Dienstag, 3. Dezember 2013

Wiens neue Weihnachtsmärkte 2013


Inzwischen ist Wien bis weit über die Grenzen Österreichs hinaus zur Weihnachtsdestination avanciert. An erster Stelle steht naturgemäß der große Markt zwischen Rathaus und Burgtheater, doch daneben hat die Stadt eine wachsende Anzahl von Märkten, über einen großen Teil des Stadtgebietes, zu bieten. Dieses Jahr sind zwei neue Lokationen hinzugekommen, die ich hier kurz vorstellen möchte. Einen umfassenden Überblick über Wiens Märkte im Advent findet sich darüber hinaus hier.


1. CHRISTKINDLMARKT AM STEPHANSPLATZ

(Christbaum am Stephansplatz)


Seit vielen Jahren schon ziert in der Adventszeit auf dem Platz zwischen Stephansdom und dem Haas-Haus ein großer, in der Nacht beleuchteter, Christbaum das Ambiente. Bislang blieb es allerdings gerade im Bereich um den Dom herum stets "dunkel". Dies hat sich in diesem Jahr erstmals geändert und ein kleiner, aber sehr schöner Markt mit 26 Standeln lädt Touristen und Einheimische zum reichlichen Konsum und  Genuss der vorweihnachtlichen Stimmung, mit allem, was dazu gehört, ein. Ein großer, der Kulinarik gewidmeter Stand dominiert  gleich beim Betreten die Aufmerksamkeit und verströmt Glühwein- und Punscharoma, strategisch geschickt, bis weit in die dahinter beginnende "Gasse" zwischen den kleineren, rechts und links, angeordneten Ständen, die, wie bei den meisten Weihnachtsmärkten üblich, in gleichem Farbton (anthrazit) und gleicher Bauweise (Quader mit Beleuchtung am Dach) gehalten sind.  Nachdem nun auch die weihnachtliche Festbeleuchtung am Graben (die Illusion eines Ballsaals wird durch lusterartige Beleuchtungskörper auf der ganzen Straße erzeugt) mit Ende November erstrahlt, wird man nun von dieser direkt zum Markt am Stephansplatz geleitet. Angebotsmäßig wird all jenes offeriert, was man auch auf den anderen Weihnachtsmärkten erwartet: heiße Getränke, mit oder ohne Alkohol, Christbauschmuck, Süßigkeiten und das eine oder andere Kunsthandwerkerzeugnis. Insofern ist der Markt kein Kontrast zum Gewohnten, die Lage hingegen besticht und man muss sagen, dass damit ein Christkindlmarkt genau an jenen Platz "zurückgekehrt" ist, an dem man ihn am ehesten erwarten kann: im Zentrum einer Stadt, bei einer Kirche (der christliche Urspung lässt grüßen) - ein bisschen wie der bekannte Markt in Mariazell (freilich ohne die Bergkulisse und die einmalige Atmosphäre auf dem Land).
 
 
(Standln beim Markt am Stephansplatz)



2. WEIHNACHTSMARKT AUF DER SCHLEIFMÜHLBRÜCKE (BEIM NASCHMARKT)

Am Ende des Naschmarkts, auf der extra zu diesem Zweck gesperrten Schleifmühlbrücke (über den  Wienfluss), befindet sich ein kleiner Weihnachtsmarkt, der heuer zum ersten Mal seine Tore öffnete. Der Markt wird von den Besuchern, die meisten davon kommen im Zuge eines Einkaufs beim Naschmarkt auf einen "Abstecher" vorbei,  gut aufgenommen wird. Das Angebot ist klein, aber doch im Kern genau das, was es für einen kurzen Ausflug in den Advent braucht, gerade dann, wenn man sich nach der Arbeit noch  mit einem warmen Getränk, mit ein paar Freunden oder Arbeitskollegen die Zeit vertreiben möchte.

Soviel zu den in diesem Jahr erstmal unterhaltenen Adventmärkten in Wien. Mit den besten Empfehlungen vom Bergfuchs!

Montag, 25. November 2013

Ums Ruggeller Riet

Übersicht
Schwierigkeit: 1
Strecke:  12,8 km,  3 Stunden, 5 Minuten
Einkehrmöglichkeiten
: Ruggell, Bangs
Erreichbarkeit mit Öffentlichen Verkehrsmitteln: Liechtenstein-Bus

Die heutige Wanderung führt uns durch das Gemeindegebiet von Ruggell, der nördlichsten Gemeinde des Fürstentums Liechtenstein. Die Route verläuft durchwegs in der Ebene, weshalb dieses Mal kein Geländeprofil angefügt wurde.

Route
Ausgangspunkt der Tour bildet die Kirche von Ruggell. Von dort gelangen wir, indem wir ein paar Schritte in Richtung Norden gehen, zur Straßen, die nach Osten in Richtung Zollamt (Österreich) führt und folgen ihr in dieser Richtung etwa fünfzig Meter weit. Dort überqueren wir die Straße und folgen der auf der anderen Seite beginnenden Straße in Richtung Mölibach. Bei diesem kleine Bach biegen wir nach links ab und folgen dem Weg bis zur nächsten Kreuzung, wo wir rechts einbiegen, uns im weiteren Verlauf links halten, und so auf den Damm des Binnenkanals gelangen. Diesem bolzengerade verlaufenden Damm folgen wir auf seiner Krone nun ein ganzes Stück (ca. 20 Minuten). Zur Rechten  finden wir Buschwerk, hinterm dem der Bach fließt, der zur Zeit der Vegetation hier meist nur zu hören aber nicht zu sehen ist.

(Kapelle von Bangs)


Nach etwa einem Kilometer beginnt der Kanal abwechslungsreicher zu fließen. Auf dem Damm selbst hat man einen guten Überblick über das große Riet, das sich im Osten ausdehnt und zum Teil intensiv landwirtschaftlich genutzt wird. Bei einer Brücke über den Kanal, wo der Radweg das Gewässer überquert gehen wir vom Damm ab und folgen dem lieblich angelegten und sehr schön hergerichteten Uferweg. Von nun an zeigt sich bis zur Mündung des Kanals eine hervorragend gestaltete Naturlandschaft mit  unterschiedlich schnell fließenden Gewässern (mehrere Arme des Kanals), dichtem Bewuchs und interssanter Flora und Fauna. Bei der Mündung des Kanals in den Rhein folgen wird dem Weg noch einige Meter nach Norden, bis wir wieder nach oben auf  den Damm gelangen. Den Hinweistafeln folgend geht es nun nach Osten durch Wald und Wiesen Richtung Grenze, bis wir  zu einer Kreuzung gelangen, wo uns ein Hinweisschild nach Norden (Bangs) und damit nach Österreich weist.  Wir biegen nach links ab und kommen über ein kleines Brücklein, vorbei an einer historischen Grenztafel "Kaiserthum Österreich" in einigen Kehren zur kleinen Kapelle von Bangs.  Die kleine Ortschaft Bangs gehört zur Stadt Feldkirch und bildet den westlichsten Punkt der Republik  Österreich. In Bangs bietet sich auch die Gelegenheit eine Rast einzulegen und eine Stärkung zu sich zu nehmen.
 
(Im Ruggeller Riet)


Wir folgen nun dem Weg zurück über die Grenze und halten uns bei der Kreuzung auf Ruggeller Gebiet dieses Mal gerade aus, bis wir nach ein paar hundert Metern zu einem Stall kommen, wo eine Hinweistafel in Richtung Zollamt weist. Wir folgen dieser Richtung nach Osten und gelangen so nach etwas mehr als einem Kilometer zum Zollamt (schweizerisches Zollamt im Fürstentum Liechtenstein). Wir wandern nun am nördlichen Rand des Naturschützgebietes Ruggeller Riet  entlang und können so die vielen einzeln stehenden Bäume des Riets genießen. Das Bergpanorama ist
hier ebenfalls großartig: Über dem sich grün erhebenden Schellenberg erkennt man den Rätikon, mit dem von hier gut erkennbaren Felsmassiv der Dreischwestern, im Süden kommen die Churfisten ins Blickfeld und im Westen begrenzt der Hohe Kasten und die Berge des Alpsteins das Gelände.

(Weg am Binnenkanal)


Beim Zollamt überqueren wir die Straße, bis wir zum Weg am Fuße des Schellenberges  gelangen. Nun biegen wir nach rechts (Süden) ab und folen diesem Weg etwa zwei Kilometer weit bis wir eine  Kreuzung erreichen, wo sich der Hinweis auf Ruggell und dessen Ortszentrum findet. Nachdem wir hier nach rechts abgebogen sind, gelangen wir nach etwa 25 Minuten wieder zu unserem Ausgangspunkt, der Kirche von Ruggell, wo unsere heutige Wanderung endet. 
 
Ruggell wurde bereits im Jahre 933 erwähnt. Der Name leitet sich vom Lateinischen roncale für Roden ab und  deutet darauf hin, dass die damals ansässige Bevölkerung noch romanischen Urspungs war. Lange Zeit war die Gemeinde kirchlich mit Bendern verbunden und löste sich erst relativ spät von dieser. Die größte Gefahr  für die Bewohner und vor allem für deren Ernte stellte seit jeher der Rhein mit seinen regelmäßigen Hochwassern dar. Noch im 19. Jahrhundert gab es in regelmäßigen Abständen großflächige Überschwemmungen, die erst allmählich durch die voranschreitende internationale Verbauung und Regulierung des Rheins eingeschränkt werden konnte. Die  letzten verheerenden Hochwasser gab es deshalb 1910 und insbesondere im September 1927 als der Rheindamm bei Schaan brach und weite Teile des Liechtensteiner Unterlandes überflutete.
 


Details:
Ruggell Kirche - Bangs (A): 5 km; 1 Stunde 15 Minuten
Bangs (A)- Zollamt: 3,8 km; 50 Minuten
Zollamt - Ruggell Kirche: 4 km; 1 Stunde
 
Gesamt: Strecke: 12,8 km; Dauer: 3 Stunden, 5 Minuten

Eine schöne Wanderung ums Ruggeller Riet wünscht der Bergfuchs.


Freitag, 1. November 2013

Am Eschnerberg in Liechtenstein


Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 1
Dauer: 1 Stunde 50 Minuten
Höhenunterschied:  240 m aufwärts,  240 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Bendern, Eschen
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Liechtenstein-Bus von und nach Bendern




Die Route
Die heutige Wanderung führt uns in einen der kleinsten Staaten Europas, das Fürstentum Liechtenstein. Trotz seiner geographischen Kleinheit ist das Land unerwartet abwechslungsreich und führt von den Ebenen am rechten Ufer des Rheins bis weit hinauf auf die hohen Berge des Rätikons, mit weit über 2000 Metern Seehöhe. Historisch gesehen ist das Fürstentum Liechtenstein im Jahre 1719 durch den Zusammenschluss der Herrschaften Vaduz und Schellenberg durch das Haus Liechtenstein und durch die Verleihung der Reichsunmittelbarkeit durch Kaiser Karl VI. entstanden und steuert damit in wenigen Jahren auf den "300er" zu. Nach jahrhundertelanger Verbundenheit mit dem "Heiligen Römischen Reich Deutscher Nationen", dessen Teil das Fürstentum mit Sitz und Stimme im Reichstag war und langer Verbundenheit mit dem "Kaiserthum Österreich", schloss sich der Kleinstaat nach der Katastrophe des Ersten Weltkriegs mit der Schweizerischen Eidgenossenschaft zu einer Zoll- und Währungsunion zusammen. Im Zweiten Weltkriegblieb das Land neutral, sicherte sich Vorteile in Bezug auf die Nachbarn Österreich und Schweiz und wurde vom Haus Liechtenstein in weiser Voraussicht regiert, so dass das Land heute als eines der prosperierendsten und lebenswertesten Länder der Welt darstellt. In vielerlei Hinsicht ist im Liechtenstein in den letzten (zumindest) hundert Jahren vieles richtig gemacht worden, was in der "großenPolitik" Europas nur allzuoft "verbockt" wurden. Mit einem pragmatischen, vernünftigen und gottesfürchtigen Wesen haben die Liechtensteiner die Stürme der Zeit erfolgreich überstanden und stehen heute zurecht besserda, als so mancher andere Staat des Kontinents. Nach dem Zweiten Weltkrieg sorgte vor allem der legendäre Fürst Franz Josef für die Industrialisierung des ursprünglich bäuerlich geprägten Landes und machte seine Herrschaft zu einem international bedeutenden Finanz- und Wirtschaftsplatz.
 
(Blick auf Oberbendern und die Schweizer Berge)


Ausgangspunkt bildet die im romanischen Stil erbaute Kirche von Bender, die auf einer leichten Anhöhe über dem Talgrund liegt und einen wunderbaren Ausblick auf das südliche Rheintal und die  Schweizer Berge bietet. Bendern gehört zu den ältesten bewohnten Gebieten des Fürstentums, ist keltischen Ursprungs, und bedeuteten dem Namen nach soviel wie "Befestigter Hof auf der Anhöhe". Die Herrschaft Schellenberg, der der auch Bendern gehörte, wurde als erste von den Fürsten von Liechtenstein erworben und hier wurde den neuen Landesherrn als erstes gehuldigt. Man kann also mit Fug und Recht behaupten, dass hier die ersten Liechstensteiner zuhause sind.
 
Vom Friedhof aus wandern wir in Richtung Norden vorbei am "Liechtenstein Institut" und dem dahinter liegenden Pfarrhof, der für etwa hundert Jahre Sitz der Prämonstratenser von Chur war, nachdem diese ihren Sitz Chur im 16. Jahrhundert durch die dort vorherrschende Reformation verlassen mussten, überqueren wir die folgende Kreuzung und wandern bis zum Ende der geteerten Straße und erreichen so am Ortsende einen leicht ansteigend Feldweg. Diesem folgen wir nun, vorbei an schön angelegten Ruhebänken und entsprechenden Informationstafeln über Wiesen. Der Blick reicht in Gehrichtung ins "Österreichische" hinein, auf der rechten Seite erhebt sich über Nendeln der steil aufragende Gebirgsstock des "Älpele" und den darüber liegenden, sich majestätisch erhebenden und weitum bekannten "Drei Schwestern", die von Liechtenstein aus gut über die Höhensiedlung "Planken" oberhalb von Schaan zu erreichen sind.
 
(Am Eschnerberg)


Der Weg von Feldkirch über den Roferberg (Eschen) gilt als einer der ältesten Pilgerwege im Rheintal zum weltberühmten Kloster Einsiedeln. Auf diesem historischen Pilgerweg befinden wir uns nun in umgekehrter Richtung. Auch führte seit Urzeiten eine Straße entlang von Feldkirch, Nendeln, Maienfeld nach Chur, welches das älteste Bistum der Gegend ist und  bereits im fünften Jahrhundert als Bischofssitz erwähnt wird. Das Rheintal bildete bereits zur Römerzeit ein "Einlasstor" nach Italien, da über den San Bernardino und den Splügen-Pass das Tessin und damit auch die Ebene Norditaliens (mit Mailand als lange Zeit Hauptstadt des Römischen Reiches) schnell und verhältnismäßig leicht zu erreichen waren. Freilich lagen die Gebiete unmittelbar in der Nähe des Rheins noch lange als Sümpfe vor, so dass die Straßen in erhöhten Lagen, unterhalb der steilen Berghänge geführt wurden. Einstmals reichte der Bodensee über das gesamte  Rheintal hinweg bis nach Sargans und Chur - die letzten Reste der Sümpfe wurden erst im 19. Jahrhundert, vor allem durch den berühmten Ingenieur Johann Alois Negrelli (der auch den Suez-Kanal plante), beseitigt.
 
Vorbei an einigen Häusern kommen wir nun zu einer Kreuzung, wo die Straße, die von Gamprin heraufführt einmündet. Wir biegen nach rechts ab und folgen dieser Straße nun ein ganzes Stück weit, bis zur nächsten Kreuzung bei der Häusergruppe "Stig" - wir befinden uns nun bereits in der Gemeinde Eschen - biegen nach links ab und folgen diesem Weg bis zum letzten Haus, beim "Wingert Ebni" oberhalb dessen beim Weingarten, sich ein Wegweiser  befindet. Wir halten uns links und folgen dem ansteigenden Weg Richtung "Studa" weiter, der uns nun in den Wald führt. Immer der guten Beschilderung folgend gelangen wir zu einer kleinen Lichtung im Wald, halten uns dort am Waldrand entlang und folgen dem Wegweiser, der uns auf einen Pfad weist, der in mehreren Kehren zur prähistorischen Siedlung "Malanser" auf der Spitze des Eschnerberges führt.
 
(Blick auf das südliche Rheintal)

 
Dem Wegweiser folgend biegen wir anschließend nach rechts ab und folgen dem schönen Weg durch den Mischwald den Berg hinunter, über einige schöne Aussichtspunkte und über Wiesen im unteren Teil, bis wir wieder zum Wegweiser beim Weingut "Ebni" kommen. Nun folgen wir einige hunderte Meter weit dem Weg, den wir schon beim Anstieg zurückgelegt haben bis wir wieder zur Häusergruppe "Stig" kommen. Dieses Mal biegen wir jedoch nicht rechts ab, sondern überqueren die Kreuzung und folgen kurz der Gemeindestraße, bis kurz darauf nach rechts der "Roferbergweg" abzweigt, dem wir bis zur Roferbergkapelle folgen. Bei der historischen Kapelle unterhalb des Gasthof Hirschen, wenden wir uns nach rechts uns folgen der Straße bis wir wieder in Bendern angekommen sind. Anstatt auf die Hauptstraße zu gelangen, halten wir uns rechts und zweigen auf die "Plattagass", die in einer Kurve unterhalb von Oberbendern einmündet ab. In wenigen Minuten stehen wir wieder an unserem Ausgangspunkt, dem Kirchplatz von Bendern. Dort endet unsere heutige Wanderung.
 



Details
1.) Bendern - Malanser: 3 km; Höhenbewältigung: 240 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde
2.) Malanser - Bendern: 3 km; Höhenbewältigung: 240 m abwärts; Dauer: 50 Minuten

Gesamt
 Strecke: 6 km; Höhenbewältigung: 240 m aufwärts, 240 m abwärts; Dauer: 1 Stunde 50 Minuten


Viel Vergnügen bei dieser schönen Wanderung wünscht der Bergfuchs.

Freitag, 18. Oktober 2013

Hoher Freschen


Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 3
Dauer: 5 Stunden
Höhenunterschied: 860 m aufwärts, 1080 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Freschenhaus, Alpwegkopf, Laterns-Thal
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bus nach Bad Laterns und Gasthöf Löwen Laterns
 
 
 

Die Route
Heute starten wir beim historischen Bad Innerlaterns am Ende der Autobuslinie, die von Rankweil aus ins Laternsertal hinaufführt. Vom "Bädle" aus folgen wir der Straße auf die Furka noch ein kurzes Stück, überqueren auf einer Brücke den Garnitzabache und kommen gleich danach auf der linken Seite zu einem Wanderparkplatz, wo sich auch eine übersichtliche Beschilderung der möglichen Wanderrouten der Gegend befindet. Entlang der Garnitza führt der Forstweg leicht ansteigend zuerst durch Wald, dann durch offenes Gelände hinein in ein schön gelegenes kleines Hochtal mit den beiden Alpen  Vorder- und Hintergarnitza, die recht nahe beieinader gelegen sind.
 
(Gipfel des Hohen Freschen)
 
 

Hinter der Hintergarnitzaaple führt der Pfad über einen Steg über den Bach und dann hinauf über Weiden am Waldrand entlang, dann teils schattig und mitunter etwas feucht, wo kleine Bächlein und Geröll zu überqueren sind, weiter. Nach einem Anstieg von etwa 300 Höhenmetern geht es von der Geländekante aus fast eben über Alpweiden zur Unteren Saluveralpe auf 1565 Metern Seehöhe. Wer möchte kann auf der Alpe frische Milch und einen ordentlichen (vorarlbergerisch: "an köriga") Käse erwerben. Im Sommer finden auf der Alpe auch regelmäßig Veranstaltungen statt (Bergmesse, Musik, Feste, Bergfrühstück etc.) Die Alpe ist von Laterns aus im Sommer´mit einem regelmäßig verkehrenden Wanderbus zu erreichen.
 
Von der Unteren Saluveralpe aus geht es nach Überquerung des Baches weiter nach rechts und den Hügel hinauf zum kleinen Sattel auf dem "Lusbühel", wo wir den Wegweisern folgend nach rechts und stetig ansteigend schnell an Höhe gewinnen. Bald befinden wir uns über der Baumgrenze und sehen nach Erreichen der nächsten Anhöhe bei einem Gatter bereits das Plateau des Freschenrückens vor uns. Über Weiden geht es nun weiter vorbei an der Oberen Saluveralpe in Richtung Bergstation der Materialseilbahn des Freschenhauses, die bereits von weitem gut sichtbar (und manchmal auch hörbar) ist. Nun sind es nur noch wenige Meter bis zum, dem Österreichischen  Alpenverein gehörenden, Freschenhaus, der St. Berhardkapelle und dem daneben sehr schön angelegten Alpengarten. Auf dem Freschenhaus ist für gute Bewirtung gesorgt. Für jene, die den Sonnenaufgang auf dem Hohen Freschen erleben möchten gibt es  auch die Möglichkeit dort zu übernachten.
 
(Blick vom Hohen Freschen in Richtung Süden)
 

Vom Freschenhaus geht es in einem weiten Linksbogen hinauf auf den flachen Gipfel des Freschen, der leicht zu bewältigen ist  und kaum steilere Stellen aufweist. Wenngleich der Freschen von unter her nicht zu den schönsten Gipfeln des Landes gehört, so  ist die Aussicht doch in alle Richtungen traumhaft. Kaum ein Berg Vorarlbergs ist zentraler gelegen und aufgrund seiner geographischen Dominanz ist die Sicht nicht beeinträchtigt. Entsprechend groß ist das "Besucheraufkommen", vor allem an schönen Sommer- und Herbsttagen. Der "Freschen" wird fast ausschließlich über den Pfad vom Freschenhaus her bestiegen, die anderen Anstiege (etwa von  der Hohen Kugel über die Kämme des Frödischtals) sind weitaus schwieriger und nur von erfahrenen Wanderern zu begehen.

Nach dem Genuss des herrlichen Panoramas steigen wir auf dem Anstiegsweg ab, wieder zurück zum Freschenhaus, an diesem vorbei immer der Aufstiegsroute folgend, bis wir wieder zum Sattel oberhab der Unteren Saluveralpe kommen. Anstatt wieder zu dieser  abzusteigen folgen wir dem Wegweiser "Leseweg", der uns unterhalb des Gipfels der "Nob" auf der Schattenseite des Frödischtals zu den Weiden oberhalb des Alpwegkopfes führt. Der Pfad selbst ist schmal und fällt oft steil und in "Rüfen" ins Tal ab. Trittsicherheit und  Schwindelfreiheit sollten vorhanden sein, zudem ist bei Nässe davon abzuraten ihn zu begehen.
 
(Alpwegkopfhaus)


Nun brauchen wir uns auf dem Bergrücken lediglich stets westwärts zu halten und gelangen so auf den gut beschilderten Wegen ohne Schwierigkeiten zum Alpwegkopfhaus mit seiner großartigen Aussicht. Das Haus mit angeschlossener Wirtschaft lädt selbstverständlich zu einer kleineren oder größeren Rast ein. Der Wegweiser unterhalb des Alpwegkopfhauses zeigt unsere weitere Route über Weiden in Richtung Süden an, die uns nach Laterns-Thal führt. Dieser Abstieg ist recht steil und gerade im Waldbereich recht dunkel. Es ist deshalb besonders auf die Trittsicherheit und gemächlicheres Tempo zu achten, verlockt der steil abfallende Weg auch zum Schnellergehen. Bei den Häusern des Ortsteils Schwende gelangen wir auf eine Straße, der wir nun stetig und über einen längeren Zeitraum folgen, bis wir uns im "Zentrum" von  Laterns-Thal befinden. Den Wegweisern folgend verlassen wir die Straße und gelangen so über abkürzende kleine Wege gerade hinunter zur Kirche und der Bushaltestelle beim Gasthof Löwen, wo die heutige Wanderung ihr Ende findet.
 

Details
1.) Bad Innerlaterns - Hoher Freschen: 8,5 km; Höhenbewältigung: 860 m aufwärts; Dauer: 3 Stunden
2.) Hoher Freschen - Alpwegkopf: 7 km; Höhenbewältigung: 520 m abwärts: Dauer: 2 Stunden
3.) Alpwegkopf - Laterns-Thal: 4 km; Höhenbewältigung: 560 m abwärts: Dauer: 1 Stunde

Gesamt
 Strecke: 19,5 km; Höhenbewältigung: 860 m aufwärts, 1080 m abwärts; Dauer: 5 Stunden


Eine schöne Bergtour wünscht Euch allen der Bergfuchs.

Sonntag, 15. September 2013

Itonskopf

Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 3
Dauer: 5 Stunden
Höhenunterschied: 950 m aufwärts, 1000 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Bartholomäberg, Innerberg
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bus nach Bartholomäberg und Innerberg
 
 
 

Die Route
Der Itonskopf mit seinen 2089 Metern Seehöhe ist der einzige erwähnenswerte Gipfel der kleinen Gebirgsgruppe zwischen äußerem Montafon, Klostertal und dem Kristbergsattel. Er gehört zum Verwall, ist aber von den übrigen Bergen dieser Gruppe durch das Silbertal getrennt und durch den um vieles tiefer liegenden Kristbergsattel "abgeschnürt". Aber gerade durch diese etwas abseits stehende Lage bietet der Itonskopf, der sich mit seiner Felskrone nur wenig über dem grünen Kamm der ihn mit den anderen Erhebungen seiner Nachbarberge verbindet erhebt, eine großartige Aussicht. Seine geographische Dominanz ist groß genug, um interessante Einblicke ins Haupttal des Montafons, das gesamte Klostertal, den Walgau und die Seitentäler Rells-, Gauer- und Garnertal zu bieten. Die Besteigung erfordert eine gute Grundkondition, ist technisch allenfalls mittelschwer. Nur die letzten fünf Minuten des Aufstiegs auf die Felskrone zum Gipfelkeuz ist etwas steiler und erfordert leichtes Klettern. Durch die gute Seilsicherung stellt er jedoch keine Probleme dar; lediglich leichte Schwindelfreiheit ist dazu erforderlich.
 
Gipfel des Itonkopfs


Heute starten wir in der zu Batholomäberg gehörenden, auf der Sonnenseite des Silbertals gelegenen, Ortschaft Innerberg beim Gasthof Mühle (Endstation der Buslinie von Schruns-Bartholomäberg). Die gute Markierung weist uns bereits über eine anfangs noch geteerte Straße aufwärts in Richtung  Westen, vorbei an den letzten Häusern der kleinen Ansiedlung Innerberg. Der Blick ist von Anfang an großartig: Auf der gegenüberliegenden Talseite des Silbertales erhebt sich das Hochjoch, in Gehrichtung (Westen) kommen schon die Berge des Rätikons ins Blickfeld. Gerade der schönste Talschluss Vorarlbergs, jener des Gauertals mit den Drei Türmen, dem Drusentor und der Sulzfluh, zeigt sich von hier aus wunderbar. Es geht anfangs über Alpweiden, dann teilweise durch den Wald, bis hinter einem Ferienhäuschen der Wegweiser uns auf einen Fußpfad weist, der vom Spazierweg nach rechts in den Wald führt.
 
Blick zur Roten Wand im Lechquellgebiet

 
Durch den Wald geht es nun stetig, aber recht gemächlich ansteigend in Richtung Nordosten, bis wir auf den historischen Bergknappenweg kommen, auf dem einst das über  den Hängen von Bartholomäberg abgebaute Erz mit Saumpferden über den Kristbergsattel nach Dalaas ins Klostertal geschafft wurde. Wir überqueren schräg den Weg und folgen dort der Markierung (Amas-Legi - 1520m), die uns weiter in der bisherigen Gehrichtung über einen Pfad weiterführt. Bald kommen wir aus bewaldetem Gebiet heraus und wandern nun über offenes Gelände, weiter in Richtung "Obere Wies". Der Weg über die Alpweiden ist nicht an allen Stellen gut zu erkennen und teilweise hat man das Gefühl querfeldein zu gehen. Es sind jedoch an den wichtigen Stellen genügend Hinweistafeln und Wegmarkierungen angebracht, so dass die Orientierung nicht schwer fällt. Die "Obere Wies" kann man bereits bald erahnen, als eine über der Waldgrenze liegende, sich eben dahinziehende Fläche, die beim Anstieg auch wie ein Joch aussieht. Im Zweifel halte man sich in Richtung Norden, stets auf Weiden, rechts der Felsen, die zum Alpilakopf hinauf führen.
 
Von der Oberen Wies hat man bereits einen großartigen Blick auf das Klostertal und ganz besonders auf die gegenüber liegende Rote Wand. Von hier geht es in Richtung Westen über einen steileren Weg zwischen Gestein hindurch, dann an Lawinenverbauungen vorbei zum Joch neben dem Alpilakopf. Von der Anhöhe aus erblicken wir bereits den  Steinaufbau des Itonkopfgipfels. Etwas absteigend über einen schmalen Pfad wird den Gipfel zuerst südseitig umgangen, um auf der Westseite den kurzen, nur fünfminütigen  Anstieg (mit Seilsicherungen) zu unternehmen. Am Gipfel selbst genießt man das herrliche Panorama in alle Himmelsrichtungen.
 
Der Fritzensee über Bartholomäberg


Der Abstieg erfolgt wieder auf dem Steig, auf dem wir zum Gipfel geklettert sind. Nun biegen wir aber am Fuße der Gipfelkrone nicht nach links ab, sondern halten uns geradeaus in Richtung Westen und steigen auf dem folgenden Pfad, wobei durch die Steilheit an manchen Stellen gerade bei Nässe Vorsicht geboten ist, ab. Bald geht es vorbei an Legföhren und ein leichtes Auf und Ab des Weges mit herrlicher Aussicht auf die Vandanser Steinwand mit der Zimba, in Richtung Wannaköpfle. Am Gipfel des Wannaköpfle selbst kommen wir unterhalb vorbei (eine Abzweigung zeigt einen 10-minütigen Anstieg auf den Gipfel an, für jene, die Gifpel "sammeln" wollen). Weiter geht es der nicht zu verfehlenden Wegmarkierung folgend zum Kreuz beim Aussichtspunkt Monteneu. Hier blickt man vor allem in Richtung Süden und Südwesten, entlang des Tals der Ill bis zur Silvretta und in den Walgau bis zu den  Appenzellerbergen im Westen.

Der nun folgende Weg ist gut ausgebaut und oft breit und ohne besonderes Gefälle, mehr ein Spazierweg und daher leicht zu begehen. Wir folgen den Wegweisern zum Fritzensee, der idyllisch am Bergknappenweg gelegen ist und ein beliebtes Ausflugsziel darstellt. Beim See, hinter der letzten Hütte biegen wir über eine Wiese scharf nach links ab und gelangen so bald zum historischen Bergwerk von Bartholomäberg. Von dort sind es den Wegweisern folgend noch etwa 20 Minuten, bis wir bei der barocken Pfarrkirche der sonnigen  Höhengemeinde ankommen. Dort endet auch unsere heutige Bergtour.



 
Details
1.) Innerberg - Itonskopf: 6,5 km; Höhenbewältigung: 950 m aufwärts; Dauer: 2 Stunden 45 Minuten
2.) Itonskopf - Bartholomäberg: 7,5 km; Höhenbewältigung: 1000 m abwärts; Dauer: 2 Stunden 15 Minuten

Gesamt
Strecke: 14 km; Höhenbewältigung: 950 m aufwärts, 1000 m abwärts; Dauer: 5 Stunden


Eine schöne Bergtour wünscht Bergfuchs.


Montag, 9. September 2013

Mondspitze und Schillerkopf

Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 3
Dauer: 6 Stunde, 30 Minuten
Höhenunterschied: 1300 m aufwärts, 1560 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Bürserberg, Tschengla, Nenzing
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bus nach Büserberg; Bahn und Bus von Nenzing



Die Route
Die heutige Wanderung führt uns auf zwei herausragende Aussichtberge auf der Südseite des Walgaus bzw. des Rätikons (beide Gipfel gehören bereits zu dieser Gebirgsgruppe). Der Schillerkopf, dessen Name in jüngerer Vergangenheit erst geändert wurde (früher hieß er "Kessikopf", wobei der markante Krater die "Schöpfkelle" bildete) ähneltbei genauerem Hinsehen dem liegenden Kopf des großen Dramatikers und Dichters Friedrich Schiller. Der Schillerkopf ist etwas schwieriger zu besteigen, da dazu Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich sind, doch der Ausblick rechtfertigt den Anstieg in jedem Fall. Allerdings ist die Sicht von der leichter zu besteigenden Mondspitze aus als noch besser zu bezeichnen, insbesondere da sie auch Ausblicke auf den Walgau mit dem gegenüber liegenden Walserkamm und dem Eingang ins Große Walsertal erlaubt. Wer also die Besteigung des Schillerkopfes scheut, kommt trotzdem voll auf seine Kosten.

(Mondspitze von Dunza aus)
 

Wir starten in der weitläufigen Höhengemeinde Bürserberg im Ortsteil Matin bei der Bushaltestelle "Museum" (wo der Bus umkehrt und in Richtung Brand bzw. Bürs zurückfährt). Oberhalb der Bushaltestelle führt eine Straße vorbei an einem Wirtshaus in Richtung Süden. Bald führen uns Wegweiser in Richtung "Tschengla", einer schönen Aussichtsterrasse mit weitläufigem Verbau an Ferienhäusern und Bewirtungsstätten mit schöner Aussichts auf Bludenz, das Klostertal und den oberen Walgau. Die Tschengla wird anfangs über schön ausgebaute Straßen oder Wege (es gibt mehrere Varianten) in einer guten Stunde erreicht. Beim Ortsteil "Dunza" am westlichen Ende der Tschengla befindet sich unterhalb des breiten Weges der Wanderparkplatz bis zu dem man mit dem privaten PKW fahren kann, sofern man seine Wanderung nicht in Bürserberg beginnt. Nun gelangen wir uns westlich haltend zu einer Kreuzung mit guter Beschilderung. Vor uns sehen wir bereits die markant aufragende, bis weit nach oben bewachsene, Mondspitze. Wir halten uns nun gerade aus auf dem "Schillerweg" und gewinnen so gemächlich in lockerem Bergwald (anfang noch auf Weiden) stetig an Höhe. Wir folgen bei den kommenden Wegkreuzungen immer den Hinweistafeln in Richtung "Schillersattel" und "Schillerkopf".

Nach etwa eineinhalb Stunden von Dunza aus erreichen wir nach einem letzten, etwas steileren Anstieg über weitgehend offenes Gelände den Schillersattel auf 1847 Metern Seehöhe. Nun weist uns ein weiß-blau-weiß (alpiner Steig) Wegweiser nach links auf den Schillerkopf (35 Min.) hin. Von der weiß-blau-weißen Markierung braucht man sich nicht  abschrecken zu lassen. Sofern man über Trittsicherheit und Schwindelfreiheit verfügt ist der etwa 160 Meter hohe halbstündige Anstieg kein Problem. Erst geht es durch Legföhren eben und sogar ein wenig abwärts bis zum Beginn es markanten Kraters, dann über felsiges Gelände und Schotter mit Felsen zum auf 2006 Metern Seehöhe gelegenen Gipfel mit Gipfelkreuz. Es besteht auch die Möglichkeit den Schillerkopf über den "Tälisteig" von Osten her zu besteigen. Auch dieser Steig ist nicht besonders gefährlich, beinhaltet keine Kletterpartien und ist für Berggeübte nicht als schwierig zu bezeichnen.
 
(Schillerkopf)

 

Nun gehen wir den Anstiegsweg zum Schillerkopf  zurück und erreichen so in etwas mehr als 20 Minuten erneut den Schillersattel, steigen jedoch nicht wieder nach rechts ab, sondern gehen geradeaus weiter nach Norden in Richtung Mondspitze. Der Weg auf dem Grat ist übersäht mit unzähligen Wurzelt von Legföhren und Steinen, so dass ein Vorwärtskommen  nicht ganz so schnell erfolgt, wie der geübte Bergwanderer es sich erwünschen würde. Trotzdem erreicht man so in etwa einer halben Stunde den Gipfel der Mondspitze mit ihrem ungewöhnlichen, schönen Gipfelkreuz auf 1967 Metern Seehöhe. Der Ausblick ist traumhaft und macht dem Berg als Aussichtsplattform alle Ehre. Der Blick reicht im Süden bis zum Talschluss des Brandnertales beim Lündersee und der Schesaplana über der Totalphütte. Im Osten sieht man über das gesamte Klostertal hinweg, im Norden den Walserkamm, und den Eingang des Großwalsertals. Gen Süden erstreckt sich der Nenzingerhimmel, gegen Westen der Walgau mit Gurtisspitze, Gamp und Älpele, bis sich die zum  Bodensee hin verflachenden Appenzellerberge einem als Grenze des Horizonts präsentieren.

Nach einer ausgiebigen Gipfelrast geht es weiter gen Norden über den steilen Mondspitzsteig hinunter zum Klampersätteli., das nach etwa einer halben Stunde erreicht wird. Dann auf dem breiten Alpweg weiter nach links hiunter über viele Kehren durch offenes Geländer, unterhalb des Klamperschrofens, und später durch Wald mit etlichen Wegabkürzungen durch Wald und Weide hinunter zur Nenzigeralpe. Unterhalb der Alpe geht man über Weiden und vorbei an einem idyllischen Plätzchen mit Bergahornen, bemoosten Steinen und dergleichen zum "Nenziger Bergkirchlein", einem schönen Rast- und Aussichtspunkt (besonders schöne Sicht auf die Bergsiedlung Gurtis gegenüber unterhalb der Gurtisspitze).

(Blick von der Mondspitze auf den oberen Walgau)
 

Weiter folgen wir der Beschilderung in Richtung Nenzing, das bald über verschiedene Wege erreicht werden kann. Allgemein folgt man zuerst der Wegangabe "Stellfeder" am Eingang des Gamperdonatals (Wanderparkplatz), zweigt dann aber doch besser im unteren Bereich (z.B. beim "alten Bergle") auf einen Nebenweg (auch mit "Nenzing" beschildert) ab und gelangt so von Südosten her über Weiden, vorbei an Heubarken, zu den ersten Häusern von Nenzing. Entlang der Meng und über ein Brücklein über den Bach Meng gelangen wir so zur schon von weitem sichtbaren Kirche von Nenzing, wo unsere Wanderung ihr Ende findet.
 



Details
1.) Bürserberg - Schillerkopf: 7 km; Höhenbewältigung: 1140 m aufwärts; Dauer: 3 Stunden
2.) Schillerkopf - Mondspitze: 2 km; Höhenbewältigung: 120 m aufwärts, 160 m abwärts; Dauer: 45 Minuten
3.)              Mondspitze - Nenzing: 10 km; Höhenbewältigung: 1440 m abwärts; 2 Stunden, 45 Minuten

Gesamt
 Strecke: 19 km; Höhenbewältigung: 1300 m aufwärts, 1560 m abwärts; Dauer: 6 Stunde, 30 Minuten.

Ein schönes Bergerlebnis auf zwei großartigen Aussichtsbergen wünscht der Bergfuchs.

Mittwoch, 28. August 2013

Drei Schwestern

Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 4
Dauer: 6 Stunden 30 Minuten
Höhenunterschied: 1300 Meter aufwärts und 1300 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Amerlügen, Naturfreundehaus Feldkirch, Hinterälpele
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bus von Frastanz nach Amerlügen


Die Drei Schwestern sind wahrscheinlich der schönste Aussichtsberg mit Blick auf das Rheintal, den Bodensee und noch weit darüber hinaus. Die markanten Felsengipfel auf dem Grat, der die Grenze zwischen Österreich (Vorarlberg) und dem Fürstentum Liechtenstein bindet, sind geographisch durch das tief ausgeschnittene Saminatal im Osten sehr dominant, so dass man während man vom Bodensee her gegen das Oberland zu fährt, sie ständig vor Augen hat. Auf der Westseite fallen die Drei Schwestern steil in wilden Graten und Tobeln gegen das Rheintal ab. Auch geologisch ist diese Gebirgsformation sehr interessant, kann man doch bei der Betrachtung vom Tal aus sehr schön den stufenförmigen Aufbau erkennen, der zuerst in den von den Gletschern abgeschliffenen Inselbergen und Bergausfläufer zu erkennen ist, wie im Bereich der Drei Schwestern von der Letzte über Maria Grün bis zum steil auf Feldkirch abfallenden Stadtschrofen oder gegenüber beim Balsenberg. Darüber erhebt sich der steile, größtenteils bewaldete Aufbau, der bis zum Älpele geht und etwas höher in die Latschenhänge übergeht über denen sich dann die Dolomitgesteinsfelsen der Drei Schwestern selbst erheben. Trotz ihrer separierten Stellung gehören die Drei Schwestern immer noch zum Rätikon und bilden den äußersten, nordwestlichsten Ausläufer dieser Gebirgskette. Ebenso bildet der Berg die Grenze zwischen Ost- und Westalpen.
 
(Blick auf die Drei Schwestern)


Route
Die heutige Wanderung nimmt ihren Ausgang beim Holzplatz von Amerlügen, der sich, von der Kapelle aus Richtung Fellengatter, nur wenig Meter auf einer schönen Aussichtstelle am Waldrand befindet. Zuerst wandern wir von dort etwa eine Viertelstunde dem breiten, gemächlich ansteigenden Forstweg entlang, der durch schattigen Wald führt und gerade an heißen Sommertagen den ersten Anstieg weniger beschwerflich macht. Wir gelangen nun zu einem Wegweiser, der uns steiler auf einem schmalen Pfad in Richtung Vorderälpele und Feldkircher Naturfreundehaus weißt. Diesem  sogenannten "Geißweg" folgen wir nun, überqueren dabei mehrmals die in weiten Serpentinen nach oben führende Forststraße und gelangen so nach etwa einer Dreiviertelstunde zum "Gätterle", am Waldrand, wo sich die Weiden des Vorderälpele beginnen auszubreiten. Ein paar Schritte noch über die Weide und wir stehen beim auf 1298 Metern Seehöhe gelegenen Kreuz des Vorderälpele. Unter uns liegen zur Linken der schon vom Tal aus sichtbare Sender, rechts etwa tiefer davon die Amerlugalpe (auch Vorderälpele genannt).
 
(Das Felsentor auf dem Drei-Schwestern-Steig)

 
Nun folgen wir dem breiten Schotterweg nach rechts, anfangs über weitestgehend offenes Gelände in Richtung Hinterälpele. Der Weg dahin ist relativ lang und unspektakulär, der Höhenunterschied gering. Gerade wenn man beim Abstieg von den Drei Schwestern wieder diesen Weg zurück wählen sollte, kann sich der Weg schon etwas in die Länge ziehen. Bei dieser Wanderung wird deshalb ein anderer Rückweg vorgeschlagen. Nach etwa 50 Minuten vom Vorderälpele erreichen wir die Sarojaalpe, die meist besser unter dem Namen "Hinterälpele" bekannt ist. Noch etwa dreihundert Meter weiter Richtung Süden, vorbei an der Zollhütte beginnt der eigentlich Anstieg zu unserem heutigen Ziel.
 
(Blick zur "kleinen" Schwester mit Gipfelkreuz)

 
Anfangs führt der Weg noch vorbei an Wald und Wiesen, dann ab dem Wegkreuz bei "Prafazei" (1630m) beginnt der blau-weiß markierte "Drei-Schwestern-Steig", dem wir nun  vorbei an Buschwerk, schönen Alpenblumen, später zwischen Latschen, teilweise etwas steil nach oben folgen, bis wir direkt unter den ersten  imposant aufragenden natürlichen Felsaufbauten stehen. Der Blick wird bereits hier mit jedem Meter, den wir an Höhe gewinnen, immer traumhafter. Von  außerordentlicher Schönheit ist nun der folgende Steig, vorbei an mit Stahlseil gesicherten Wänden, durch das bekannte Felsentor zu den darauf folgenden Leitern. Dieser blau-weiß markierte Weg (alpiner Steig) sollte jedoch nur von schwindelfreien, trittsicheren Bergtourengängern mit ausreichender Kondition und Kraft begangen werden (teilweise schadet es nicht, wenn man etwas Klettern gewohnt ist). Sollte ein leichterer Anstieg in Erwägung gezogen werden, so kann ab "Prafazei" auch der rot-weiß markierte Weg über die Garsellaalpe und das sich dahinter befindliche Hochtal in Angriff genommen werden. Dieser Weg entbehrt zwar der Schönheit und Herausforderung des Drei-Schwesten-Steigs, ist allerdings bei entsprechender Unsicherheit dieeindeutig bessere Wahl!
 
Bei unsere Anstieg folgt auf die erste Leiter eine wilde, wieder gesicherte und durch Holztritte gut besteigbare, Schlucht bis zur längeren zweiten  Leiter. Von dort geht es über gesicherte gute (abenteuerliche) Weglein vorbei und durch beeindruckende Felsformationen hinauf zum auf 2053 Metern Seehöhe gelegenen Hauptgipfel.
 
(Blick vom Hauptgipfel über das Rheintal)


Ein überwältigendes Panorama bietet sich von hier aus nun dem Betrachter. Der Rätikon, der Walserkamm, Bodensee, Schwabenland, Ostschweiz mit Sändis und Hoher Kasten, Churfirsten, Alviergruppe, Glarner Alpen mit Tödi, erfreuen das Auge. Majestätisch der Blick über das Rheintal, dessen Oberlandgemeinden fast alle im Blickfeld liegen. Die Gemeinden Lichtensteins, in der Schweiz Buchs, Grabs etc. liegen ebenso spielzeugharft in das grüne Tal hingebettet. Der Hauptgipfel trägt kein Gipfelkreuz, wie die beiden "kleineren" Schwestern, dafür zeigt ein Grenzstein an, dass man hier mit einem Schritt von einem Land in ein anderes gelangen kann.
 
(Garsellaalpe)


Der Abstieg erfolgt in südlicher Richtung (wer möchte kann auch noch den Nachbargipfel, den 2105 m hohen Garsellakopf besteigen) entlang der rot-weißen Markierung. Bald folgt die Abzweigung nach links, hinunter zur Garsellaalpe, die über das schöne Hochtal relativ bald erreicht wird. Unterhalb der Drei Schwestern geht es nun in einem etwa einstündigen Marsch über Prafazei wieder zum Hinterälpele. Dort zweigen wir jedoch bereits etwa 100 Meter vor der Alpe nach rechts über die  Kuhweide ab und gelangen so auf einem Forstweg durch den Wald über mehrere Serpentinen hinunter zur Jagdhütte, wo unser Weg in den von der  Gaudenzaalpe herführenden "Herrenweg" mündet. Nun brauchen wir nur noch diesem langen, aber kaum merklich an Höhe verlierenden breiten Waldweg in Richtung Norden zu folgen, bis wir nach etwa 45 Minuten zum Wanderparkplatz oberhalb von Amerlügen kommen. Dort gehen wir ein paar Kehren weiter, halten uns bei einem großen gelben Haus geradeaus und gelangen so vorbei an einem Einfamilienhaus über einen dicht bewachsenen Weg wieder zu unserem Ausgangspunkt, dem Holzplatz von Amerlügen.
 

 

Details
1.) Amerlügen - Vorderälpele: 6,2 km; Höhenbewältigung: 540 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde
2.) Vorderälpele - Hinterälpele: 2,7 km; Höhenbewältigung: 180 m aufwärts; Dauer: 50 Minuten
3.)  Hinterälpele - Drei Schwestern: 2,3 km; Höhenbewältigung: 580 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde 30 Minuten
4.) Drei Schwestern - Hinterälpele: 4 km; Höhenbewältigung: 580 m abwärts; Dauer: 1 Stunde 30 Minuten
5.) Hinterälpele - Amerlügen: 7,5 km; Höhenbewältigung: 710 m abwärts; Dauer: 1 Stunde 40 Minuten
 Gesamt
 Strecke: 22,7 km; Höhenbewältigung: 1300 m aufwärts, 1300 m abwärts; Dauer: 6 Stunde, 30 Minuten.

Ein großartiges Bergerlebnis auf den Drei Schwestern wünscht der Bergfuchs.


Die Sage von den Drei Schwestern

Auf der Grenze zwischen Österreich und dem Fürstentum Liechtenstein, hoch über dem noch jungen Rhein, der gerade erst seine beiden Ursprünge im Schweizerischen Bündnerland entsprungen ist, liegen drei markante  Gipfel, die dicht beieinander stehend, geschwisterlich vereint sozusagen, die die "Drei Schwestern" bilden. Über diese sich dominant über dem alten Tal erhebende Felsgekrönte Gebirgsformation wird Folgendes den Ursprung betreffend berichtet: Vor undenklich langer Zeit in der Mitte des Heumonats, es war nämlich Mariä Himmelfahrt, beschlossen drei schöne Jungfern aus dem Vorarlbergerischen Frastanz die Gunst der Stunde und prächtige Kaiserwetter zu nutzen, um köstliche Heidelbeeren zu pflücken, die weit drinnen im Tale der Samina, unterhalb der schroffen Gebirgsfelsen reichlich wuchsen. Alleine, es war einer der höchsten Feiertage der Christenheit, der Himmelfahrt der Gottesmutter Maria, die in ihrer Selbstlosen Art zur Gebärerin unseres Heiland werden sollte, und so fand der Wunsch der drei, Beeren zu sammeln, um sie möglichst gewinnbringend auf dem Markte der Montfortstaddt Feldkirch feil zu bieten, keineswegs das Wohlwollen der anständigen und Gläubigen Mitmenschen. Doch zu einem Widerspruch konnte es erst gar nicht kommen, ob der allzu frühen Stunde, zu der sich die  drei liederlichen, blondbezopften Weibsbilder aufmachten. Über die braven Kirchgänger im Tale machen sich die drei nun weidlich lustig und hatten so recht ihre Freude am Spott. Es war nun schon gegen Mittag, die Sonne brannte unerbittlich vom strahlendblauen Himmel und die Weidenkörbe quollen bereits mehr als über von der blauen wohlschmeckenden Beerenpracht, als die drei Jungfern eines kleinen, drahtigen, schwarzgekleideten Männleins angesichtig wurden, das einen Hut mit breite Krempe trug. "Was macht ihr drei Mädchen hier an diesem Ort, zu dieser Stunde und an diesem Tag? Wisst ihr denn nicht, dass es Christenpflicht ist die Mutter Jesu heute zu ehren und weltliches Getriebe hintanstellen zu lassen?!" Bis ins Mark erschrocken und kreidebleich antworteten die drei Schönen einhellig im Chor: "Wir machen nichts, nichts, nichts!"  Das Männlein, das im Saminatal nach Gold gesucht und solches seit vielen Jahren auf geheime Art und Weise auch  gefunden hatte, gewahrte sogleich seine Chance; denn es war mit dem Herrn der Finsternis im Bunde und suchte seit langem seine Erlösung davon. Nun erblickte es die vollen Körbe, gefüllt mit den köstlichen Früchten. "Nichts?!" fragte es die drei und fuhr schelmisch fort: "Dann sollt auch ihr zu Nichts werden!" Mit diesen Worten verzauberte er die drei Jungfern in markante Steinsäulen, die von nun an die Gipfel auf dem Grat bilden, der bereits von weitem sichtbar bedeutend in den Himmel ragt.  Das Männlein aber, das war ein Venediger. Es hatte sich "abgeputzt" und die Last des Bündnis'  mit dem Bösen auf die drei sündigen Mädchen abgeladen. Seither bilden die "Drei Schwestern" eine der markantesten Gipfel Vorarlbergs und Liechtensteins.

Montag, 19. August 2013

Gamsfreiheit

Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 3
Dauer: 5 Stunden 30 Minuten
Höhenunterschied: 1100 Meter aufwärts und 1900 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Bludenz, Muttersberg, Elsalpe
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bus und Bahn nach Bludenz




Route
Wir starten in der Alpenstadtbludenz bei der Talstation der Muttersbergbahn. In wenigen Minuten fahren wir mit den kleinen Gondeln bis zur auf 1384 Meter Seehöhe gelegenen Bergstation hinauf. Der Muttersberg mit seinem schönen Panoramarestaurant direkt bei der Bergstation der Seilbahn ist der Hausberg der Bludenzer. Auch der Höhepunkt der heutigen Wanderung, die Gamsfreiheit, gilt im weitesten Sinne als ein Hausberg der Stadt.
(Blick auf die Elsalpe und den Gaisberg)


Zuerst folgen wir den Wegweisern ein paar Meter abwärts, bis zur Senke hinter der Bergstation. Dabei halten wir uns bald in östlicher Richtung und vermeiden so auf den nach Norden führenden Weg zur Fraßenhütte und zum Hohen Fraßen zu gelangen. Unser Wanderstart kann in diesem Bereich ein wenig verwirrend sein, da nicht an allen kleinen Abzweigungen Wegweiser angebracht sind. Sich zu verlaufen ist jedoch nicht möglich, denn selbst wenn man eines der kleinen Wege durch den Wald falsch erwischen sollte, so gelangt man doch bald wieder zu einem größeren Weg, an  dem sich auch die ensprechenden Hinweisschilder finden. Wir folgen von Anfang an der rot-weißen Markierung, die zum Tiefenseesattel weist.
 
Der Weg dahin ist wenig spektakulär, bietet jedoch an manchen Stellen einen schönen Blick auf den Rätikon, das Brandnertal und den Eingang des Montafons. Es geht nun ein wenig durch bewaldetes Gebiet, dann meist offen unterhalb des Hohen Fraßens entlang in Richtung Tiefenseesattel, dessen Vertiefung man bereits bald gut zwischen dem Gaisberg rechts und der Klösiswand links erkennen kann. Nach etwa einer Stunde Gehzeit auf dem breiten Forstweg in  mäßiger Steigung erreichen wir den Sattel, von dem aus sich der Blick ins Große Walsertal - besonders in das Marultal mit Kellaspitze, Breithorn und Roter Wand, öffnet. Die Bezeichnung "Tiefenseesattel" ist etwas verwirrend, denn hier ist weit und breit kein See zu erblicken. Lediglich bei der etwas tiefer liegenden Tiefenseealpe befindet sich ein kleines Tümpel. Wunderbar sieht man vom Sattel und dem weiter zur Elsalpe folgenden Weg auf die Walsersiedlung Marul, die sich über den Süd- und Westhang unterhalb des Gugganülli erstreckt mit ihren typischen, weit auseinander
liegenden Höfen und Ställen.
(Blick von der Gamsfreiheit zum Eingang des Montafons)


Wir folgen nun dem Weg weiter in Richtung Elsalpe um dem Gaisberg herum. Dabei haben wir zuerst das Marultal bis zu dessen Talschluss bei der Alpe Laguz vor uns, dann wendet sich der Blick immer mehr gen Süden, wo wir bereits bald das Massiv der Gamsfreiheit links vor uns erblicken. Nach einer guten halben Stunde erreichen wir die nur geringfügig höher als der Tiefenseesattel liegende Alpe Els, die während der Alpzeit für Hungrige und Durstige geöffnet hat und ein recht beliebtes Ausflugziel im Oberland darstellt.

Von der Alpe aus nehmen wir den Anstieg auf die Gamsfreiheit in Angriff. Dazu folgen wir dem Fahrweg zuerst noch etwa 200 Meter weiter, zweigen dann aber bei der kommenden Rechtskurve links ab und wandern ein Stück über die Alpweide. Vor uns sehen wir in etwa 100 Metern Entfernung den Beginn eines Weges, der zuerst nach Süden, dann bald vorbei an Latschen, teilweise etwas steiler nach Osten führt, in einem weiten Bogen immer höher steigend bis wir auf diesem nach etwas mehr als einem Kilometer unterhalb des felsigen Gipfels der Gamsfreiheit stehen. Auf diesem Weg finden sich viele sehr schöne  Alpenblumen, die oft noch im Spätsommer wunderbar blühen. Nun geht es etwas anstrengend auf einem schmalen steinigen Pfad, der an manchen Stellen etwas enger wird zum Gipfel hinauf. Auf einer Länge von ungefähr 40 Metern ist der Anstieg in einem etwas gefährlicheren Bereich durch ein Stahlseil gesichert. Der Anstieg ist somit bei normaler Tirttsicherheit und ausreichender Kondition höchstens als mittelschwer zu bezeichnen.  Kurz darauf befinden wir uns bereits auf dem 2211 Meter hohen Gipfel und genießen das großartige Panorama in alle Himmelsrichtungen. Vom Verwall, der Silvretta und den Rätikon schweift der Blick über den Alpstein, den Bregenzerwald bis zu den Lechtaler Alpen.
(Blick von der Elsscharte auf den Hohen Fraßen)
 


Auf dem recht flotten Abstieg bis zur Abzweigung oberhalb der Elsalpe (wo wir beim Anstieg den Fahrweg verlassen hatten) erblicken wir bereits die markante Elsspitze oberhalb der Alpe mit der "Elsscharte", über die wir nun zurück und hinunter nach Bludenz gelangen werden. Dazu folgen wir dem  besagten Fahrweg aufwärts, bis dieser in einen Fußpfad übergeht, der uns an die scharfe Felskante direkt darüber führt. Der Weg führt nun mehr oder  weniger dieser Kante entlang, hauptsächlich durch Legföhren, bis hinauf zum auf 1865 Metern Höhe gelegenen "Elser Fürkele", auch "Jöchle" genannt (Elsscharte).

Die Scharte sollte nur bei guter Witterung und Trockenheit begangen werden, da Absturzgefahr aufgrund der Steilheit und des Gerölls droht. Zuerst geht es steil über Stufen mit Stahlseilsicherung unterhalb des Felsens in Richtung Westen. Dann biegt der Weg scharf nach Süden ab. Nachdem das abschüssige  Geröll passiert wurde, folgt der Pfad wieder durch Legföhren, bis er allmählich in Grashänge (Heuberg) übergeht, über die wir bald zur Oberen Fukla gelangen. Dort folgen wir den Wegweisern westwärts, Richtung Unter Furkla. Von dort dem Fahrweg entlang, immer abwärts (was aufgrund des großen Höhenunterschiedes mit der Zeit in die Beine gehen kann), bis wir auf der felsigen Erhebung über der Altstadt von Bludenz, dem Montikel (schöne Aussicht), herauskommen. Von dort sind es nur noch wenige Minuten bis wir beim Altersheim am Waldrand wieder in das Stadtgebiet von Bludenz gelangen. Über das Schloss Geyenhofen und die St. Laurenzius-Kirche spazieren wir ins Zentrum, wo unsere heutige Wanderung endet.
 

 
Details
1.) Muttersberg - Elsalpe: 5 km; Höhenbewältigung: 210 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde 30 Minuten
2.) Elsalpe - Gamsfreiheit: 2 km; Höhenbewältigung: 620 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde 30 Minuten
3.)  Gamsfreiheit - Bludenz: 8 km; Höhenbewältigung: 270 m aufwärts, 1900 m abwärts; Dauer: 2 Stunde 30 Minuten

Gesamt
 Strecke: 15 km; Höhenbewältigung: 1100 m aufwärts, 1900 m abwärts; Dauer: 5 Stunde, 30 Minuten.

Viel Vergnügen bei der Besteigung der Gamsfreiheit wünscht

Montag, 15. Juli 2013

Hochgerach

Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 3
Dauer: 6 Stunden, 30 Minuten
Höhenunterschied: 1480 Meter auf- und abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Schlins, Schnifis, Düns, Bergstation Hensler;
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Schlins, Schnifis, Dünserberg, - Landbus Walgau




Route
Die heutige Wanderung beginnt in der schönen Walgaugemeinde Schlins bei der Post. Vor hier aus gehen wir Richtung Osten auf einer Gemeindestraße, zweigen dann bald links ab und folgen der Straße über leicht angsteigende Hügel durch Gras und Weidelandschaftten bis wir in die etwa 150 Meter höher gelegene Gemeinde Schnifis (Geburtsort des Dichters Laurentius von Schnifis) gelangen. An der Kreuzung zur "Alten Landstraße" (beim Christuskreuz direkt gegenüber) halten wir uns zuerst links bis wir bald darauf dem rot-weiß gekennzeichneten "Montanast-Weg" bei der Brücke
über den Bach aufwärts Richtung Düns halten. Nach etwa 25 Minuten gelangen wir nach Düns, von wo aus wir uns immer gerade aus weiter aufwärts Richtung Dünserberg begeben. Durch größtenteils bewaldetes Gelände gelangen wir so zu der auf 1100 Metern Seehöhe gelegenen Hangsiedlung auf der Sonnenseite des Walgaus. Von der Straße nach Übersaxen zweigen wir der guten Beschilderung folgend an einem Privathaus vorbei durch Wiesen und Wald, meist leicht ostwärts haltend, zur ehemaligen Materialseilbahn, die zum Sender Dünserberg führte. An einigen Höfenvorbei erreichen wir so die Bergstation der privaten Seilbahn Schnifis Bad Fallersee-Hensler auf 1334 Metern Seehöhe. Oberhalb der Bergstation folgen wir dem Weg der an einigen Ferienhäusern vorbei führt über offenes Gelände, bis wir in den Wald gelangen. So kommen wir nach etwas mehr als einem Kilometer in stetig aber leicht ansteigendem Gelände zur Abzweigung zur "Alpila-Alpe".
(Blick vom Hochgerach ins Montafon mit Verwall- und Silvrettagruppe)


Die Alpe selbst sehen wir jedoch nicht, da wir uns davor nach rechts in ein ruhiges abgelegenes Tal begeben, das zuerst baumlos ansteigend, dann aber immer steiler wird, und uns nach einem relativ anstrendenden Anstieg zur Ausichtsplattform "Goppes" unterhalb des Gipfels des Hochgerachs führt. Von hier aus haben wir bereit einen herrlichen Ausblick auf die Südseite des Walgaus, das Montafons und das Brandnertales. Gerade die Zimba, von manchen als der schönste Berg Vorarlbergs bezeichnet, ist von hier aus wunderbar zu erblicken.
 
Weiter geht es nun in einem etwa 25-minütigen Anstieg über teilweise gerölliges Gelände, aber gut begehbar, zum Gipfel des Hochgerachs, dessen Gifpelkreuz bereits erkennbar ist. Der "Gerach" ist der einzige Gipfel des Walserkammes, der eine felsige Krone aufweist, ansonsten sind die Gipfel dieses Gebirgszuges meist flach und begrast. Vom Gipfel selbst hat man einen großartigen Ausblick auf ganz Vorarlberg und die umliegenden Gebiete, bis hinein zu den hohen Bergen des Glarus (Tödi) und im Osten die Lechtaler Alpen, im Süden der Verwall, die Silvretta und der Rätikon. Auf der Laternerseite ist die "Nob" und der "Hohe Freschen" mit seiner flachen aber wunderbaren Aussichtsplattform gut auszumachen.
(Blick vom Hochgerach auf den Hohen Freschen)

 
Es lohnt sich auch die etwa 70 Meter bis zum zweiten Gipfel des "Hochgerach", dem "Laterner Kreuz", das etwas tiefer als das "Satteinser Kreuz" liegt, zurückzulegen. Die Aussicht ist zwar auf  beiden Gipfelpunkten gleich gut, doch vom Laternser Kreuz aus ist auch das schöne Rankweil zu ersehen.

Der Rückweg unserer Wanderung erfolg über den Grat in Richtung Westen, vorbei am "Rappaköpfle" bis zum Sender Dünserberg. Dieser Abstieg ist bei Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ohne größere Probleme zu bewerkstelligen, wenngleich der Pfad an manchen Stellen etwas ausgesetzt ist. In weniger als einer Stunde befinden wir uns so beim markanten Sendemast, bei dem sich auch eine Grillstation befindet. Von hier aus gibt es die Mögleichkeit zum "Hensler" zurückzukehren, um mit der Seilbahn ins Tal zu gelangen oder den Abstieg bis nach Schnifis oder Schlins in Angriff zu nehmen.
(Gipfelkreuz des Hochgerach)

 
Böse Zungen behaupten, dass nur ein Anstieg vom Tal aus - das heißt von Schlins oder Schnifis - als echte Besteigung des "Gerach" gewertet werden kann und dass ein Auf- oder Abstieg mittels Kleingondelbahn von Schnifis zum "Hensler" nur für den "maroden Fußgänger" zu empfehlen wäre. Wie dem auch sei, ob  man den "Gerach" ganz von unten, vom Tal aus, besteigt oder doch sich der Aufstiegshilfe in Form der Seilbahn bedient, in jedem Fall bleibt der markanteste Berg des Walserkammes ein Erlebnis und zählt damit zu den wichtigsten Aussichtbergen
des Landes Vorarlberg.




Viel Freude bei der Besteigung des Hochgerach wünscht der Bergfuchs.