Donnerstag, 14. März 2013

Zur Ruine Ramschwag

Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 2
Dauer:  1 Stunde, 20 Minuten
Höhenunterschied: 80 m aufwärts, 80 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Nenzing
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bus und Bahn von und nach Nenzing





Die Route
            Ausgangspunkt der heutigen Route bildet die Kirche der Marktgemeinde Nenzing im Walgau. Wir überqueren die Straße zum, auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindlichen, Schulhaus, wenden uns nach links (Osten) und biegen bei der ersten Abzweigungen rechts, bei einem sehr schönen alten Gasthof, ab. Dieser Straße folgen wir nun, bleiben bei der gleich folgenden Gabelung rechts und folgen der Straße immer weiter in Richtung Westen. Es geht nun bereits leicht aufwärts; die Straße macht nach ein paar hundert Metern eine Kurve nach links und wir gelangen so auf ihr zu einer Kreuzung, bei der wir rechts abbiegen. Nun geht es etwa 250 Meter weiter in Richtung Beschling, bis wir zu einer Kreuzung gelangen, wo wir scharf nach links abzweigen. So gelangen wir zu Bazulstraße, der wir jetzt etwa 150 Meter weit folgen, bis auf der rechten Seite ein Weg abzweigt, der uns, nach baldigem erneutem rechten Abzweigen, in wenigen Minuten auf die Anhöhe führt, auf der die Ruine Ramschwag thront. Auf dem Weg zur Ruine befinden sich einige sehr informative Schautafeln, die über die Geschichte der Ruine und des Geschlechts derer von Ramschwag berichten.

(Überreste des Wohnturms der Anlage Ramschwag)


            Nach Besichtigung der Ruine nehmen wir zuerst denselben Weg zurück, biegen aber bei der ersten Abzweigung nach rechts ab und gelangen so wieder zur Bazulstraße. Nach etwa einem Viertelkilometer zweigt ein Weg auf der rechten Seite ab, dem wir nun folgen und der uns in einem flotten Gang durch den Wald nach Beschling führt, das noch zur Gemeinde Nenzing gehört. An der kleinen Kirche vorbei gelangen wir dort zur Straße, die nach Nenzing führt. Bereits nach wenigen Metern zweigt ein Wander- und Spazierweg rechts ab, auf dem wir die schöne Ausschicht auf die Sonnenseite des Walgaus mit Dünser Sender und Hochgerach, das Große Walsertal und das im Osten noch etwas entfernte Klostertal genießen können und unterhalb der Ruine Ramschwag wieder, in etwa 20 Minuten, zurück zu unserem Ausgangspunkt, der Kirche von Nenzing, gelangen.

(Blick von über Nenzing auf den Walserkamm im Hintergrund)



Die Ruine Welsch-Ramschwag
Die Ruine Welch-Ramschwag ist eine der zahlreichen Burgen- und Wehranlagen, die sich in Vorarlberg  fast ausschließlich im Rheintal und im Walgau befanden (Ausnahmen bilden die Burg Valkastiel oberhalb von Vandans im Montafon und das bei Stallehr gelegene Diebsschlössle). Der Name Walgau leitet sich von „Welschgau“, dem Gau der Welschen, ab. Tatsächlich wurde im südlichen Teil Vorarlbergs noch Jahrhunderte lang Romanisch gesprochen, als im Norden sich längst der alemannische („tütsche“) Einfluss durchgesetzt hatte. Zahlreiche geographische Bezeichnungen und auch etliche Familiennahmen weisen noch heute auf den romanischen Einfluss und Ursprung hin.

            Die Anfänge der Anlage Ramschwag gehen auf die Jahre 1270-1290 zurück. Die ursprünglichen Herren der Burg stammten aus dem Geschlecht der Ramschwag, die im Dienste des Klosters St. Gallen (Schweiz) standen und auch dort ihren Stammsitz hatten. Das Gebiet um Nenzing erhielten die Ramschwager als Dank für die Rettung des Lebens Rudolfs von Habsburgs durch Heinrich Walter von Ramschwag, in der Schlacht am Marchfeld 1278.

(Blick von Nenzing ins Klostertal)


Ramschwag bestand im Wesentlichen aus einem befestigten Wohnturm und bildete mehr ein Außenposten der Montforter Grafenlinie von Werdenberg-Sargans, denn ein starke Befestigungsanlage. Das Geschlecht Ramschwag war Parteigänger der Montfort-Werdenberger und befand sich deshalb in dauernden Spannungen mit der Linie Montfort-Feldkirch (der Konflikt zwischen den beiden Zweigen Feldkirch und Werdenberg ist wohlbekannt und taucht in der Geschichte des Vorarlberger Oberlands im Hoch- und Spätmittelalter immer wieder auf). 1352 wurde Ramschwag an Rudolf IV. von Montfort-Feldkirch verkauft. 1360 kam es zum Angriff der Werdenberger gegen die Burg Ramschwag, der von Hartman von Prasberg, dem damaligen Burgvogt, erfolgreich zurückgeschlagen wurde, was Hartman einiges an Ruhm eingebrachte. 1360 wurde Ramschwag an das Haus Habsburg verkauft.

            Am St. Michaeliabend (28./29. September) 1405 wurde die Burg Ramschwag, ebenso wie zu dieser Zeit die meisten Burgen Vorarlbergs, im Zuge der „Appenzellerkriege“ zerstört. Zerstörer waren jedoch nicht die „Appenzeller“, sondern die lokale Bevölkerung selbst, die durch diese Plünderungsaktion ihren Unmut über die herrschenden habsburgischen Vögte äußerte. Nach dieser Zerstörung wurde die Burg nicht wieder aufgebaut und verfiel in der Folge immer mehr. Wie bei den meisten Ruinen wurden auch hier von der Bevölkerung Steine zum Bau von Häusern, Ställen und Mauern verwendet. Das Wappen der Ramschwager, zwei rote, gekrönte Leoparden, bildet heute das Gemeindewappen von Nenzing.



Details
1.)    Nenzing – Ruine Ramschwag: 1,7 km; Höhenbewältigung: 80 m aufwärts; Dauer: 25 Minuten
2.)    Ruine Ramschwag - Beschling: 2,1 km; Höhenbewältigung: 76 m abwärts; Dauer: 35 Minuten
3.)    Beschling - Nenzing: 1,8 km; Höhenbewältigung: 4 m abwärts; Dauer: 20 Minuten

Gesamt
            Strecke: 5,6 km; Höhenbewältigung: 80 m aufwärts, 80 m abwärts; Dauer: 1 Stunde, 20 Minuten

Einen schönen Ausflug in den Walgau, wünscht der Bergfuchs.

Freitag, 1. März 2013

Wildpark Ardetzenberg

Der heute beschriebene Ausflug kann zu jeder Jahreszeit unternommen werden und ist vor allem auch mit Kindern zu empfehlen. Der Wildpark auf dem Ardetzenberg, einem der Geländeerhebungen zwischen denen sich der mittelalterliche Kern der Stadt Feldkirch befindet, gehört zu den beliebtesten Ausflugzielen der Umgebung der Stadt, und bis über die Staatsgrenzen hinaus. Seit Jahrzehnten in Betrieb, zeichnet er sich durch Familienfreundlichkeit aus, insbesondere auch deshalb, weil kein Eintritt verlangt wird. Spenden sind allerdings sehr willkommen (Spendenkasse direkt beim Eingang am Ardetzenweg).

            Insgesamt umfasst der Wildpark etwa 180 Tiere: Murmeltiere, Gämsen, Steinböcke, Luchse, Wölfe, Rotwild, Wildschweine, Damwild und diverse Vogelarten, erfreuen sich auf der ruhig gelegenen Kuppe, des von eiszeitlichen Gletschern abgeschliffenen Berges, die größtenteils bewaldet ist, ihres munteren Daseins.



            Der Park liegt etwa 150 Höhenmeter über dem Stadtkern und ist über mehrere Wege, aus verschiedenen Stadtteilen von Feldkirch gut erreichbar. Wer keinen Anstieg auf sich nehmen möchte (etwas mit kleinen Kindern), der kann auch den großen Parkplatz, etwa zweihundert Meter unterhalb des Wildparks, benutzen. An schönen Wochenenden kann es dort allerdings schon einmal eng werden.

            Eine schöne Möglichkeit den Ardetzenberg zu „erklimmen“, besteht darin, dass man als Ausgangspunkt das Churer Tor wählt, welches früher Teil der Stadtmauer war und wie der Name schon sagt, zur Straße nach Chur (über Heiligkreuz) hinaus führte. Vom Busplatz aus ist das Tor in zwei Gehminuten in Richtung Süden (Liechtenstein) zu erreichen. Wir überqueren die Kreuzung und gelangen auf der anderen Straßenseite zur Churer Straße, der wir allerdings nur etwa dreißig Meter weit folgen und dann gleich in der ersten Kurve nach rechts, zwischen den Häusern hindurch, abzweigen und so zur steil nach oben führenden Himmelstiege gelangen. Diese Stiege führt in zwei Etappen, wobei nach der ersten die Ardetzenbergerstraße überquert wird, zur Weinberggasse. Hier biegen wir nach rechts ab und folgen der Gasse, bis wir nach den letzten Häusern zu einer Kreuzung kommen, bei der wir uns weiter geradeaus halten. Nun sind es noch knapp hundert Meter, bis auf der linken Seite das Rotwildgehege beginnt. Wieder etwa hundert Meter weiter zweigen wir rechts beim Murmeltiergehege rechts ab und gelangen so zum Haupteingang des Parks, wo sich bereits das Gämsengehege befindet. Rechts den Hang ein wenig hinunter gelangen wird zum Streichelzoo. Der Rundgang durch den Wildpark selbst kann beliebig gewählt werden. Anschließend an die Gehege befindet sich des Weiteren ein Waldlehrpfad mit einigen Schautafeln, auf denen der Wald und dessen Nutzen und Funktion erklärt wird. Für Kinder findet sich zusätzlich zu den tierischen Attraktionen noch ein großer, Spielplatz, der zu allerlei Abenteuern einlädt.



Am besten man folgt nun vom Parkeingang immer der Schallerhofstraße, vorbei am Kiosk in Richtung Nordosten, die bei einer Kreuzung, wo die Berggasse heraufführt, endet. Hier zweigen wir nach links ab und folgen dem Sautränkeweg, der uns nach etwa dreihundert Meter zur Sautränke, einem kleinen Tümpel zwischen den hohen Bäumen, führt. Bei der nun kommenden Kreuzung, biegen wir nach links ab und folgen der Höhenstraße zurück zum Rotwildgehege, wo wir den Wildpark betreten hatten.


Für den Rückweg empfiehlt sich eine etwas abgewandelte Route. Wir folgen wieder der Weinberggasse, halten uns jedoch auf der linken Straßenseite und nehmen die an einem Weinberg vorbeiführenden Treppen, die steil nach unten führen. Diese Treppe befindet sich etwa zweihundert Meter unterhalb der Kreuzung, wo sich die Einfahrt zum Parkplatz des Wildparks befindet. Wir überqueren dann die Ardetzenbergstraße und gelangen unterhalb der HLW/BAKIP (auch „Nonnenbühel“ genannt) über einen Pfad hinunter zur Fidelisstraße, hinter der Arbeiterkammer. Nach wenigen Schritten befinden wir uns wieder beim Busplatz, wo unser Ausflug endet.



             Einen schönen Ausflug über den Dächern von Feldkirch wünscht der Bergfuchs.