Donnerstag, 18. April 2013

Über den Dächern von Bludenz – Auf dem Montikel

Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 2
Dauer: 1 Stunde, 40 Minuten
Höhenunterschied: 200 m aufwärts, 200 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Bludenz
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bus und Bahn nach Bludenz
 
 

Die Route
Wir beginnen unsere Wanderung beim großen Bahnhof von Bludenz. Vom Bahnhofsportal aus spazieren wir die Bahnhofsstraße entlang aufwärts, in Richtung Zentrum der Alpenstadt, kommen dabei an der Kreuzung bei der Post vorbei und biegen hier nach rechts in die schöne Altstadt des „Städtle“ ein. Nach wenigen Metern biegen wird in die „Kirchgasse“ nach links ab und gelangen so zum überdachten Aufgang zur St. Laurentius-Kirche, gleich neben dem mittelalterlichen Tor („Feldkircher Tor“), dem einzigen, das von der alten Stadtbefestigung noch erhalten ist. Über den Treppenaufgang kommen wir, vorbei an Informationstafeln mit historischen Inhalten, zur, auf der Anhöhe gelegenen, Stadtkirche, mit ihrem markanten achteckigen Glockenturm mit Zwiebeldach. Gleich neben der Kirche befindet sich das in rosa gehaltene Schloss Gayenhofen, welches die Bezirkshauptmannschaft Bludenz beherbergt. Von hier bietet sich bereits ein schöner Blick über die Dächer der Stadt und dem beeindruckenden Bergpanorama im Hintergrund.
 
(Turm der Pfarrkirche St. Laurenzius in Bludenz)


In Richtung Norden, bis zur Feuerwehr führt uns nun der Weg weiter. Dort biegen wir nach rechts ab und spazieren links am Seniorenheim vorbei, entlang des markierten Weges, über eine Wiese zum Waldrand (man hat teilweise das Gefühl auf „Privatgrund“ zu gehen, da der (Trampel-)Pfad schmal ist und die Markierungen nicht unbedingt sogleich einzusehen sind – nicht täuschen lassen!). Nach etwa 200 Metern führt ein Weg nach rechts und steil aufwärts, durch felsiges Gelände, bis die Höhe des Montikels, etwa 180 Meter über dem Stadtkern, erreicht ist. Es finden sich ausreichend Sitzgelegenheiten auf Bänken an verschiedenen Stellen. Zwischen dem schönen Bewuchs der Anhöhe finden sich immer wieder idyllische Aussichtspunkte, von denen Man auf die Berge im Süden blicken kann. Rechter Hand kommen noch das Brandnertal und die Tschengla ins Blickfeld, etwas links findet sich der Eingang des Montafons, dessen höhere Berge (z.B. Tschaggunser Mittagsspitze) dahinter, bereits zu erkennen sind. Davor erkennt man sehr gut den großen Steinbruch von Stallehr, das Kloster St. Peter am östlichen Rand von Bludenz, Rungelin und das Schwimmbad „Val Blue“ zu unseren Füßen.
 
(Blick vom Montikel in Richtung Walgau)


Beim Weitermarsch Richtung Osten gelangen wir nach etwa 300 Metern zu einer Kreuzung, bei deren Wegweiser wir uns weiter geradeaus halten, dann aber bei der nächsten Abzweigung, nur wenige Schritte weiter, rechts bleiben und dem „Panoramaweg“ zu den Montikel-Ausblicken folgen. Bei „Hinterebene“ wenden wir uns wieder nach links und gelangen zurück zum Wegweiser, der nun nach links hinunter ins Stadtgebiet von Bludenz weist. Die knapp 200 Höhenmeter abwärts werden schnell über einen Waldweg zurückgelegt, bis wir bei der geteerten Straße herauskommen, die uns zum Schwimmbad führt. Nun brauchen wir nur noch der Untersteinstraße in Richtung Westen zu folgen und gelangen so wieder zur Altstadt von Bludenz. Hier bietet sich eine gemütliche Einkehr in eines der Gaststätten regelrecht an.
 
(Blick vom Montikel in Richtung Montafon)


Zusatz:
Die Bezeichnung „Montikel“, abgeleitet vom Lateinischen „monticulus“ für „Berglein“, findet sich an mehreren geographischen Stellen, auch in Vorarlberg. So gibt es etwa auch in Feldkirch-Tosters einen Montikel, auf dem früher Motocross-Wettbewerbe stattfanden und der auch den traditionellen „Funkabühel“ von Tosters bildet.
 

  
Details
1.) Bludenz - Montikel: 2 km; Höhenbewältigung: 200 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde, 5 Minuten.
2.) Montikel - Bludenz: 2,5 km; Höhenbewältigung: 200 m abwärts; Dauer: 35 Minuten.

Gesamt
 Strecke: 4,5 km; Höhenbewältigung: 200 m aufwärts, 200 m abwärts; Dauer: 1 Stunde, 40 Minuten.


Viel Vergnügen bei dieser Wanderung wünscht der Bergfuchs.

Freitag, 5. April 2013

Örflaschlucht - St. Arbogast

Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 2
Dauer: 2 Stunden, 45 Minuten
Höhenunterschied: 240 m aufwärts, 240 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Götzis, Klaus,
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bus und Bahn von und nach Götzis
 
 
 
 

Die Route
 Wir starten beim Bahnhof Götzis, von dem aus wir uns nach Osten, in Richtung Kirche, begeben, bei der wir die Bundesstraße überqueren. Die Kirche von Götzis ist eine der wenigen im Land Vorarlberg mit zwei Kirchtürmen (von denen der eine des anderen „Bürge“ sein soll). Weiter geht es von der Kirche ostwärts entlang der Straße nach Meschach, bis wir zu einer Abzweigung zum Schwimmbad („in der Riebe) kommen. Dieser folgen wir nach rechts und gelangen so bald dem Emmebach aufwärts, entlang auf dem Wanderweg zur Örflaschlucht.

(In der Örflaschlucht bei Götzis)

 Die Örflaschlucht selbst ist bereits ein beliebtes Ausflugsziel, vor allem auch für Familien mit Kindern, da die felsige Schlucht, die in einem schattigen Waldtal liegt, gut zugänglich und fast eben zu durchwandern ist, schöne Plätze zum Spielen bietet und im schattigen Gelände sich auch einige Stellen zum Grillen anbieten. Am Ende der Schlucht, nachdem man die Schlucht zweimal überquert hat, zweigt nach rechts ein Weg über die „Zwurmswiese“ ab. Dieser Weg führt direkt zur Kirche St. Arbogast.

Unsere Wanderung hingegen nimmt einen anderen Verlauf. Wir halten uns links und folgen dem Weg, der nun leicht ansteigt und zwischen Felswänden hindurchführt. Bald folgt eine Kreuzung, bei der wir links bleiben und wieder leicht ansteigend, weiterhin durch Schluchten, in Richtung Klaus spazieren. Am Ende kommen wir bei der Straße heraus, die vom Ortszentrum von Klaus nach Orsanka, das etwas oberhalb davon liegt, gelangen. Hier biegen wir nach rechts ab und spazieren der Straße entlang, bis wir nach Klaus kommen.
(Blick vom Zwurms über Götzis zum Kummaberg)


 Auf der leichten Anhöhe von Klaus, auf der wir uns nun befinden, haben wir einen sehr schönen Blick auf das oberer Rheintal mit den hohen Schweizer Berge im Hintergrund. Besonders im Frühling, wenn die unzähligen Obstbäume, für die das Vorderlang bekannt ist, in Blüte stehen, ist dieser Anblick eine Augenweide. Noch schöner ist der Ausblick lediglich von den noch etwas höher gelegenen Orten Fraxern und Viktorsberg aus.

Von unserem Standort aus, im Zentrum von Klaus, folgen wir dem Wegweiser, der entlang der Straße nach St. Arbogast weist. Der Weg führt gleich neben der Landesstraße zwischen Klaus und Götzis vorbei. Nach etwas weniger als zwei Kilometern erreichen wir so die Kirche von St. Arbogast und kurz darauf die Ruine Neumontfort.
(Bergfried der Ruine Neu Montfort bei St. Arbogast)


 St. Arbogast ist ein bekannter Wallfahrtsort, der auf den fränkischen Heiligen Arbogast zurückgeht (siehe die Legende unten). Die Kirche steht mindestens seit dem 15. Jahrhundert an dieser Stelle, am Rande einer ausgedehnten Waldlichtung, an der alten Straße vom Vorderland nach Götzis.
Neumontfort kam bereits 1363 zu Habsburg und gehört damit, wie auch die Burg Neuburg (nur wenige hundert Meter entfernt auf Koblacher Gebiet), zu den ersten Erwerbungen Österreichs im Gebiet des heutigen Vorarlberg gehörte. Diese Ruine besteht heute hauptsächlich aus einen gut erhaltenen und restaurierten Bergfried. Die erste Erwähnung der Burg Neumontfort erfolgte im Jahr 1319. In den Appenzellerkriegen, zu Beginn des 15. Jahrhunderts, blieb die Burg unversehrt, was eine regionale Ausnahme darstellt. Es bieten sich vom Burgareal aus schöne Ausblicke auf das untere Rheintal und den, in der Mitte des Rheintals liegenden, Kummaberg.

 Von der Ruine kehren wir wieder zurück auf die Landesstraße und folgen der Straße weiter, bis wir zurück nach Götzis kommen. An der Kirche vorbei geht es zum Bahnhof, wo wir die Wanderung angetreten hatten.
 
Legende von St. Arbogast
 Einstmals soll der fränkische König Dagobert II. eine Inspektionsreise durch sein Reich unternommen haben. Dabei kam der Merowingerherrscher auch in das Gebiet des heutigen Vorarlberg. Auf der Reise begleitete ihn auch sein Sohn, Prinz Sigibert. Zur Erbauung wurde, wie damals üblich, eine Jagd unternommen. Es begab sich nun, dass der junge Prinz in wildem Ritt einem wilden Eber nachjagte, dabei aus dem Sattel fiel, sich mit seinem Fuß im Steigbügel verfing und vom aufgeschreckten Ross über Stock und Stein mitgeschleift wurde. Als das Tier endlich von den Jagdgenossen zum Stillstand gebracht wurde, konnte nur mehr der Tod Sigiberts festgestellt werden. Auf den Knien flehte König Dagobert um das Leben seines Sohnes, als ihm berichtet wurde, ein heiliger Mann wohne in dieser Gegend, ein gewisser Arbogast, der womöglich helfen könne. Man brachte den Leib des Zerschundenen zu dem einsiedlerisch lebenden Gottesmann, der ein paar Gebete sprach, den Jungen berührte und ihn so ins Leben zurückholte. Zum Dank habe Dagobert daraufhin ein Kirchlein gestiftet. Dieses Kirchlein sei St. Peter in Rankweil, so wird berichtet. Die ganze Geschichte soll sich im 7. Jahrhundert abgespielt haben; Arbogast starb im Jahr 678 in Straßburg.



Details
1.) Götzis - Klaus: 6,5 km; Höhenbewältigung: 240 m aufwärts, 160 m abwärts; Dauer: 1 Stunde, 35 Minuten.
2.) Klaus - Neumontfort: 2 km; Höhenbewältigung: 20 m aufwärts, 20 m abwärts; Dauer: 35 Minuten.
3.) Neumontfort – Götzis: 2 km; Höhenbewältigung: 80 m abwärts; Dauer: 35 Minuten.
Gesamt
 Strecke: 10,5 km; Höhenbewältigung: 240 m aufwärts, 240 m abwärts; Dauer: 2 Stunde, 45 Minuten
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Viel Vergnügen bei dieser Wanderung zwischen Götzis und dem Vorderland wünscht der Bergfuchs.