fahrweg, der bei den ersten Häusern wieder in eine asphaltierte Straße mündet, auf der wir bald wieder zum Hauptwegweiser im Zentrum von Fraxern gelangen.
 
(Fraxner Kirche mit Kirschbäumen)

 
Nun folgen wir dem Sägeweg und dem sich anschließenden Vergitzweg, bis wir zur Zufahrtsstraße nach Fraxern kommen. Dieser folgen wir nun eine ganze Weile in Richtung Weiler, passieren dabei den Rastplatz Gütle und unterqueren bei einer "Schlinge" der Zufahrtsstraße diese, wodurch wird wieder zur Wiesenmulde Tal gelangen. Beim Wegweiser halten wir uns nun links und steigen in etwa fünf Minuten hinauf zum Burgfeld der Ruine Altmontfort, wo sich ein Bauernhof mit sehr schönem Ausblick über das Vorderland bietet. Dem Weg, der beim Gehöft endet, folen wir nun über das Feld in Richtung Tal. Bald befinden wir uns bereits im zu Weiler gehörenden Ortsteil Halden. Wir biegen beim nun kommenden Wegweiser nicht nach rechts ab, sondern gehen geradeaus weiter und überqueren die Straße. Nun brauchen wir nur dem guten Weg über offenes Gelände und vorbei an Häusergruppen zu folgen und gelangen so wieder ins Tal hinunter. Bei der so erreichten  Gemeindestraßen biegen wir nach links ab, überqueren die Zufahrtsstraße nach Fraxern und den Ratzbach und gelangen nach etwa 150 Metern zurück zu unserem Ausgangspunkt, dem Gemeindeamt von Weiler, wo die Wanderung ihr Ende findet.
 
 

 
Details
1.) Weiler - Fraxern: 3,8 km; Höhenbewältigung: 330 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde.
2.) Fraxern - Fraxern (Rundweg): 2,2 km; Höhenbewältigung: 50 m aufwärts, 50 m abwärts; Dauer: 30 Minuten.
3.)  Fraxern - Weiler: 3,2 km; Höhenbewältigung: 330 m abwärts; Dauer: 1 Stunde.

Gesamt
 Strecke: 9,2 km; Höhenbewältigung: 380 m aufwärts, 380 m abwärts; Dauer: 2 Stunde, 30 Minuten.


Viel Vergnügen bei dieser Wanderung wünscht der Bergfuchs.