Sonntag, 26. August 2012

Zafernhorn


Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 3
Dauer: 4 Stunden, 25 Minuten
Höhenunterschied: 621 m aufwärts; 621 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Faschina
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Landbus Großwalsertal von Thüringen;  Landbus von Damüls
 
 

 
 
Die Route
            Unsere Wanderung beginnt auf der Passhöhe (1486 m) bei der Bushaltestelle, direkt vor dem „Rössle“ in Faschina. Wir spazieren etwa hundert Meter der Straße entlang bis zu einem Wegweiser auf der linken Seite, der uns an einem Stall vorbei auf einen breiten, steil ansteigenden Wirtschaftsweg führt, der uns auf der Nordseite des Zafernhorns binnen einer halben Stunde zur auf 1640 Metern Höhe gelegenen Bartholomäusalpe führt. Während des meist schattigen Anstiegs haben wir einen wunderbaren Ausblick auf die Flyschberge um Damüls bis zur Kanisfluh hin, die links vor uns liegt. Nach der Alpe geht es noch etwas mehr als einen halben Kilometer der Nordseite entlang, bis der schöne Anstieg über den mit feuchtigkeitsliebendem farbenfrohem Pflanzenbewuchs bedeckten steilen Hang hinauf, wo das Gumpener Grätle beginnt. Nach knapp einer Stunde wird dieses erreicht und vor uns zeigt sich bereits der Gipfel des Zafernhorns, der sich von dieser Seite aus betrachtet am Ende eines gemächlichen Anstieges befindet. Ganz anders zeigt er sich vom Walsertal und vor allem von der Westseite der Faschina, etwa von der Staffelalpe oder der Franz-Josefs-Hütte, aus. Von dort erscheint der Gipfel als eine spektakulär in die Höhe ragende „Haifischflosse“.
 

            Fast eben wandern wir nun unterhalb des Horns einem schmalen Pfad entlang, der über nur spärlichen Grasbewuchs und teilweise über grobes Geröll führt, das sich unterhalb des Berges, den wir umwandern, befindet. Steil und tief unter uns liegt die Obere Gumpenalpe, auf der anderen Seite erhebt sich der mächtige Zitterklapfen. Am Ende des Pfades wird der Weg ein wenig steiler und auch felsiger. Er ist jedoch gut ausgebaut und Stahlseile helfen beim Anstieg ausreichend gut. Gerade wenn das Gestein etwas rutschig von Nässe ist, ist man für das Seil dankbar.
 



            Nun kommen wir zu einem grünen Kamm hinauf, bei dem sich sogar noch einige kleinere Nadelbäume befinden – wir befinden uns tatsächlich schon mit 1900 Metern Höhe ein wenig über der natürlichen Waldgrenze, die in Vorarlberg auf etwa 1800 Metern liegt. Meist befindet sie sich aufgrund intensiver Bewirtschaftung der höhergelegenen Gebiete etwa 150 bis 200 Meter tiefer. Hier auf dem Grätle ist es gut möglich bei entsprechend ruhigem Verhalten das eine oder andere Murmeltier pfeifen zu hören oder gar ein solch scheues Alpentier zu Gesicht zu bekommen. Auf dem kurzen Weg zur Furkla erblicken wir an der unteren Geländekante die Zafernalpe. Auf der Furkla selbst befindet sich die Hubertuskapelle, von der aus der rund 40minütige Anstieg auf das Zafernhorn beginnt. Freilich könnte der Wanderer nun seinen Rundweg um den Berg fortsetzen, ohne den Gipfel bestiegen zu haben, doch die einmalige Rundumschau von oben entschädigt mehrfach für den Anstieg von etwa 240 Metern Höhe, der auf gutem und leichtem Weg gut zu bewältigen ist. Lediglich in der Mittagshitze an den heißesten der Hundstage, kann der Anstieg etwas schweißtreibend sein. Schöne Blumen reichen bis direkt unterhalb des Gipfels, wo sich sogar noch ein kleines Feuchtgebiet in der Größe eines Küchentisches befindet und eine „Plantage“ von Blauem Eisenhut beheimatet.

            Das Gipfelpanorama reicht im Norden weit über die Berge des Bregenzerwaldes hinaus zu den Allgäuer Alpen. Im Osten dominiert der Zitterklapfen, neben ihm die Hochschere und die Blasenka, die Berge des Lechquellgebietes dahinter. Im Süden zeigt sich eindrucksvoll die Rote Wand und die Berge des Rätikons. Im Südwesten sind sogar einige Gipfel der Glarner Alpen am Horizont zu erkennen. Nach dem recht kurzen Abstieg vom Gipfel gelangen wir wieder zur Kapelle, wo uns ein Wegweiser in Richtung Faschina über Brüche führt. Diesem folgen wir und verlieren rasch an Höhe, teils über Fahrwege, teils über Wiesenpfade, über die schönen, blumenreichen Weiden der Sonnenseite hinunter. Das Große Walsertal wird von hier aus wunderbar überblickt, direkt unter uns befinden sich Fontanella, mit seiner charakteristischen, glockenförmigen Kirchturmspitze und das weiter im Tal unten liegende Sonntag. Auf der anderen Talseite blickt uns der große Rodungsflecken von Raggal entgegen. Hier wird sehr gut ersichtlich woher die Gemeinde ihren Namen hat (Raggal kommt von „roden“).

 
            Nach etwa einer halben Stunde erreichen wir solcherart abwärts wandernd das Maisäß Brüche, von dem aus wir nun längere Zeit einem breiten Zufahrtsweg folgen, bis wir bei einem Wegweiser nach rechts in den Wald auf einen schmalen Pfad abzweigen und so bald zu einem wilden Bachtobel kommen. Dort müssen wir zuerst ein wenig bis zur Sohle des Baches absteigen und ihn auf einigen Steinen überqueren. Anschließend erfolgt auf der anderen Seite wieder ein kleiner Anstieg von etwa vierzig Metern. Aus dem Wald herauskommend erblicken wir bereits die ersten Häuser der Faschina, wohin wir nach wenigen Minuten über Bergwiesen gelangen. Am südlichen Eingang des kleinen Ortes befindet sich die St.-Anna-Kapelle, an der wir vorbei, der Straße entlang, wieder zu unserem Ausgangspunkt kommen.

 
Details
1.)    Faschina - Fukla: 4 km; Höhenbewältigung: 385 m aufwärts; Dauer: 2 Stunden
2.)    Furkla – Zafernhorngipfel: 1 km; Höhenbewältigung: 236 m aufwärts; Dauer: 40 Minuten
3.)    Zafernhonrgipfel – Furkla: 1 km; Höhenbewältigung: 236 m abwärts; Dauer: 30 Minuten
4.)    Furkla – Faschina: 5 km; Höhenbewältigung: 385 m abwärts; Dauer: 1 Stunde, 15 Minuten
 
Gesamt
            Strecke: 11 km; Höhenbewältigung: 621 m aufwärts, 621 m abwärts; Dauer: 4 Stunden 25 Minuten.
 
Ein schönes Wandererlebnis wünscht der Bergfuchs.
 

Freitag, 24. August 2012

Gurtisspitze

Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 3
Dauer: 5 Stunden
Höhenunterschied: 874 m aufwärts; 874 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Gurtis
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Landbus von Frastanz nach Gurtis

 


Die Route
                                        
 

 
Die Wanderung beginnt bei der Kirche der zur Gemeinde Nenzing gehörenden Höhensiedlung Gurtis auf 904 Metern Seehöhe. Zuerst folgen wir der durch den Ort führenden Hauptstraße, passieren auf der linken Seite das Dorflädele, halten uns auf der linken Seite der Straße und folgen der kleinen geteerten Straße zwischen Häusern hindurch geradeaus – die Hauptstraße führt über eine Linkskurve in Richtung der Feriensiedlung Bazora. Dieser kleinen Straße folgen wir bis zum letzten Haus, wo uns der Weg (Fußspuren im Gras) über einen Wiesenhang aufwärts zu einem Bildstock führt. Dort folgen wir immer weiter aufwärts dem schmalen Pfad über offene Hänge, vorbei an alten Heubargen bis wir zum Waldrand gelangen. Dort empfiehlt sich ein erster Rundblick über die Hügel von Gurtis, hinüber auf die Sonnenseite des Walgaus, sowie ins Große Walsertal und ins Klostertal.

            Durch den Wald gelangen wir so, nach Überquerung einer kleinen Lichtung, nach wenigen Minuten auf den Bazorahang. Unterhalb desselben befindet sich eine bekannte Feriensiedlung, von der aus sich ein Skilift bis unterhalb der Bazoralpe auf 1400 Metern Höhe erstreckt. Direkt unterhalb des Hanges sieht man die zu Frastanz gehörende Höhensiedlung  Amerlügen, die Siedlung Fellengatter, sowie die Innenstadt von Feldkirch, zwischen den
 
sie umgebenden Hügeln eingebettet liegend. Der Blick folgt der geraden hellblau-türkisen Linien der Ill, die unterhalb der stufenförmig zum Hohen Kasten angsteigenden Anhöhen des Appenzellerlandes, in den Rhein mündet. Etwas weiter zur Rechten reicht der Blick bereits über das Vorderland, ins Unterland und bis über den Bodensee, das Schwäbische Meer, hinaus. Folgen wir nun stetig ansteigend dem Bazorahang Richtung Süden, so sehen wir das tief ausgeschnittene Saminatal, über dem sich auf der anderen Talseite die mächtige Dreischwesterngruppe erhebt, wunderbar liegen. Der Weg vom Sender beim Vorderälpele, über die Alpe beim Hinterälpele (Saroyaalpe), den Saroysattel bis zum steilen Felsanstieg zum herrlichen Gipfel der Dreischwestern, ist wunderbar erkennbar. Der kleine grüne Kessel unterhalb des Gipfels mit der Garsellaalpe ist sehr schön zu erkennen (bildet den leichtesten Anstieg zur Spitze).
 
            Über den Bazorahang geleitet uns der Weg in mehreren großzügigen Kehren entlang des Skiliftes bis zur Bergstation und von dort in etwa fünf Minuten zur Bazoraalpe, die sich auf 1406 Metern Seehöhe befindet. Von hier beginnt der etwa einstündige, schattige Anstieg durch den Gebirgswald. Der Weg ist gut markiert und auch wenn es mehrere kleinere Abzweigungsmöglichkeiten gibt, so führen doch alle Pfade nach oben zum Gipfel. Manch schöne Blume findet sich am Wegesrand. Weiter oben wird der Weg an manchen Stellen etwas steiler, doch ist er an allen Stellen gut begehbar. Direkt unterhalb des Gipfels befindet sich ein kleiner Sattel, an dem ein Wegweiser nach links, auf den letzten, unbewaldeten und steinigen Anstieg zum Gipfel weist. Nach wenigen Minuten befinden wir uns beim Gipfelkreuz auf 1778 Metern Seehöhe. Hier entfaltet sich ein majestätischer Rundumblick vor dem Auge. Im Norden reicht der Blick über das Rheintal und den Bodensee bis weit ins Schwabenland hinaus. Der Walserkamm mit Hochgerach, der Hohe Freschen und die Berge des Bregenzerwaldes liegen vor uns. Das Große Walsertal mit Kellaspitze, Breithorn, Hoher Wand, bis hin zu den Lechtaler Alpen ist wunderbar zu überblicken. Im Süden erstrecken sich direkt vor uns die Kämme des Galina-, Gamp- und Gamperdonatals, hinter dem sich die Berge des Brandnertales mit der markanten Spitze der Zimba abzeichnen. Die Hohen Köpfe erstrecken sich direkt vor uns und sind zum Greifen nahe.
 

            Der Abstieg erfolgt am Westhang des Galinatales. Dazu folgen wird dem Sattel unterhalb des Gipfels in südlicher Richtung, bewältigen einen kleinen Gegenanstieg und folgen dann dem Grat etwa einen Viertelkilometer lang. Hier gelangen wir an eine Abzweigung beim „Spitzwiesle“.  In gerader Linie führt der Weg nun weiter auf die Hohen Köpfe führte, deren Besteigung bei guter Witterung und mithilfe von dort angebrachten Stahlseilen gut möglich ist. Jedoch sollte der Bergwanderer dazu über Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, sowie der nötigen Erfahrung und Kondition verfügen. Wir biegen bei dieser Abzweigung jedoch nach links ab. Es geht nun relativ steil durch bewaldetes Gelände den Berg hinunter, bis wir zur auf 1383 Metern Seehöhe gelegenen Sattelalpe gelangen. Wir zweigen hier nach Norden, in Richtung Gurtis, ab. Der Weg führt nun bald wieder durch bewaldetes Gebiet, lange Zeit fast eben, bis wir auf einem Wiesenhang wieder einige Höhemeter nach unten zurücklegen. Durch Wald und vorbei an lichten Stellen dazwischen geht es weiter nach Norden, bis wir bald die Siedlung von Gurtis unter uns sehen und über eine Bergwiese wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt, der Kirche, gelangen.


Details
1.)    Gurtis – Bazoraalpe: 4,5 km; Höhenbewältigung: 502 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde 30 Minuten.
2.)    Bazoraalpe – Gurtisspitze: 2,5 km; Höhenbewältigung: 372 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde.
3.)    Gurtisspitze – Gurtis: 6,5 km; Höhenbewältigung: 874 m abwärts; Dauer: 2 Stunden, 30 Minuten. ´
 
Gesamt
            Strecke: 13,5 km; Höhenbewältigung: 874 m aufwärts, 874 m abwärts; Dauer: 5 Stunden.
 

Eine schöne Wanderung wünscht der Bergfuchs.

Mittwoch, 22. August 2012

Am Fuße des Piz Buin

Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 4
Dauer: 5 Stunden, 20 Minuten
Höhenunterschied: 616 m aufwärts; 616 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Bielerhöhe, Wiesbadner Hütte
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Landbus Montafon von Partenen, Landbus Tirol von Landeck

 

Die Route
Ausgangspunkt dieser Wanderung bildet die Haltestelle des Landbusses am großen Parkplatz auf der Bielerhöhe, direkt am Beginn der Staumauer des Silvrettastausees. Nun gehen wir in Richtung Osten, vorbei am Restaurant des Hotel Silvrettasee, das direkt am Ufer steht und auf Pfählen stehend ins Wasser des Stausees hineinreicht. Dort wo das Gefälle ins Kleinvermut beginnt, folgen wir dem Weg auf dem Bieldamm etwa zehn Minuten lang, bis eine Abzweigung nach links vom Damm weg ins Bieltal führt. Leicht ansteigend folgen wir nun etwa eine halbe Stunde lang einem Fahrweg. An dessen Ende befindet sich die Wasserfassung des Bielbaches, der unterirdisch in den Silvrettastausee geführt wird und nicht seinem natürlichen Lauf ins Kleinvermunt nach Tirol und damit letztendlich über den Inn in die Donau folgt. Nun beginnt ein schmaler Weg durch das karge und sehr ruhige Bieltal. Es begegnen uns hier immer wieder Kuhherden, die freilich nur im Hochsommer sich auf dieser Höhe aufhalten. Nach etwa einer Viertelstunde führt ein kleiner Pfad nach links über den Bach, dessen Rauschen uns die nächste Stunde über begleitet, zur Getschner Schart. Wir bleiben jedoch immer auf der westlichen Seite des Baches. Der Weg steigt ganz sanft, an, so dass man den Höhenunterschied kaum bemerkt. Dann, nach etwa einer Stunde Wanderung, gelangen wir zu einem Wegweiser, der uns auf einem blau-weiß markierten Weg nach rechts und aufwärts zum Radsattel führt. Dieser Bergpfad ist an manchen Stellen ein wenig steil aber gut zu gehen. Wir überqueren ein wildes Gebirgsbächlein und sehen bald auf einer Höhe von etwas über 2400 Metern den Radsee auf der rechten Seite liegen. Es wird nun etwas steiniger, und kurz vor dem Sattel noch einmal ein wenig steiler. Dann befinden wir uns auf dem höchsten Punkt unserer Wanderung – dem Radsattel auf 2652 Metern Seehöhe. Hier befindet sich auch die Landesgrenze zwischen Vorarlberg und Tirol. Auf der Vorarlberger Seite steigen wir, den etwas steilen Pfad auf dem sogenannten Edmund-Lorenz-Weg ab. Vorbei an einem schön gelegenen Seelein und zwei Gegenanstiegen, gelangen wir zum letzten steileren Abstieg, bis wir zur Wiesbadner Hütte (Deutscher Alpenverein) gelangen, die sich erhöht über dem früheren Zusammenfluss des Ochsentaler und des Vermuntgletschers befindet. Freilich sind beide Gletscher seit ihrem letzten Höchststand vor mehr als 150 Jahren stark geschrumpft und befinden sich nun einige hundert Meter höher. Auch in den meisten Karten sind die Gletscher noch weitaus größter eingetragen, als man sie heute vorfindet – die Klimaerwärmung ist auch hier deutlich zu erkennen. Ab dem Wegweiser dauert der Anstieg zum Radsattel etwa eine Stunde. Vom Radsattel bietet sich auch die Möglichkeit über die Radschulter den Gipfel des Hohen Rades zu besteigen, der mit seinen 2934 Metern Seehöhe zu den schönsten Aussichtsbergen der Silvretta gehört.
   
            Bereits vom Sattel aus haben wir einen wunderschönen Blick über die Dreitausender der Zentralsilvretta: der Piz Buin, das Signalorn, das Silvrettahorn liegen majestätisch vor dem Auge des Betrachters. Fels uns Eis verbinden sich zu einem einzigartigen Anblick, vermischt mit der dünnen, eigentümlich frisch-würzigen Luft des Hochgebirges wird er einem recht sinnlich-erbaulichen Erlebnis. Auf der Wiesbadner Hütte kann man vor diesem herrlichen Panorama ein stärkendes Mahl und eine Erfrischung einnehmen. Über den vergletscherten aber gut zu begehenden Vermuntpass gelangt man recht rasch in die Schweiz mit dem Unterengadin im Kanton Graubünden. Auch die Besteigung des Piz Buin, Vorarlbergs höchstem Berg mit 3312 Metern, ist von hier aus gut möglich – dazu empfiehlt sich jedoch zuvor auf der Hütte zu übernachten.
            Von der Wiesbadner Hütte gelangen wir über die Fahrstraße, das Ochsental entlang nach Norden zurück zum Silvrettastausee. An der Mündung der Ill in den See gibt es zwei Möglichkeiten zurück zur Bielerhöhe zu gelangen. Gehen wir auf der rechten Seite dem Fahr- und Spazierweg entlang weiter, so gelangen wir wieder zum Bieldamm, auf dem unsere Wanderung begonnen hat. Oder wir nehmen den Weg zur Linken und wandern unterhalb der drei Lobspitzen zurück und gelangen auf diese Weise zu unserem Ausgangspunkt. Beide Wege dauern etwa eine Dreiviertelstunde.

Details

1.)    Bielerhöhe – Radsattel: 6 km; Höhenbewältigung: 616 m aufwärts; Dauer: 2 Stunden, 30 Minuten.
2.)    Radsattel – Wiesbadner Hütte: 2,8 km; Höhenbewältigung: 209 m abwärts; Dauer: 50 Minuten.
3.)    Wiesbadner Hütte – Bielerhöhe: 7,5 km; Höhenbewältigung: 407 m abwärts; Dauer: 2 Stunden.
Gesamt
            Strecke: 16,3 km; Höhenbewältigung: 616 m aufwärts, 616 m abwärts; Dauer: 5 Stunden 20 Minuten.

è Diese Wanderung empfiehlt sich für die Zeit des Frühsommers bis zum Beginn des Herbsts. Sobald der erste stärkere Schneefall auf einer Höhe von über 2000 Metern einsetzt, ist eine Begehung nicht mehr zu Empfehlen.



Viel Freude bei dieser Wanderung!

Samstag, 18. August 2012

Hohe Kugel

Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 3
Dauer: 5 Stunden
Höhenunterschied: 1213 Meter aufwärts; 1159 Meter abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Kugelalpe, Viktorsberg, Weiler
Erreichbarkeit mit Öffentlichen Verkehrsmitteln: Eisenbahn oder Bus nach Hohenems; Landbus in Weiler
 


Die Route
   
Ausgangspunkt bildet das Schloss in Hohenems, von welchem wir zuerst ein kurzes Stück in Richtung Götzis gehen, den Emsbach überqueren und dann bei der nächsten Kreuzung nach links abbiegen. Dieser Straße folgen wir bis wir zum Finsternaubach kommen. Wir nehmen die nächste Abzweigung links, nachdem wir den Bach überquert haben und folgen dieser Straße, bis wir an deren Ende zum Schießstand kommen. Dort überqueren wir rechts den Bach und folgen dem gut ausgebauten Forstweg, der nun stetig, aber recht angenehm ansteigt. Die Markierungen führen uns in einem lockeren Fußmarsch von etwa einer Stunde zur auf knapp eintausend Metern Seehöhe gelegenen Gsohlalpe. Hier bietet sich bereits ein wunderbarer Blick auf das untere Rheintal samt Bodensee und die Appenzeller Berge.


   
            Von der Alpe aus geht es weiter in eine bewaldete Schlucht im Quellschutzgebiet, an deren Ende sich, beim „Bösa Stua“, die Abzweigung zum beliebten Ausflugsziel „Millrütti, zu dem eine Straße von Götzis über Meschach herauf führt, befindet. Wir folgen jedoch weiter dem breiten Weg, der nun eine Kehre nach links über den Bach macht und nach wenigen Minuten auf das „Älpele“ führt. Nun folgt der Wanderer der Markierung Rot-Weiß (gut beschildert), die den Weg zur Hohen Kugel weist. Bald zweigt im Wald auf dem Weg, auf dem wir uns nun befinden und der nach Fluhegg führt, auf der rechten Seite ein Pfad ab, der rot-weiß markiert ist. Diesem folgen wir nun über einige gut ausgebaute hölzerne Stege, da der Pfad selbst meist nass und schlammig ist, durch den Wald. Es wird nun etwas steil und die nächsten eineinhalb Stunden sind die anstrengendsten der ganzen Wanderung. Dabei sind insgesamt etwas fünfhundert Höhenmeter zu bewältigen, wobei es keine flachen Wegabschnitte gibt. Bald befinden wir uns auf einem Hang, dessen Bäume vor einiger Zeit gefällt wurden. Die letzten zweihundert Höhenmeter bis zum Nordgrat, der zur Kugelalpe führt, befinden sich wieder in Schatten des Nadelwaldes. Plötzlich treten wird aus dem Dunkel des Waldes ins Licht der Alpweiden, auf denen sich im Sommer Kühe, Pferde, Esel und Ziegen zur „Sommerfrische“ befinden. Der Gipfel (1645 m), ist nur noch einen Steinwurf entfernt. Nun wird auch ersichtlich, woher der Berg seinen Namen hat. Unterhalb desselben liegt die Kugelalpe, bei der der Wanderer sich erfrischen und stärken kann. Die letzten Meter bis zum Gipfel fallen zu allen Seiten etwa gleichmäßig, wie die Oberfläche einer Kugel, ab. Am Gipfel selbst bietet sich ein herrliches Panorama, das im Norden vom Bodensee, dem Schwabenland und den Bergen des vorderen Bregenzerwaldes, im Westen von den Appenzeller Bergen, dem Säntis und der Alvier- und Churfirstengruppe gekennzeichnet ist. An guten Tagen kann man sogar die hohen Glarner Alpen erkennen. Im Süden erhebt sich der Rätikon, mit seinem nordwestlichen Eckpfeiler, dem Massiv der Drei Schwestern. Durch das tief eingeschnittene Saminatal kommt dieser felsige Bergstock besonders gut zur Geltung. Im Osten ist der Hohe Freschen, die Berge des hinteren Bregenzerwaldes und die Berge des Lechquellgebietes zu erkennen. Das kleine, von der Dornbirner Ache durchflossene Tal, das sich im Osten direkt unter der „Kugel“ in Richtung Norden erstreckt, wird durch die markanten Felspfeiler und den unter ihnen liegenden Luftkurort Ebnit beherrscht.

            Für den Abstieg wählen wir die Route, die uns in etwa einer Viertelstunde nach Süden führend zum „Treietsattel“ bringt. Dort liegt die Staffelalpe, unterhalb derer sich die gut ausgebaute Straße befindet, die nach Fraxern führt und der wir jedoch nicht folgen. Wir überqueren beim Wegweiser sogleich die Straße und folgen einem Weg, der uns unterhalb des First geradeaus weiter führt, bis wir in bewaldetest Gebiet zu einem Wegweiser gelangen. Dort zweigen wir nach rechts ab und folgen dem schattigen Pfad, bis wird nach einer Stunde zur „Letzte“ auf 1174 m Seehöhe gelangen. Von hier aus hat man einen sehr schönen Blick auf das „Kriasedorf“ (Kirschendorf, aufgrund der vielen Kirschbäume, die dort kultiviert werden) Fraxern. Nun folgen wir einem breiten Weg, der uns in mehreren Kehren recht sanft abwärts zum Kloster nach Viktorsberg führt. Wieder genießt der Wanderer eine herrliche Aussicht, dieses Mal auf das Vorderland und das oberer Rheintal. Die vom Gletscher, der bis vor einigen Jahrtausenden das gesamte Tal bis über eintausend Meter Seehöhe „gefüllt“ hatte, geformten Inselberge wie Adretzenberg, Schellenberg, Hoher Sattel und Liebfrauenberg erscheinen sehr schön vor dem Auge. In deren Hintergrund erheben sich die Berge, die weit über zweitausend Meter emporragen. Nun folgen wir der Straße, die ins Tal hinunter führt und zweigen bei einer


breiten Linkskurve, an deren Beginn auf der rechten Seite, nach dem letzten Haus, sich ein Wegweiser befindet, der uns in Richtung Weiler weist. Wir spazieren über eine schöne Wiese mit Obstbäumen talwärts und folgen dem Weg, teils durch Wald-, teils über Wiesenwege, vorbei an einem Steinbruch, bis wir zu den obersten Häusern von Weiler kommen. Von dort sind es noch etwa fünf Minuten, bis wir uns beim Gemeindeamt des Ortes befinden, an dem unsere Wanderung ihr Ende nimmt.

Sage

            Nach altem Volksglauben sollen sich in früheren Zeiten auf dem Gipfel der Hohen Kugel die Hexen und Zauberer der näheren Umgebung, aber auch solche aus der Ferne getroffen haben, um sich dort ihrem abscheulich-wilden Treiben hinzugeben. Üppige, orgiastische Gelage und Buhlschaften mit dem Teufel persönlich sollen dort abgehalten worden sein. Aus diesem Grund gäbe es auf der Spitze des Berges auch eine Stelle, an der kein Gräslein wüchse, da ebendort der Höllenfürst seinen Thron aufgestellt habe.


Details zur Strecke

1.)    Strecke Hohenems – Alpe Gsohl: 4,4 km; Höhenbewältigung: 548 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde.

2.)    Strecke Alpe Gsohl – Hohe Kugel: 3 km; Höhenbewältigung: 665 m aufwärts; Dauer: 2 Stunden.

3.)    Strecke Hohe Kugel – Viktorsberg: 7,1 km; Höhenbewältigung: 766 m abwärts; Dauer: 1 Stunden, 50 Minuten.

4.)    Strecke Viktorsberg – Weiler: 3 km; Höhenbewältigung: 393 m abwärts; Dauer 40 Minuten.



Gesamt

            Strecke: 17,5 km; Höhenbewältigung: 1213 m aufwärts, 1159 m abwärts; Dauer: 5 Stunden, 30 Minuten.  


Viel Vergnügen beim Wandern.