Sonntag, 26. August 2012

Zafernhorn


Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 3
Dauer: 4 Stunden, 25 Minuten
Höhenunterschied: 621 m aufwärts; 621 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Faschina
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Landbus Großwalsertal von Thüringen;  Landbus von Damüls
 
 

 
 
Die Route
            Unsere Wanderung beginnt auf der Passhöhe (1486 m) bei der Bushaltestelle, direkt vor dem „Rössle“ in Faschina. Wir spazieren etwa hundert Meter der Straße entlang bis zu einem Wegweiser auf der linken Seite, der uns an einem Stall vorbei auf einen breiten, steil ansteigenden Wirtschaftsweg führt, der uns auf der Nordseite des Zafernhorns binnen einer halben Stunde zur auf 1640 Metern Höhe gelegenen Bartholomäusalpe führt. Während des meist schattigen Anstiegs haben wir einen wunderbaren Ausblick auf die Flyschberge um Damüls bis zur Kanisfluh hin, die links vor uns liegt. Nach der Alpe geht es noch etwas mehr als einen halben Kilometer der Nordseite entlang, bis der schöne Anstieg über den mit feuchtigkeitsliebendem farbenfrohem Pflanzenbewuchs bedeckten steilen Hang hinauf, wo das Gumpener Grätle beginnt. Nach knapp einer Stunde wird dieses erreicht und vor uns zeigt sich bereits der Gipfel des Zafernhorns, der sich von dieser Seite aus betrachtet am Ende eines gemächlichen Anstieges befindet. Ganz anders zeigt er sich vom Walsertal und vor allem von der Westseite der Faschina, etwa von der Staffelalpe oder der Franz-Josefs-Hütte, aus. Von dort erscheint der Gipfel als eine spektakulär in die Höhe ragende „Haifischflosse“.
 

            Fast eben wandern wir nun unterhalb des Horns einem schmalen Pfad entlang, der über nur spärlichen Grasbewuchs und teilweise über grobes Geröll führt, das sich unterhalb des Berges, den wir umwandern, befindet. Steil und tief unter uns liegt die Obere Gumpenalpe, auf der anderen Seite erhebt sich der mächtige Zitterklapfen. Am Ende des Pfades wird der Weg ein wenig steiler und auch felsiger. Er ist jedoch gut ausgebaut und Stahlseile helfen beim Anstieg ausreichend gut. Gerade wenn das Gestein etwas rutschig von Nässe ist, ist man für das Seil dankbar.
 



            Nun kommen wir zu einem grünen Kamm hinauf, bei dem sich sogar noch einige kleinere Nadelbäume befinden – wir befinden uns tatsächlich schon mit 1900 Metern Höhe ein wenig über der natürlichen Waldgrenze, die in Vorarlberg auf etwa 1800 Metern liegt. Meist befindet sie sich aufgrund intensiver Bewirtschaftung der höhergelegenen Gebiete etwa 150 bis 200 Meter tiefer. Hier auf dem Grätle ist es gut möglich bei entsprechend ruhigem Verhalten das eine oder andere Murmeltier pfeifen zu hören oder gar ein solch scheues Alpentier zu Gesicht zu bekommen. Auf dem kurzen Weg zur Furkla erblicken wir an der unteren Geländekante die Zafernalpe. Auf der Furkla selbst befindet sich die Hubertuskapelle, von der aus der rund 40minütige Anstieg auf das Zafernhorn beginnt. Freilich könnte der Wanderer nun seinen Rundweg um den Berg fortsetzen, ohne den Gipfel bestiegen zu haben, doch die einmalige Rundumschau von oben entschädigt mehrfach für den Anstieg von etwa 240 Metern Höhe, der auf gutem und leichtem Weg gut zu bewältigen ist. Lediglich in der Mittagshitze an den heißesten der Hundstage, kann der Anstieg etwas schweißtreibend sein. Schöne Blumen reichen bis direkt unterhalb des Gipfels, wo sich sogar noch ein kleines Feuchtgebiet in der Größe eines Küchentisches befindet und eine „Plantage“ von Blauem Eisenhut beheimatet.

            Das Gipfelpanorama reicht im Norden weit über die Berge des Bregenzerwaldes hinaus zu den Allgäuer Alpen. Im Osten dominiert der Zitterklapfen, neben ihm die Hochschere und die Blasenka, die Berge des Lechquellgebietes dahinter. Im Süden zeigt sich eindrucksvoll die Rote Wand und die Berge des Rätikons. Im Südwesten sind sogar einige Gipfel der Glarner Alpen am Horizont zu erkennen. Nach dem recht kurzen Abstieg vom Gipfel gelangen wir wieder zur Kapelle, wo uns ein Wegweiser in Richtung Faschina über Brüche führt. Diesem folgen wir und verlieren rasch an Höhe, teils über Fahrwege, teils über Wiesenpfade, über die schönen, blumenreichen Weiden der Sonnenseite hinunter. Das Große Walsertal wird von hier aus wunderbar überblickt, direkt unter uns befinden sich Fontanella, mit seiner charakteristischen, glockenförmigen Kirchturmspitze und das weiter im Tal unten liegende Sonntag. Auf der anderen Talseite blickt uns der große Rodungsflecken von Raggal entgegen. Hier wird sehr gut ersichtlich woher die Gemeinde ihren Namen hat (Raggal kommt von „roden“).

 
            Nach etwa einer halben Stunde erreichen wir solcherart abwärts wandernd das Maisäß Brüche, von dem aus wir nun längere Zeit einem breiten Zufahrtsweg folgen, bis wir bei einem Wegweiser nach rechts in den Wald auf einen schmalen Pfad abzweigen und so bald zu einem wilden Bachtobel kommen. Dort müssen wir zuerst ein wenig bis zur Sohle des Baches absteigen und ihn auf einigen Steinen überqueren. Anschließend erfolgt auf der anderen Seite wieder ein kleiner Anstieg von etwa vierzig Metern. Aus dem Wald herauskommend erblicken wir bereits die ersten Häuser der Faschina, wohin wir nach wenigen Minuten über Bergwiesen gelangen. Am südlichen Eingang des kleinen Ortes befindet sich die St.-Anna-Kapelle, an der wir vorbei, der Straße entlang, wieder zu unserem Ausgangspunkt kommen.

 
Details
1.)    Faschina - Fukla: 4 km; Höhenbewältigung: 385 m aufwärts; Dauer: 2 Stunden
2.)    Furkla – Zafernhorngipfel: 1 km; Höhenbewältigung: 236 m aufwärts; Dauer: 40 Minuten
3.)    Zafernhonrgipfel – Furkla: 1 km; Höhenbewältigung: 236 m abwärts; Dauer: 30 Minuten
4.)    Furkla – Faschina: 5 km; Höhenbewältigung: 385 m abwärts; Dauer: 1 Stunde, 15 Minuten
 
Gesamt
            Strecke: 11 km; Höhenbewältigung: 621 m aufwärts, 621 m abwärts; Dauer: 4 Stunden 25 Minuten.
 
Ein schönes Wandererlebnis wünscht der Bergfuchs.
 

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