Samstag, 21. Juni 2014

Zwischen Bodensee und Appenzellerland - St. Margrethen-Walzenhausen

Übersicht
xSchwierigkeit (1-5): 2
Dauer: 3 Stunde
Höhenunterschied: 450 m aufwärts, 450 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: St. Margrethen, Walzenhausen
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bus und Bahn nach St. Margrethen









Mit der heutigen Wanderung wird ein weiteres Land in die "Sammlung" auf diesem Blog aufgenommen. Die schöne Schweiz bietet neben vielen anderen Vorzügen auch ein hervorragendes Wanderrepertoir, das für alle Schwierigkeitsstufen unendlich viele Möglichkeiten bietet - von lieblichen Wanderungen in der Ebene und dem Hügelland (Schweizer Mittelland) bis zu Bergtouren hinauf auf die höchsten Gipfel Europas. Dabei zeichnet sich das Land neben einer großartigen, intakten Landschaft, saubern und wohlgeordneten Verhältnissen und einer freundlichen Bevölkerung gerade für den Wanderer durch ein hervorragend gut ausgebautes und markiertes Wegenetz aus. Die heutige Wanderung zeigt uns auch gut die Kleinräumigkeit der Schweiz, auch was die kantonalen Grenzen anbelangt. Obwohl unsere Tour gerade einmal 14 Kilometer lang ist, durchqueren wir drei Kantone: St. Gallen, Appenzell-Innerroden und Appezell-Ausserroden. Dabei ist der Grenzverlauf für den nicht Ortskundigen manchmal etwas verwirrend. Nicht nur, dass der ganze Kanton Appenzell inmitten des Kantons St. Gallen liegt und von diesem an allen Seiten vollständig eingeschlossen wird, nein auch zwischen Innerrhoden und Ausserrhoden (die beiden Halbkantone, die zusammen das Appenzell bilden) haben einen, historisch bedingten, etwas seltsamen Grenzverlauf. So gehört an manchen Stellen nur eine Häusergruppe zum einen Halbkanton, wobei die umliegenden Gebiete wiederum zum jeweils anderen Halbkanton gehören. Uns als Wanderer braucht dies jedoch nicht weiter zu stören, denn freundlich und ordentlich sind die Appenzeller, wie überhaupt die Schweizer, überall, sei es nun im "katholischen" Innerroden oder im "reformierten" Ausserroden. Ausgangspunkt der heutigen Tour bildet der Bahnhof des Städtchens St. Margrethen (407 m) im Kanton St. Gallen. Dieses ist leicht mit der Bahn von St. Gallen oder vom Rheintal aus erreichbar. Auch die Bahnlinie aus Österreich (Bregenz) mündet an der Rheinbrücke zwischen Lustenau (A) und St. Margrethen in das Schweizer Eisenbahnnetz ein. Die Autobahn (St. Gallen - Sargans) führt direkt an der Stadt vorbei. Mit dem Auto aus Österreich gelangt man über die Grenzorte Lustenau oder Höchst nach St. Margrethen.


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(Blick auf St. Margrethen und das unter Rheintal)

Die Route
Vom Bahnhof aus wandern wir zuerst entlang der Bahnhofstraße etwa 250 Meter nach Westen, überqueren die Bahnhofstraße und wenden uns nach Süden in Richtung katholischer Pfarrkirche, die sich am südwestlichen Ortsrand befindet. Den Markierungen folgend überqueren wir die Straße, die zum "Schäflisberg" führt und wandern zuerst entlang eines Wäldchens, dann über einen offenen Hang hinauf, bis wir erneute die Straße überqueren. In kurzer Zeit gelangen wir so zum "Schäflisberg" (520 m), wo sich ein Restaurant befindet. Dort überqueren wir erneut bei der Bushaltestelle die Straße und folgen beim Wegweiser dem Weg, der in Richtung "Bürg" weist.


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(Die Ortschaft Platz im Appenzellerland)

Bereits auf den ersten Metern dieses Weges haben wir einen herrlichen Ausblick auf das untere Rheintal. Auf der österreichischen Seite ist der Eingang in den Bregenzerwald sehr gut zu erkennen, links davon erhebt sich der Pfänderstock mit dem Pfänder (1064 m), dem höchsten Berg direkt am Bodensee. Ein paar Schritte weiter und auch der Blick auf den Bodensee selbst öffnet sich. Der Forstweg führt nun ein Stück durch den Wald und bergwärts. Der guten Beschilderung folgend gelangen wir bald wieder auf offenes Gelände. Die allgemeine Wanderrichtung ist nun Westen, oberhalb von Leuchen nach Gaismoos. Die nun folgende schöne, gepflegte Landschaft mit ihren grünen Hügeln, Weilern, Bauernhöfen und kleinen Waldinseln gehört bereits zum Appezellerland (Ausserrhoden).
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(Blick von Walzenhausen auf den Bodensee)


So gelangen wir in stetigem leichten Anstieg zur Ortschaft Platz. In einer Talsenke befindet sich dort das Kloster Grimmenstein, eine katholische "Exklave", denn nur die Klosteranlage selbst gehört zu Innerrhoden, die umliegenden Flächen wieder bereits zu Ausserrhoden. Am Kloster vorbei wandern wir höher und, überqueren die Durchzugsstraße und gelangen der Markierung folgend bis hinauf zu den letzten Häusern von Platz beim "Grusegg" (735 m). Dort folgt der Weg weiter nach Westen und zweigt nach wenigen hundert Meter nach links, nach "Steigbüchel-Gebert" (Wegweiser beim "Grusegg"), ab. Zuerst über Weiden dann durch Wald zu dem sehr schönen Aussichtspunkt "Gebert".

Von hier aus folgen wir der Markierung nach Walzenhausen. Der Weg führt nun eben beziehungsweise oft sogar leicht abwärts durch den Wald, was besonders an heißeren Tagen ein Wohltat ist, da der Anstieg von Platz herauf meist über offenes Gelände erfolgte und dann rechts schweißtreibend sein kann.  Vorbei am Sportplatz "Franzenwald" gelangen wir zur Siedlung Rosenberg. Nun geht es über schöne Hanglagen, mit wunderbaren Ausblicken auf den Bodensee, zum etwas tiefer gelegenen Walzenhausen. Das dominante Bauwerk von Walzenhausen ist die wuchtige Rehaklinik, die direkt auf der Geländekante thront und einen hinreißenden Blick auf die Bodenseelandschaft bietet. Ein paar Meter geht es nun der kurvigen Straße entlang, dann zweigt links ein kiesiger Weg ab, dem wir folgen.



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(Ruine Grimmenstein)

Bald weist die Wegmarkierung wieder nach links, wo eine steile Treppe aus Holzstufen uns über eine Weide nach unten führt. Mitunter grasen auf dieser Weide auch Kühe, was dem ganzen ein sehr "ländliches" Ambiente verleiht. Weiters führt der Weg durch den Wald, wo wir bald die Ruine Grimmenstein erreichen. Von dieser 1418 zerstörten Anlage ist heute nicht viel mehr als die Reste des Turms, ein paar Mauern und ein Torbogen erhalten. Nichtsdestotrotz bietet die Anlage einen schönen Anblick, gerade auch dann, wenn man den darunter liegenden Weinberg miteinbezieht. Durch den Weinberg marschieren wir weiter abwärts, vorbei an einem Gehöft, weiter in den Wald hinein. Bald schon zweigt der Weg nach St. Margrethen-Wasen links ab. Auf einem sehr schönen Weg durch den Wald gelangen wir so bald auf offenes Gelände, vorbei an einem Hof. Hinter diesem
verbirgt sich für den Wanderer zuerst nur bei Kenntnis und Aufmerksamkeit erkennbar, rechts das Schloss Vorburg, das mit seinen Türmchen an ein Märchenschlösschen erinnert. Sieht man weiter unten am Weg, vor dem nächsten Hof noch einmal zurück, so erblickt man oberhalb einer Wiese das Schlösschen in seiner ganzen Breite.


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(Schloss Vorburg)

Nun befinden wir uns in ebenem Gelände, marschieren immer in Richtung Osten, vorbei an der protestantischen Pfarrkirche zur Linken weiter. Den Wegweisern folgend gelangen wir soins Zentrum von St. Margrethen, überqueren die Hauptdurchzugsstraße und erreichen in etwa zehn Minuten den Bahnhof, wo unsere heutige Wanderung ihr Ende findet.

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Details
1.) St. Margrethen - Gebert: 7 km; Höhenbewältigung: 450 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde 45 Minuten
2.) Gebert - Walzenhausen: 2,5 km; Höhenbewältigung: 160 m abwärts; Dauer: 30 Minuten
3.) Walzenhausen - St. Margrethen: 4,5 km; Höhenbewältigung: 290 m abwärts; Dauer 45 Minuten


Gesamt
 Strecke: 14 km; Höhenbewältigung: 450 m aufwärts, 450 m abwärts; Dauer: 3 Stunden




Eine schöne Wanderung in der Schweiz wünscht Euch allen der Bergfuchs.