Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 2
Dauer: 5 Stunden
Höhenunterschied:
ca. 350 Meter
Einkehrmöglichkeiten:
Seewaldsee, Bad Rotenbrunnen, Sonntag
Erreichbarkeit mit
Öffentlichen Verkehrsmitteln: Landbus nach Sonntag/Fontanella
Die Route
Der
Beginn der Wanderung liegt direkt über dem Tobel des Faschinabaches, wo die
Straße zur Passhöhe den Bach überquert. Für Wanderer, die mit dem Landbus
anreisen, ist dies die Haltestelle „Säge“, zu Fuß etwa eine Viertelstunde von der
Kirche der Ortschaft Fontanella entfernt. Diese Gemeinde befindet sich zwischen
vier Grattobeln und der Ortsteil, in dem wir uns nun befinden ist der
östlichste, mit dem Namen „Garlitt“. Der Weg führt nun etwas mehr als zwei
Kilometer entlang einer guten, geteerten Straße, auf der auch der „Seewaldzug“
für Touristen und interessierte Einheimische verkehrt. Bald hat man einen
wunderbaren Ausblick über das Walsertal hinaus bis zur Gemeinde Raggal auf der
anderen Talseite und den Rätikon dahinter. Auf der rechten Seite zeigt sich die
Gemeinde Fontanella, die ihren Namen von einem „Gsundbrünnele“ hat, das eine
Viertelstunde einwärts von der Pfarrkirche mit ihrem graugrünen glockenförmigen
Kirchturmdach liegt. Die typische Walser Streusiedlung ist sehr gut zu
erkennen. Nach wenigen Gehminuten ist weiter unten im Tal der Spitze Kirchturm
von Sonntag zu sehen, ebenso wie die von dieser Gemeinde aus auf die
gegenüberliegende Talseite führende Seilbahn auf den „Stein“. Der Weg verläuft
sanft hin und wieder leicht aufwärts, größtenteils aber leicht abwärts bis zum
idyllisch, auf einer Anhöhe liegenden, zwischen Wald und Hügeln eingebetteten
Seewaldsee, der bereits zur Gemeinde Sonntag gehört. Das Wasser des Sees ist
sehr kühl und im Hochsommer eine willkommene Erfrischung für Urlauber und
Wanderer nach einer ausgiebigen Bergtour (der See ist zum Baden freigegeben und
weist Stege und eine hölzerne „Insel“ in seiner Mitte auf. Ein herrliches
Bergpanorama lädt zum Verweilen in einem der beiden Wirtshäuser, die einige Meter
über dem Seeufer liegen, ein.
Auf
der bewaldeten Südwestseite des Sees beginnt ein etwas steiler Abstieg, der
durch einen Bergwald, der zuerst aus Nadel-, etwas tiefer aus Laubbäumen
besteht, bis zur Straße (L90), die von Sonntag-Seewald bis nach Buchboden
führt. Diesem Weg folgen wird, bis wir zur erwähnten Straße kommen, dann geht
es dieser entlang, bis zur Kirche in Buchboden (in östlicher Richtung). Nach
der kleinen Kirche von Buchboden, die 1687 errichtet wurde und deren Anfänge
auf eine Kapelle (1638) für die Badegäste aus Bad Rotenbrunnen zurückgeht,
biegen wir bei der Kreuzung nach rechts ab und folgen dem Weg geradeaus weiter
(nicht über den Fluss abzweigen, wo es ins Hutlatal und die „Litze“ geht!), bis
wir dann entlang des Flusses Lutz zu einer Brücke kommen. Diese überqueren wir
und kommen zu einem Parkplatz. Nun teilt sich die Straße. Wir folgen dem
unteren, linken, Weg der Lutz entlang, bis wir nach etwa einem Kilometer zu
einem weiterem Parkplatz kommen, wo wir dem Wegweiser folgend aufwärts ins
Gadental gelangen. Ein schöner Wasserfall, zu dem man direkt gelangen kann,
befindet sich etwas fünfzig Meter aufwärts. In einigen Serpentinen geht es nun insgesamt
etwas hundert Meter aufwärts, bis wir nach circa einer halben Stunde auf 1010 m
Seehöhe zum wunderschönen, am wilden Bach „Matona“ gelegenen, Bad Rotenbrunnen
kommen. Hier befindet man sich völlig abseits der „Welt“ und fühlt sich in eine
früher, für gewöhnlich längst abgelebte Zeit, versetzt. Das große, schön
hergerichtete mehrstöckig Gebäude ist geschindelt, mit hölzernen Fensterläden und
hat einen wunderschönen, nostalgischen Gastgarten mit rustikalen Tischen und
Stühlen, großen schattigen Bäumen und einer überdachten Pergola, wie man sie in
alten Zeiten antraf. Auch eine kleine Kapelle befindet sich direkt daneben. Das
Rauschen des Baches und das Plätschern des Springbrunnens begleiten sehr
anregend das bodenständige Mahl, das der Wanderer sich nun in diesem herrlichen
Ambiente verdient hat.
Nach dieser Stärkung überqueren wir den Steg über den
Matonabach, der sich direkt beim Bad befindet, nehmen nun aber den leicht
ansteigenden Weg, der geradeaus weiter geht und biegen nicht wieder nach rechts
ab auf den steileren Weg, auf dem wir gekommen sind. Nun geht es einen Fahrweg
entlang, der stetig leicht abfällt, im schattigen Wald zurück zum ersten
Parkplatz, überqueren die Brücke und wandern zurück zur Kirche nach Buchboden.
Beim Gasthof „Kreuz“ befindet sich ein Wegweiser, der uns nun von der Straße
weg über einen Wiesenweg hinunter zur rauschenden Lutz führt. Wir folgen diesem
Weg, kommen zu einer Stelle an der die Lutz eine „S-Kurve“ macht und über die
eine kleine Brücke führt. Nun
biegen
wir nach rechts ab und folgen dem Uferweg bis wir zu einer beschilderten
Weggabelung kommen. Die Wanderer, die einen einfacheren Weg nehmen wollen,
folgen nun rechts weiter dem geteerten Weg (Markierung gelb-weiß) und kommen
zur Straße, die nach Sonntag-Seewald führt. Diese Straße ist nur wenig
befahren, sehr gut ausgebaut und leicht begehbar, jedoch landschaftlich weniger
erbaulich und für die Beine etwas ermüdend (man läuft auf der geteerten
Straße). Eine Brücke über ein Tobel wird überquert und nach etwa dreißig
Minuten erreichen wir so die Haltestelle Sonntag-Abzweigung-Buchboden, wo der
Landbus hält.
Wer nicht diese Abzweigung nach Sonntag/Seewald nehmen
möchte, folgt dem schmäleren und etwas anspruchsvolleren Weg links (rot-weiße
Markierung), entlang der Lutz, überquert dort das „Seebachtobel“ und gelangt so
direkt nach Sonntag. In Sonntag selbst gibt es mehrere Haltestellen des
Landbusses (Talstation „Stein“, „Postamt“ etc.). Sollte der Wanderer mit dem
privaten PKW angereist sein, dann muss er noch die etwa dreihundert Höhenmeter
bis Fontanelle-Säge zu Fuß zurücklegen oder er wählt den Landbus, der diese
Strecke ebenfalls mehrmals am Tag befährt. Damit endet unsere Wanderung.
Sage
Richard Beitl berichtet in seinem Standardwerk zu den Sagen
aus Vorarlberg („Im Sagenwald“, Montfortverlag Feldkirch 1953) darüber, dass
sich an der Straße zwischen Sonntag-Seewald und Buchboden eine kleine
Vertiefung oberhalb des Lutzbaches befunden haben soll, die „schwarze Dolla“
genannt wurde. Dort hauste ein Geist, der öfters nächtliche Wanderer belästigte,
die sich auf dem Weg nach Buchboden befanden. Dann soll dieser Geist mit
Schwung dem Wanderer auf die Schultern gehüpft sein und sich von diesem bis zur
Kirche von Buchboden tragen haben lassen. Deshalb hieß der Geist auch
„Lüta-Reiter“ (Leute-Reiter). Bemerkenswert sei jedoch gewesen, dass der Geist
sich nur in Richtung Buchboden, aber niemals in die andere Richtung tragen habe
lasse, weshalb vermutet wurde, dass es sich um einen Verstorbenen handelte, der
zu Lebzeiten in Buchboden gewohnt hatte.
Details zur Strecke
1.)
Strecke Fontanella „Säge“ – Seewaldsee: 2,2 km;
Höhenbewältigung: 50 m abwärts; Dauer: 35 Minuten.
2.)
Strecke Seewaldsee – Buchboden: 1,8 km;
Höhenbewältigung: 300 m abwärts; Dauer: 55 Minuten.
3.)
Strecke Buchboden – Bad Rotenbrunnen: 3 km;
Höhenbewältigung: 150 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde 50 Minuten.
4.)
Strecke Bad Rotenbrunnen – Sonntag (Talstation Seilbahn
„Stein“): 6,5 km; Höhenbewältigung: 150 m abwärts; Dauer: 1 Stunde 40 Minuten.
Gesamt:
Strecke: 13,5 km; Höhenbewältigung: 150 m aufwärts, 450 m
abwärts; Dauer: 5 Stunden.
Viel Freude bei dieser Wanderung!
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