Dienstag, 11. November 2014

Vorderälpele


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Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 2
Dauer:  2 Stunden
Höhenunterschied: 520 m aufwärts,  520 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Amerlügen, Feldkircher Hütte
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit dem Bus ist Amerlügen vom Bahnhof Frastanz aus erreichbar (der Bus fährt jedoch nur wenige Male am Tag); Der Stadtbus Feldkirch fährt bis Frastanz-Fellengatter. Von dort aus dauert der Fußmarsch nach Amerlügen etwa eine gute Stunde. Zu empfehlen ist deshalb die Anreise mit dem eigenen Kfz, Der Wanderparkplatz bietet reichlich Platz.
 
Die heutige Wanderung eignet sich sehr gut für das Frühjahr und den Herbst. Die höheren Bergregionen sind noch nicht bzw. nicht mehr so leicht zugänglich, die Tagen sind kürzer und oft ist auch die Kondition nicht jene des Sommers, wenn man mehrere herausfordernde Touren binnen kürzerer Zeit unternimmt. Die heutige Wanderung auf das Vorderälpele, das auch als eines der Hausberge von Feldkirch gilt, eignet sich wunderbar für einen längeren Nachmittagsausflug und ist mit ein wenig körperlicher Übung ohne große Anstrengung zu unternehmen.
x(Amerlügen - Blick auf die Gurtisspitze und den Bazorahang) 
 
Die Route
Ausgangspunkt bildet der Wanderparkplatz (in der Nähe der Materialseibahn zur „Feldkircher Hütte“). oberhalb der Frastanzer Hangsiedlung Amerlügen. Hier bietet sich uns bereits ein schöner Blick gen Süden in das tief ausgeschnittene Saminatal, mit den „Drei Schwestern“ zur Rechten und zur Linken der „Gurtisspitze“ über dem „Bazorahang“ und den schroffen „Hohen Köpfen“. Noch ein letzter Blick auf die auf der anderen Seite des Walgaus gelegene „Sonnengemeinde“ Göfis und hinein geht es, dem gut markierten Pfad folgend, in den Wald. Die nächsten 40 Minuten führen durchwegs durch bewaldetes Gelände und bieten deshalb kaum einmal einen Ausblick. Allgemeine Orientierung bietet das Tragseil der Materialseibahn, die wir auf unserem Weg auch unterqueren. Der Weg führt in vielen Serpentinen hinauf zur Feldkircher Hütte und ist permanent ansteigend, so dass der Kreislauf gleich zu Beginn unserer Wanderung ordentlich in Schwung kommt. Dieses Stück ist jedoch das einzige auf der ganzen Route, das einen deutlich bemerkbaren „Anstieg“ beinhaltet.
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 (Feldkircher Hütte - 1204m)
Aus dem Wald heraustretend gelangen wir zur Feldkircher Hütte, die den „Naturfreunden“ gehört. Die Hütte liegt am unteren Ende der Alpfläche der Amerlugalpe und bietet einen zur Rechten und Linken flankierten Ausblick in den Walgau und das Große Walsertal. Die Feldkircher Hütte ist in den Sommermonaten (Mai-Oktober) durchgehend geöffnet, in den Wintermonaten (November-April) an den Wochenenden.
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 (Bei der Amerlugalpe)
Nun geht es über offenes Gelände weiter aufwärts. Den Sendemast rechts liegen lassend, sehen wir bereits die imposanten „Drei Schwestern“ vor uns, die sich hoch über dem Saminatal erheben. Nun kommt auch die umliegende Bergwelt ins Blickfeld – beginnend bei den Bergen über dem Vorderland, weiter über den Walgau bis zum hinteren Saminatal ist diese sehr gut zu erkennen. Das Vorderälpele ist jedoch kein Aussichtsberg – besonders das Rheintal ist kaum erkennbar und je höher wir nun hinaufsteigen zur Amerlugalpe (Vorderälpelealpe) desto weniger ist in dieser Richtung etwas zu sehen – oben umgibt uns ein dichter „Waldkranz“, der keine Aussicht mehr gegen Noren und Westen gewährleistet. Nach wenigen Minuten passieren wir nun die Amerlugalpe, kommen an einer Richtfunktanlage rechter Hand vorbei und stehen dann vor einem am Weg stehenden Kreuz. Von hier aus bieten sich im Herbst of sehr schöne Ausblicke, wenn man gen Osten über die Amerlugalpe hinweg sieht. Nicht selten liegen die Talgebiete des Walgaus im dichten Nebel, während die Höhensiedlungen und Gipfel in prachtvollem Sonnenlicht stehen. Man kann sich dann auch gut vorstellen, wie vor Jahrtausenden der Illgletscher ausgesehen haben mag, der diese Landschaft geformt hat.
x3(Blick auf Großfeldkirch vom Tisner Wald aus) 
Beim Kreuz an der Wegbiegung biegen wir nach rechts ab, und wandern unterhalb der „Tisner Skivereinshütte“ am Waldrand einlang die Wiese hinunter, bis wir zum „Gätterle“ kommen (Vorsicht: nicht den breiten Weg direkt bei der Hütte nehmen, denn dieser ist eine Sackgasse!). Von hier aus brauchen wir nur noch dem gut ausgebauten Forstweg talwärts zu folgen und gelangen so in einer guten Stunde zurück nach Amerlügen. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass wir den langen Weg meiden und bei den entsprechenden Markierungen die jeweiligen Pfade direkte den Hang hinunter nehmen (die weiten Kehren des Fahrweges vermeiden). Diese Variante ist jedoch an einigen Stellen recht steil und kann bei Nässe oder Laub rutschig und damit gefährlich sein – überdies geht ein solches Abwärtsgehen ordentlich „in die Knie“.
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 (Blick auf das Ried mit Egelsee zwischen Tisis und Toster-Hub)
Auf dem abwärts führenden Weg finden sich immer wieder schöne Ausblicke auf das obere Rheintal, die Schweizer Berge, vor allem aber auf Großfeldkirch. Nach gut 50 Minuten erreichen wir auf dem Forstweg den Holzplatz von Amerlügen, wo sich die Abschrankung des Wegs befindet. Nun geht es noch ein kurzes Stück durch den Wald, oberhalb des „Sturna Bühels“. Wir nehmen dann den schmalen Pfad, der von der Straße rechts den „Bühel“ hinauf abzweigt (Achtung: Tafel kann leicht übersehen werden). Vorbei an den obersten Häusern von Amerlügen gelangen wir so in etwa einer Viertelstunde zurück zum Wanderparkplatz, wo unsere heutige Wanderung ihr Ende findet. 
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Details
  1. Amerlügen - Vorderälpele: Strecke:  2,7 km; Höhenbewältigung: 520 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde.
  2. Vorderälpele - Amerlügen: Strecke:  4,8 km; Höhenbewältigung: 520 m abwärts; Dauer: 1 Stunde.
     
    Gesamt:
    Strecke:  7,5 km; Höhenbewältigung: 520 m aufwärts; 520 m abwärts; Dauer: 2 Stunden
     
     
    Vier Vergnügen bei dieser Wanderung wünscht Euch allen der Bergfuchs.

Mittwoch, 22. Oktober 2014

Hoher Fraßen


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Schwierigkeit (1-5): 2

Dauer:  3 Stunden,  45 Minuten

Höhenunterschied: 580 m aufwärts,  580 m abwärts

Einkehrmöglichkeiten: Muttersberg, Fraßenhütte, Bludenz

Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit Bus und Bahn nach Bludenz, dann mit dem Bludenzer Stadtbus zur Muttersbergbahntalstation. Retour: Benützung derselben Verkehrsmittel in umgekehrter Reihenfolge.




Die Route

Der Hohe Fraßen gehört zu den zentralst gelegenen Bergen des Landes Vorarlberg überhaupt. Von seinem Gipfel aus bietet sich ein großartiger Blick in alle Himmelsrichtungen bis weit über die Landesgrenzen hinaus, der durch die große Dominanz des Berges gegeben ist. Vom Gipfelkreuz aus hat der Wanderer herrliche Einblicke in gleich fünf Talschaften: Im Westen der Walgau, im Süden das Brandnertal und das Montafon, im Osten das Klostertal und im Nordosten das Große Walsertal mit seinen Streusiedlungen, die besonders gut zu erkennen sind (vor allem St. Gerold und Blons). Der Berg gehört damit zu den absoluten Topdestinationen der alpinen Welt und mit Sicherheit zu den Top-Ten in Vorarlberg. Der Hohe Fraßen ist ein sehr beliebter Ausflugsberg, sowohl bei Touristen, als auch bei den Einheimischen. Durch seine gute Erreichbarkeit mit der Muttersbergbahn kann die heutige Wanderung auch ohne weiteres als Halbtagswanderung ünternommen werden.
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 (Am Muttersberg)

Wir starten unsere Wanderung bei der Bergstation der Muttersbergbahn, mit der wir in wenigen Minuten die 800 Höhenmeter von Bludenz herauf bewältigt haben. Gleich bei der Station folgen wir der Markierung am Hauptwegweiser in Richtung Fraßenhütte und Hohem Fraßen. Zuerst geht es in eine kleine Senke hinuter, durch anfangs noch bewaldetes Gelände, bis wir dem Wegweiser nach links den Hang hinauf zur Fraßenhütte folgen. Der nun folgende ansteigende Weg zur Fraßenhütte enpor ist nur spärlich bewaldet und führt bald bereits auch an einigen Latschen vorbei. Zu empfehlen ist es deshalb an warmen Tagen diese Wanderung bereits recht früh zu beginnen. Denn schon der Anstieg zur Fraßenhütte, mehr noch jedoch jener zum Gipfel des Hohen Fraßen selbst von der Hütte aus, erfolgt über größtenteils offenes Gelände und in Anbetracht dessen, dass es sich dabei um einen Süd- bzw. Südwesthang handel, kann man sich leicht vorstellen wie schweißtreibend die Tour werden kann, wenn man etwa an einem heißen Sommertag die Besteigung in Angriff nimmt.
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 (Die Fraßenhütte - 1725m)

Nach eine flotten Stunde Fußmarsch von der Muttersbergbahn aus, erreichen wir die hervorragend an exponierter Stelle gelegene Fraßenhütte. Von hier aus haben wir bereits einen umwerfenden Blick in den Walgau, das Brandnertal und das Montafon. Es bietet sich eine erste Rast auf der weiten Terasse der Fraßenhütte an.
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 (Blick vom Hohen Fraßen ins Brandnertal)

Nun geht es in etwa einer Dreiviertelstunde durch Latschen (mit angenehmem Latschenduft) zum Gipfel hinauf, wo ein beeindruckendes Gipfelkreuz errichtet wurde. Es ist gut möglich, dass uns auf dem Weg dorthin einige schöne Alpenblumen am Wegesrand begegnen, wie zum Beispiel der Zwergenzian, der in Vorarlberg „Schusternägile“ genannt wird. Am felsigen Gipfel selbst bietet sich uns jetzt der bereits zu Beginn dieses Berichts geschilderte großartige Ausblick in alle Richtungen. Um die Erhabenheit dieses Erlebnisses auf sich wirken zu lassen, sollte man mindesten zwanzig Minuten dort verweilen.
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 (Blick auf St. Gerold im Großen Walsertal)

Weiter geht es nun nach Osten in Richtung Tiefenseesattel. Das nun kommende, teilweise ausgesetzte, Wegstück ist das Schwierigste auf unserer heutigen Wanderung, doch mit guten Schuhen und etwas Trittsicherheit stellt es kein Problem dar; um einen „alpinen Steig“ handelt es sich ja immerhin noch nicht. Zuerst folgen wir ein ganzes Stück lang dem Grat, bis wir über Bergwiesen tiefer steigen und nach etwa einer Stunde, vom Hohen Fraßen aus, den sogenannten Tiefenseesattel erreichen. Von dieser Bezeichnung darf man sich allerdings nicht in die Irre führen lassen, denn einen See gibt es hier weit und breit nicht.
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 (Blick über den Walgau zu den Appenzeller Bergen)

Jetzt geht es auf der Forststraße zurück Richtung Westen zur Muttersbergbahn. Der nun folgende Forstweg kann bald durch eine kleine Abkürzung um einiges verkürzt werden (die Beschilderung ist gut, man muss jedoch bei der entsprechenden Kehre aufpassen, dass man sie am Wegesrand nicht verpasst). In lockerem Gang kommen wir so wieder, etwa in einer Stunde vom Tiefenseesattel aus, zurück zu unserem Ausgangspunkt, der Bergstation der Muttersbergbahn. Wer möchte kann nun freilich auch noch den Abstieg ins Tal hinunter nach Bludenz auf guten Forst- und Wanderwegen in Angriff nehmen. Zu empfehlenist ist jedenfalls eine Einkehr im Bergrestaurant (schöne Aussichtsterrasse) der Gondelbahn oder im Gasthof Muttersberg, der etwas tiefer liegt.

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Details

  1. Muttersbergbahn – Fraßenhütte: Strecke: 2,6 km; Höhenbewältigung: 323 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde.
  2. Fraßenhütte – Hoher Fraßen: Strecke: 1 km; Höhenbewältigung: 254 m aufwärts; Dauer: 45 Minuten.
  3. Hoher Fraßen – Tiefenseesattel: Strecke: 3 km; Höhenbewältigung: 417 m abwärts; Dauer: 1 Stunde.
  4. Tiefenseesattel – Muttersbergbahn: Strecke: 4,6 km; Höhenbewältigung: 160 m abwärts; Dauer: 1 Stunde.
     
    Gesamt:
    Strecke: 11,2 km; Höhenbewältigung: 580 m aufwärts; 580 m abwärts; Dauer: 3 Stunden, 45 Minuten.
     
     
    Eine schöne, vergnügliche Wanderung wünscht Euch allen der Bergfuchs.

Samstag, 27. September 2014

Drei Jahre Bergfuchs-Blog!


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Der heutige Tag markiert einen weiteren Meilenstein in der Geschichte dieses Blogs.  Genau vor drei Jahren ging diese Webseite online und wird seither regelmäßig mit neuen Wanderbeiträgen bestückt. Inzwischen sind fast alle Teile des Landes Vorarlberg mit zumindest einem Wanderbericht abgedeckt worden. Zusätzlich dazu erschienen immer wieder Beiträge über andere Bundesländer bzw. über das benachbarte Ausland (bisher das Liechtenstein und die Schweiz).

 

Ich danke vor allem meinen zahlreichen Lesern für Ihr Interesse und die Rückmeldungen, die ich im Laufe dieser drei Jahre erhalten habe. Auch danke ich all jenen Personen, die mich auf Details bei der einen oder anderen Wanderung hingewiesen haben und die mir wertvolle Insidertipps gaben, die ich für diese Seite verwenden konnte. Ich hoffe, dass ich damit den Lesern den einen oder anderen Dienst erweisen konnte. In Zukunft werde ich mich weiterhin tatkräftig bemühen unterhaltsam und ausführlich über verschiedene Wanderungen und Bergtouren zu berichten. Für Anregungen und Verbesserungsvorschläge bin ich jederzeit dankbar.

 

Aufgrund des feierlichen Anlasses habe ich als besonderes Geschenk für alle meine Leser einen Bildband über die Vorarlberger Wanderwelt erstellt, der nun als e-Book heruntergeladen werden kann. Einfach folgenden Link: „VORARLBERGERWANDERWELT IN BILDERN“ anklicken und das e-Book KOSTENLOS! herunterladen. Alternativ dazu kann auch das unten stehende Cover-Bild angeklickt werden.

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Ich wünsche Euch allen viel Freude und Anregung mit den schönen Fotos und freue mich auch in Zukunft Euch alle hier als Leser willkommenheißen zu können.

 

Euer Bergfuchs

Dienstag, 9. September 2014

Ruine Alt-Ems

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Schwierigkeit (1-5): 2
Dauer: 1 Stunde 25 Minunten
Höhenunterschied:  250 m aufwärts,  250 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Hohenems
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bus und Bahn von und nach Hohenems




ROUTE
Die heutige Wanderung, die mehr ein Sonntagnachmittagsausflug ist, führt uns ins mittlere Vorarlberger Rheintal, in die jüngste Stadt des Landes Vorarlberg: Hohenems. Die heute 16000 Einwohner zählende Stadt (Stand März 2013) hat ein Gemeindegebiet von 29 Quadratkilometern und ist seit ihrer Erhebung zur Stadt im Jahr 1983 die vierte Stadt im dicht besiedelten Rheintal, jenem Gebiet, in dem der Großteil der Bevölkerung des westlichsten Bundeslandes Österreichs lebt. Lange Zeit hatten die Grafen von Ems versucht zwischen den Herrschaften im unteren (Bregenz) und oberen Rheintal (Feldkrich, Werdenberg-Sargans) eine eigene auf Expansion ausgerichtete Herrschaft zu errichten. Zeitweise waren sie mit diesem Vorhaben sehr erfolgreich, vor allem, als sie die Herrschaften Vaduz und Schellenberg (das heutige Fürstentum Liechtenstein) erwerben konnten. Relativ spät, erst 1765, kam die Grafschaft Hohenems, die sich über Lustenau bis zum Bodensee hinzog, zum Hause Österreich (Habsburg). Der Renaissance-Palast am Fuße des Schlossberges, im Zentrum von Hohenems, ist einzigartig in Vorarlberg. Er wurde unter dem aus dem Emser Geschlecht stammenden Fürstbischof von Konstanz, Marcus Sitticus Ende des 16. Jahrunderts durch den italienischen Baumeister Martino Longo, erbaut. Aus dem Geschlecht der Grafen von Ems entstammten einige Berühmtheiten, wie neben Marcus Sitticus, der Söldnerführer Merk Sittich oder die Grafen Jakob Hannibal I. und Kaspar I.
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(Überreste des Wohntraktes) 

Wir starten unsere Tour bei der Pfarrkirche, neben der ein Durchgang, der an den Renaissancepalast angrenzt, zu einem schönen breiten Weg führt, der durch den schönen Laubwald nach oben führt (sehr gut beschildert). Diesem folgen wir nun immer weiter, bis sich der Weg verengt und in steileren Serpentinen weiter bergwerts sich windet. Wenn auch nur etwa 250 Höhenmeter bis zum Wiesensattel bei der Ruine auf der Felsenkrone zurückzulegen sind, so kann man doch recht ins Schwitzen geraten, gerade dann, wenn man sich an einem warmen, sonnigen Oktobertag auf den Weg gemacht hat. Oben angekommen begrüßt einen sogleich das Rondell des Nordturmes, auf dessen Plattform sich ein großartiger Blick ins untere Rheintal und die über dem Rhein gelegenen Appenzellerberge bietet. Nun geht es noch ein paar Höhenmeter nach oben und wir betreten durch das gut restaurierte Burgtor die Anlage.
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(Konradsbrunnen)

Die Ruine Alt-Ems war mit über 600 Metern länge die längste Burgenanlage Österreichs im Mittelalter. Eine gute Beschilderung und mehrere Tafel (bereits am Ausgangspunkt bei der Pfarrkirche und oben auf der Anlage selbst) geben Auskunft über die Geschichte der Ruine und ihr einstiges imposantes Aussehen. Gleich nachdem wir das Tor durchschritten haben, können wir zur Linken über einen Metallsteg zur Plattform auf dem runden Turm gelangen. Ein Ausblick von dort, vor allem an schönen klaren (Herbst-)Tagen, sollte man sich keinesfalls entgehen lassen. Wunderbar öffnet sich der Blick auf den Bodensee und das Schwäbische Land dahinter, sowie auf die sanften Hügel des Appenzellerlandes, die allmählich immer höher sich anheben, bis sie im Alpstein und dessen höchster Erhebung, dem Säntis, ihre Zenit erreichen. Zu unserer Füßen liegt die dicht verbaute Stadt Hohenems und nicht weit davon im Westen über dem Alten Rhein die schweizerische Gemeinde Diepoldsau. Nicht zu vergessen ist auch das Schloss Glopper bzw. Neu-Ems, das sich in wenigen hundert Metern Entfernung, gegen Nordnordost, hinter den Laubbäumen, etwa auf gleicher Höhe wie Alt-Ems, erhebt. Dieses Schloss ist jedoch für die Öffentlichkeit nicht zugänglich und wird von den Grafen von Waldburg-Zeil bewohnt.
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(Einstiges Aussehen der Burg Alt-Ems)

Die ganze Anlage der Burgruine thront auf einem recht schmalen Grat; die Burgruine ist vor allem in die Länge gezogen, ist jedoch an den wenigsten Stelle auch nur mehr als zwanzig bis dreißig Meter breit. Etwa in der Mitte der Anlage befindet sich der "Konradsbrunnen", von dem die Legende berichtet, dass hier der Heilige Konrad (10. Jh.), nachdem es auf der Anhöhe kein Wasser gegeben habe, solches in einem Tüchlein hinaufgetragen habe. Dort wo er das Wasser auf die Erde goss, sei sogleich eine Quelle entsprungen, die noch heute das kühle Nass von sich gäbe.
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(Blick von Alt-Ems auf das Zentrum von Hohenems)

Nachdem wir die Ruinenanlage ausgiebig begutachtet und genossen haben, verlassen wir sie wieder auf demselben Weg, auf dem wir gekommen sind, durch das Burgtor zurück zum Wiesensattel. Allerdings halten wir uns hier nun rechts und spazieren durch einen Torbogen auf einem schönen breiten Weg auf der Rückseite des Berges hinunter. Bei der bald kommenden Abzweigung (mit Beschilderung), halten wir uns rechts und gelangen so auf einem schmaleren Fußweg, der auch deutlich steiler ist, als der vorherige Fahrweg, hinunter ins Tal. Der Straße um den Schlossberg herum folgend, gelangen wir wieder zum Palast bzw. der Pfarrkirche, wo unsere Wanderung ihren Ausgang nahm. Hier findet sie auch ihren Abschluss.
x(Herbstlicher Laubwald auf dem Hohenemser Schlossberg)

Am schönsten ist diese kurze Nachmittagswanderung im Herbst zu unternehmen, wenn sich der Laubwald um die Ruine Alt-Ems in eine Farbenpracht aus Gelb, Orange, Rot und Brauntönen verwandelt hat. Die Herbststimmung hat etwas von Vergänglichkeit an sich, erinnert noch einmal an das pralle Leben des Sommers. Ähnlich verhält es sich auch mit den alten Rittergeschichten und -überlieferungen. Die Überreste der einstigen Burg erinnern uns an das Vergängliche allen Irdischens und lassen trotz machem Wehmut auch eine gewisse Bewunderung für die Vergangenheit und deren Leistungen in dem empfindsamen Herzen des Romantikers aufkommen. Sollte man jedoch ein solcher nicht sein, so ist ein Herbstausflug auf die Alt-Ems in jedem Fall eine schöne Abwechslung vom Alltag in der freine Natur, vielleicht sogar ein kleines Abenteuer. 
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Details:
1.) Hohenems - Ruine Alt-Ems: Strecke: 1,2 km; Höhenbewältigung: 250 m aufwärts; Dauer: 50 Minuten
2.) Ruine Alt-Ems - Hohenems: Strecke: 1,8 km; Höhenbewältigung: 250 m abwärts; Dauer: 35 Minuten


Gesamt:
Strecke: 3 km; Höhenbewältigung: 250 m aufwärts, 250 m abwärts; Dauer: 1 Stunde 25 Minuten




Viel Freude wünscht Euch allen der Bergfuchs.









Montag, 7. Juli 2014

Bödele - Hochälpele - Schwarzenberg


Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 2
Dauer:  3 Stunden,  15 Minuten
Höhenunterschied:  325 m aufwärts,  770 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Bödele, Hochälpele, Lustenauerhütte, Schwarzenber,
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bus aufs Bödele, Bus in Schwarzenberg
 
 
Die Route
            Heute starten wir unsere Wanderung auf dem „Bödele“, dem Übergang zwischen dem Rheintal und dem Bregenzerwald, der in früheren Zeiten meist nur unter dem Namen „Lose“ bekannte war. Sowohl von Schwarzenberg, als auch von Dornbirn aus ist das Bödele sehr gut erreichbar. Im Winter bildet es ein beliebtes Wintersportgebiet (1907 wurde hier der erste Skilift weltweit eröffnet), vor allem für Familien mit Kindern. Es ist jedoch auch das ganze Jahr über ein oft besuchtes Ausflugsziel mit Ferien- und Wochenendhäuschen, das schnell und leicht vom Ballungszentrum Rheintal aus erreicht werden kann. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass sich hier schon vor mehr als hundert Jahren stressgeplagte Städter ihre Ferienhäuschen errichteten.
 

(Blick vom Bödele aus gen Norden)
 
Vom Wegweiser bei der Bushaltestelle geht es in Richtung „Lank“ nach Süden, weg von der Straße nach Schwarzenberg und auf einem Zufahrtsweg an Ferienhäusern vorbei. Der Weg zum Hochälpele beginnt direkt an der Straße am Bödele, wobei wir uns in Richtung Lank-Lift halten. Die Beschilderung ist auf der ganzen Strecke sehr gut, so dass es kaum möglich ist sich zu verlaufen. Schon nach wenigen Höhenmetern, die wir zurückgelegt haben, weitet sich der Blick über den Losenpass hinaus in den vorderen Bregenzerwald und das Gebiet des Westallgäus. Die Masten, des nur im Winter befindlichen Sessellifts werden nun bald sichtbar. Dem Weg weiter bergwärts folgend, gelangen wir an der „Lank-Hütte“ vorbei. Nun kommt der steilste Abschnitt der heutigen Wanderung, der Hang oberhalb der Hütte hinauf zum Aussichtspunkt Lank (mit Alpkreuz), von dem aus man einen großartigen Ausblick auf das Rheintal und das Bodenseegebiet hat.
 
(Blick vom Hochälpele in den Bregenzerwald)
 
 
Direkt unterhalb der Bergstation des Skilifts führt der Weg nun entlang des Bergrückens, teils durch Wald, teils durch Busch- und Strauchwerk weiter in Richtung Hochälpele. Immer wieder zeigen sich hier großartige Ausblicke in den Bregenzerwald und das Allgäu. Auf der rechten Seite ist der Blick teilweise bis zu den Schweizer Bergen frei. Der massive Säntis kommt ins Blickfeld, der oft bis lange in den Frühsommer hinein mit Schnee bedeckt ist. Nun nur noch ein paar Höhenmeter zum letzten Anstieg und wir befinden uns auf dem Hochälpele (1464 m). Hier haben wir einen großartigen Rundumblick. Vom Säntis im Südwesten über den vorderen Bregenzerwald, Adelsbuch, Niedere und Winterstaude, bis zum Widderstein und der Kanisfluh. Im Süden kommt auch noch der Hohe Freschen ins Blickfeld.
 

(Hochälpelehütte)
 
Etwas unterhalb des Gipfels lädt die Hochälpele-Hütte zu einer Einkehr ein. Weiter geht es nun hinunter über einen breiten, befahrbaren Kiesweg bis zur Hochälpele-Alpe und der dort befindlichen St. Benediktskapelle. Auf der kleinen lichten Ebene, die sich dort befindet hat man nicht nur einen herrlichen Blick in den Bregenzerwald, sondern kann besonders im Frühjahr die reichhaltige Flora und Fauna bewundern, gerade auch deshalb, weil sich ein großer Weiher neben der Kapelle befindet und die sumpfige Landschaft dort etliche selten gewordene Pflanzen gedeihen lässt.
 
(Die Hochälpelealpe)
 
Weiter geht es durch einen schönen Mischwald in etwa einer Viertelstunde zur beliebten Lustenauer-Hütte. Auch diese lädt wieder zu einer Rast und einem Imbiss ein. Dem Weg weiter folgend gelangen wir nun zum Wegweiser, der zum „Klausbergvorsäß“ weist. Diesem folgen wird und gelangen so zu der großen Vorsäßsiedlung, die durch eine geteerte Straße von Schwarzenberg herauf leicht und schnell erreicht werden kann.
(Gasthof "Hirschen" am Dorfplatz in Schwarzenberg)
 
Nun brauchen wir nur noch der Straße in Richtung Schwarzenberg zu folgen. Dieser Weg ist zwar etwas lang, doch durch die abwechslungsreiche Landschaft, den Mischwald und die verschiedenen Bildstöcklein am Wegesrand durchaus interessant. Wer möchte kann auf halbem Weg auch die Abzweigung zur St. Ilga-Kapelle nehmen und den gut beschilderten Sagenweg hinunter in die schöne Gemeinde Schwarzenberg benutzen. Am Dorfplatz von Schwarzenberg endet unsere Wanderung. Diese Platz gilt zurecht als einer der schönsten in ganz Vorarlberg. Überall finden sich noch die alten, großen, schön geschindelten Traditionshäuser. Schwarzenberg ist unter anderem für sein großes Fest zum Alpabtrieb im September, sowie der im Sommer stattfindenden „Schubertiade“ bekannt. Auch ist der Ort die Heimat der Malerin und Goethefreundin Angelika Kaufmann, die Weltruhm erlangte und in Schwarzenberg ihre Kindheit verbracht hatte.
Details
·        Bödele - Hochälpele: 3,5 km; Höhenbewältigung: 325 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde
·        Hochälpele - Schwarzenberg: 9,5 km; Höhenbewältigung: 770 m abwärts; Dauer: 2 Stunden, 15 Minuten
Gesamt
            Strecke: 13 km; Höhenbewältigung: 325 m aufwärts, 770 m abwärts; Dauer: 3 Stunden, 15 Minuten
 
Viel Vergnügen bei dieser Wanderung wünscht der Bergfuchs.

Samstag, 21. Juni 2014

Zwischen Bodensee und Appenzellerland - St. Margrethen-Walzenhausen

Übersicht
xSchwierigkeit (1-5): 2
Dauer: 3 Stunde
Höhenunterschied: 450 m aufwärts, 450 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: St. Margrethen, Walzenhausen
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bus und Bahn nach St. Margrethen









Mit der heutigen Wanderung wird ein weiteres Land in die "Sammlung" auf diesem Blog aufgenommen. Die schöne Schweiz bietet neben vielen anderen Vorzügen auch ein hervorragendes Wanderrepertoir, das für alle Schwierigkeitsstufen unendlich viele Möglichkeiten bietet - von lieblichen Wanderungen in der Ebene und dem Hügelland (Schweizer Mittelland) bis zu Bergtouren hinauf auf die höchsten Gipfel Europas. Dabei zeichnet sich das Land neben einer großartigen, intakten Landschaft, saubern und wohlgeordneten Verhältnissen und einer freundlichen Bevölkerung gerade für den Wanderer durch ein hervorragend gut ausgebautes und markiertes Wegenetz aus. Die heutige Wanderung zeigt uns auch gut die Kleinräumigkeit der Schweiz, auch was die kantonalen Grenzen anbelangt. Obwohl unsere Tour gerade einmal 14 Kilometer lang ist, durchqueren wir drei Kantone: St. Gallen, Appenzell-Innerroden und Appezell-Ausserroden. Dabei ist der Grenzverlauf für den nicht Ortskundigen manchmal etwas verwirrend. Nicht nur, dass der ganze Kanton Appenzell inmitten des Kantons St. Gallen liegt und von diesem an allen Seiten vollständig eingeschlossen wird, nein auch zwischen Innerrhoden und Ausserrhoden (die beiden Halbkantone, die zusammen das Appenzell bilden) haben einen, historisch bedingten, etwas seltsamen Grenzverlauf. So gehört an manchen Stellen nur eine Häusergruppe zum einen Halbkanton, wobei die umliegenden Gebiete wiederum zum jeweils anderen Halbkanton gehören. Uns als Wanderer braucht dies jedoch nicht weiter zu stören, denn freundlich und ordentlich sind die Appenzeller, wie überhaupt die Schweizer, überall, sei es nun im "katholischen" Innerroden oder im "reformierten" Ausserroden. Ausgangspunkt der heutigen Tour bildet der Bahnhof des Städtchens St. Margrethen (407 m) im Kanton St. Gallen. Dieses ist leicht mit der Bahn von St. Gallen oder vom Rheintal aus erreichbar. Auch die Bahnlinie aus Österreich (Bregenz) mündet an der Rheinbrücke zwischen Lustenau (A) und St. Margrethen in das Schweizer Eisenbahnnetz ein. Die Autobahn (St. Gallen - Sargans) führt direkt an der Stadt vorbei. Mit dem Auto aus Österreich gelangt man über die Grenzorte Lustenau oder Höchst nach St. Margrethen.


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(Blick auf St. Margrethen und das unter Rheintal)

Die Route
Vom Bahnhof aus wandern wir zuerst entlang der Bahnhofstraße etwa 250 Meter nach Westen, überqueren die Bahnhofstraße und wenden uns nach Süden in Richtung katholischer Pfarrkirche, die sich am südwestlichen Ortsrand befindet. Den Markierungen folgend überqueren wir die Straße, die zum "Schäflisberg" führt und wandern zuerst entlang eines Wäldchens, dann über einen offenen Hang hinauf, bis wir erneute die Straße überqueren. In kurzer Zeit gelangen wir so zum "Schäflisberg" (520 m), wo sich ein Restaurant befindet. Dort überqueren wir erneut bei der Bushaltestelle die Straße und folgen beim Wegweiser dem Weg, der in Richtung "Bürg" weist.


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(Die Ortschaft Platz im Appenzellerland)

Bereits auf den ersten Metern dieses Weges haben wir einen herrlichen Ausblick auf das untere Rheintal. Auf der österreichischen Seite ist der Eingang in den Bregenzerwald sehr gut zu erkennen, links davon erhebt sich der Pfänderstock mit dem Pfänder (1064 m), dem höchsten Berg direkt am Bodensee. Ein paar Schritte weiter und auch der Blick auf den Bodensee selbst öffnet sich. Der Forstweg führt nun ein Stück durch den Wald und bergwärts. Der guten Beschilderung folgend gelangen wir bald wieder auf offenes Gelände. Die allgemeine Wanderrichtung ist nun Westen, oberhalb von Leuchen nach Gaismoos. Die nun folgende schöne, gepflegte Landschaft mit ihren grünen Hügeln, Weilern, Bauernhöfen und kleinen Waldinseln gehört bereits zum Appezellerland (Ausserrhoden).
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(Blick von Walzenhausen auf den Bodensee)


So gelangen wir in stetigem leichten Anstieg zur Ortschaft Platz. In einer Talsenke befindet sich dort das Kloster Grimmenstein, eine katholische "Exklave", denn nur die Klosteranlage selbst gehört zu Innerrhoden, die umliegenden Flächen wieder bereits zu Ausserrhoden. Am Kloster vorbei wandern wir höher und, überqueren die Durchzugsstraße und gelangen der Markierung folgend bis hinauf zu den letzten Häusern von Platz beim "Grusegg" (735 m). Dort folgt der Weg weiter nach Westen und zweigt nach wenigen hundert Meter nach links, nach "Steigbüchel-Gebert" (Wegweiser beim "Grusegg"), ab. Zuerst über Weiden dann durch Wald zu dem sehr schönen Aussichtspunkt "Gebert".

Von hier aus folgen wir der Markierung nach Walzenhausen. Der Weg führt nun eben beziehungsweise oft sogar leicht abwärts durch den Wald, was besonders an heißeren Tagen ein Wohltat ist, da der Anstieg von Platz herauf meist über offenes Gelände erfolgte und dann rechts schweißtreibend sein kann.  Vorbei am Sportplatz "Franzenwald" gelangen wir zur Siedlung Rosenberg. Nun geht es über schöne Hanglagen, mit wunderbaren Ausblicken auf den Bodensee, zum etwas tiefer gelegenen Walzenhausen. Das dominante Bauwerk von Walzenhausen ist die wuchtige Rehaklinik, die direkt auf der Geländekante thront und einen hinreißenden Blick auf die Bodenseelandschaft bietet. Ein paar Meter geht es nun der kurvigen Straße entlang, dann zweigt links ein kiesiger Weg ab, dem wir folgen.



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(Ruine Grimmenstein)

Bald weist die Wegmarkierung wieder nach links, wo eine steile Treppe aus Holzstufen uns über eine Weide nach unten führt. Mitunter grasen auf dieser Weide auch Kühe, was dem ganzen ein sehr "ländliches" Ambiente verleiht. Weiters führt der Weg durch den Wald, wo wir bald die Ruine Grimmenstein erreichen. Von dieser 1418 zerstörten Anlage ist heute nicht viel mehr als die Reste des Turms, ein paar Mauern und ein Torbogen erhalten. Nichtsdestotrotz bietet die Anlage einen schönen Anblick, gerade auch dann, wenn man den darunter liegenden Weinberg miteinbezieht. Durch den Weinberg marschieren wir weiter abwärts, vorbei an einem Gehöft, weiter in den Wald hinein. Bald schon zweigt der Weg nach St. Margrethen-Wasen links ab. Auf einem sehr schönen Weg durch den Wald gelangen wir so bald auf offenes Gelände, vorbei an einem Hof. Hinter diesem
verbirgt sich für den Wanderer zuerst nur bei Kenntnis und Aufmerksamkeit erkennbar, rechts das Schloss Vorburg, das mit seinen Türmchen an ein Märchenschlösschen erinnert. Sieht man weiter unten am Weg, vor dem nächsten Hof noch einmal zurück, so erblickt man oberhalb einer Wiese das Schlösschen in seiner ganzen Breite.


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(Schloss Vorburg)

Nun befinden wir uns in ebenem Gelände, marschieren immer in Richtung Osten, vorbei an der protestantischen Pfarrkirche zur Linken weiter. Den Wegweisern folgend gelangen wir soins Zentrum von St. Margrethen, überqueren die Hauptdurchzugsstraße und erreichen in etwa zehn Minuten den Bahnhof, wo unsere heutige Wanderung ihr Ende findet.

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Details
1.) St. Margrethen - Gebert: 7 km; Höhenbewältigung: 450 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde 45 Minuten
2.) Gebert - Walzenhausen: 2,5 km; Höhenbewältigung: 160 m abwärts; Dauer: 30 Minuten
3.) Walzenhausen - St. Margrethen: 4,5 km; Höhenbewältigung: 290 m abwärts; Dauer 45 Minuten


Gesamt
 Strecke: 14 km; Höhenbewältigung: 450 m aufwärts, 450 m abwärts; Dauer: 3 Stunden




Eine schöne Wanderung in der Schweiz wünscht Euch allen der Bergfuchs.


Samstag, 31. Mai 2014

Winterstaude

xÜbersicht
Schwierigkeit (1-5): 3
Dauer: 4 Stunden
Höhenunterschied:  300 m aufwärts,  1200 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Bezau, Baumgarten
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: mit Landbus Bregenzerwald von und nach Bezau





Die Route
Die heutige Tour beginnen wir bei der Talstation der Seilbahn Bezau, die sich im Gemeindeteil Oberbezau am östlichen Rand des Ortes befindet. In zwei Stufen geht es mit der Bahn über die Mittelstation Sonderdach zur Bergstation Baumarten hinauf. Hier haben wir mit über 1600 Metern Seehöhe bereits eine ordentliche Höhendifferenz zurückgelegt, so dass der Rest bis zum Gipfel der Winterstaude nur noch etwa 300 Meter ausmacht. Die Herausforderung ist nun auch nicht die zu bewältigende Höhe, sondern der ein paar hundert Meter lange als alpiner Steig gekennzeichnete "Hasenstrick", jenes Stück entlang eines Grates, das uns direkt zum Gipfel führen wird.
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(Blick auf Bezau von der Seilbahn aus)

An sonnigen Tagen ist die Höhe Baumgarten und die gleich daran anschließende "Niedere" mit ihrem schönen Rundwanderweg ein sehr beliebtes Ausflugsziel, gerade auch für Familien und Senioren. Deshalb beeilen wir uns nun etwas, nehmen den Weg in Richtung Osten, in Richtung Gipfel der "Niedere". Diese wird schnell und ohne Anstrengung nach einer Höhenbewältigun von etwas mehr als 60 Metern leicht erreicht. Direkt auf diesem Rücken hat man einen herrlichen Blick in alle Richtungen. Nach Nordenwesten blickt man leicht bis über den Bodensee hinaus ins Schwabenland hinaus, im Süden erhebt sich  die mächtige Kanisfluh und die Berge des Lechquellgebietes, im Osten schließlich die Allgäuer Alpen und davor bereits der markante Gipfel der Winterstaude. Die Niedere ist zudem ein Paradies für Paragleiter; die Aufwinde in der Umgebung sind für diesen Sport ideal. Es ist deshalb sehr wahrscheinlich an schönen  Tagen ganze Scharen von Jüngern dieses Sports hier anzutreffen.
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(Bergstation Baumgarten)

Von der Niedere aus geht es weiter in Richtung Osten, entlang dem gut markierten Weg (weiß-rot-weiß) über Alpweiden und etwas tiefer absteigend auch über etwas Geröll und durch lichtes Gehölz. Immer in östlicher Richtung weiterwandernd gelangen wir so zur Stongerhöhealpe, bei der wir nach links abbiegen und  dem ordentlichen Weg entlang höher steigen und über das offene Gelände nach etwa einer halben Stunde zur Stongerhöhe gelangen. Dort heißt es noch einmal  die Schuhe festzuschnüren, alles sicher und fest im Rucksack zu verstauen und dann dem weiß-blau-weiß markierten alpinen Steig zu folgen. Dieser Steig ist weitaus weniger gefährlicher, als mancher glauben mag. Der Fußpfad ist zwar schmal und führt einige hundert Meter lang einem Grat entlang, ist jedoch überall gut mit Seilen gesichert. Zudem befindet sich der Weg fast ausschließlich auf der nach Süden abfallenden Seite, die weniger steil und größtenteils mit Gras bewachsen ist - sogar einzelne Bäume und Buschwerk finden sich dort. Nur die Nordseite fällt steil und felsig ab. Lediglich an zwei Stellen muss man kurz übersetzen, ansonsten ist dieser Weg nicht besonders gefährlich. Dieser Pfad, "Hasenstrick" genannt, ist auch sehr gut geeignet um seine Schwindelfreiheit und Trittsicherheit zu testen, sollte einer darüber nicht ausreichend Bescheid wissen. Gerade als Übungsstück für schwerere Bergtouren ist der Hasenstrick gut geeignet.
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(Auf dem Hasenstrick - die Winterstaude vor Augen)

Nachdem wir uns von der Westseite der Winterstaude mit ihrem eindrucksvollen Profil genähert haben (schanzenartiger, begraster Anstieg im Süden, steil, fast senkrechter felsiger Abfall im Norden), erreichen wir das mächtige Gipfelkreuz und den einladende, recht großflächigen Gipfelbereich. Die Winterstaude ist ein beliebter Ausflugsberg und kann neben dem Hasenstrick auch noch über andere, leichtere Anstiege, erreicht werden, wovon viele Wanderer Gebrauch machen. Nachdem  wir den großartigen Ausblick (ähnlich wie bei der Niedere) auf dem heutigen Tagesziel genossen haben, geht es zurück in Richtung Bezau. Dazu marschieren wir nun noch ein kleines Stück
weiter nach Osten und steigen dann über den Grashand in mehreren großen Kehren bis zur Lingenauerealpe ab. Dort biegen wird nach rechts ab, wandern nach  Westen und halten uns bei der nächsten Abzweigung gerade aus, bis zum nächsten Wegweiser in der Nähe der Stongeralpe. Weiter geht es immer in Richtung Westen, bis wir zur Alpe Wildmoos gelangen. Dort biegen wird nach links ab und brauchen diesem Weg nur noch immer weiter nach Westen zu folgen, bis wir nach etwas weniger  als einer Stunde wieder bei unserem Ausgangspunkt, der Talstation der Seilbahn herauskommen. Das letzte Stück führt weitestgehend durch Wald und ist nicht  besonders abwechslungsreich, davor kann man ausreichend die freie Natur genießen und ist meist auch recht alleine unterwegs. Von der Spitze der Winterstaude aus bis nach Oberbezau hat man eine Höhendifferenz von etwa 1200 Metern zu bewerkstellen. Dieser Abstieg ist zwar kaum steil, doch für Personen mit Knieproblemen ist dieser lange, stetige Weg nach unten nicht zu empfehlen, weshalb auch der Weg zurück zur Bergstation Baumgarten genommen werden kann. Entweder zurück über den Hasenstrick, oder über den hier beschriebenen Abstieg, wobei von der Lingenauerealpe aus den Wegweisern zurück zur Stongerhöhealpe und dann zur Niedere zu folgen ist. Eine  weiter Möglichkeit besteht darin den Rückweg nur bis zur Mittelstation Sonderdach zu Fuß zurückzulegen und dann mit der Seilbahn den Weg zurück nach Oberbezau zurückzulegen.
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(Gipfelkreuz der Winterstaude)

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(Blick von der Winterstaude auf den Vorderwald und über den Bodensee hinaus)
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Details:
1.) Baumgarten - Winterstaude: Strecke: 4,2 km; Höhenbewältigung: 300 m aufwärts, 60 m abwärts; Dauer: 1 Stunde 30 Minuten
2.) Winterstaude - Oberbezau: Strecke: 8 km; Höhenbewältigung: 1200 m abwärts; Dauer: 2 Stunden 30 Minuten


Gesamt:
Strecke: 12,2 km; Höhenbewältigung: 300 m aufwärts, 1200 m abwärts; Dauer: 4 Stunden.

Eine schöne Wanderung wünscht Euch allen der Bergfuchs.