Schwierigkeit (1-5): 2
Dauer: 3 Stunden,
45 Minuten
Höhenunterschied: 580 m
aufwärts, 580 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten:
Muttersberg, Fraßenhütte, Bludenz
Erreichbarkeit mit
öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit Bus und Bahn nach Bludenz, dann mit dem
Bludenzer Stadtbus zur Muttersbergbahntalstation. Retour: Benützung derselben
Verkehrsmittel in umgekehrter Reihenfolge.
Die
Route
Der
Hohe Fraßen gehört zu den zentralst gelegenen Bergen des Landes Vorarlberg
überhaupt. Von seinem Gipfel aus bietet sich ein großartiger Blick in alle
Himmelsrichtungen bis weit über die Landesgrenzen hinaus, der durch die große Dominanz
des Berges gegeben ist. Vom Gipfelkreuz aus hat der Wanderer herrliche
Einblicke in gleich fünf Talschaften: Im Westen der Walgau, im Süden das
Brandnertal und das Montafon, im Osten das Klostertal und im Nordosten das
Große Walsertal mit seinen Streusiedlungen, die besonders gut zu erkennen sind
(vor allem St. Gerold und Blons). Der Berg gehört damit zu den absoluten Topdestinationen
der alpinen Welt und mit Sicherheit zu den Top-Ten in Vorarlberg. Der Hohe
Fraßen ist ein sehr beliebter Ausflugsberg, sowohl bei Touristen, als auch bei
den Einheimischen. Durch seine gute Erreichbarkeit mit der Muttersbergbahn kann
die heutige Wanderung auch ohne weiteres als Halbtagswanderung ünternommen
werden.


(Am Muttersberg)
Wir
starten unsere Wanderung bei der Bergstation der Muttersbergbahn, mit der wir
in wenigen Minuten die 800 Höhenmeter von Bludenz herauf bewältigt haben. Gleich
bei der Station folgen wir der Markierung am Hauptwegweiser in Richtung
Fraßenhütte und Hohem Fraßen. Zuerst geht es in eine kleine Senke hinuter,
durch anfangs noch bewaldetes Gelände, bis wir dem Wegweiser nach links den
Hang hinauf zur Fraßenhütte folgen. Der nun folgende ansteigende Weg zur
Fraßenhütte enpor ist nur spärlich bewaldet und führt bald bereits auch an
einigen Latschen vorbei. Zu empfehlen ist es deshalb an warmen Tagen diese
Wanderung bereits recht früh zu beginnen. Denn schon der Anstieg zur
Fraßenhütte, mehr noch jedoch jener zum Gipfel des Hohen Fraßen selbst von der
Hütte aus, erfolgt über größtenteils offenes Gelände und in Anbetracht dessen,
dass es sich dabei um einen Süd- bzw. Südwesthang handel, kann man sich leicht
vorstellen wie schweißtreibend die Tour werden kann, wenn man etwa an einem
heißen Sommertag die Besteigung in Angriff nimmt.


(Die Fraßenhütte - 1725m)
Nach
eine flotten Stunde Fußmarsch von der Muttersbergbahn aus, erreichen wir die
hervorragend an exponierter Stelle gelegene Fraßenhütte. Von hier aus haben wir
bereits einen umwerfenden Blick in den Walgau, das Brandnertal und das
Montafon. Es bietet sich eine erste Rast auf der weiten Terasse der Fraßenhütte
an.


(Blick vom Hohen Fraßen ins Brandnertal)
Nun
geht es in etwa einer Dreiviertelstunde durch Latschen (mit angenehmem
Latschenduft) zum Gipfel hinauf, wo ein beeindruckendes Gipfelkreuz errichtet
wurde. Es ist gut möglich, dass uns auf dem Weg dorthin einige schöne
Alpenblumen am Wegesrand begegnen, wie zum Beispiel der Zwergenzian, der in
Vorarlberg „Schusternägile“ genannt wird. Am felsigen Gipfel selbst bietet sich
uns jetzt der bereits zu Beginn dieses Berichts geschilderte großartige
Ausblick in alle Richtungen. Um die Erhabenheit dieses Erlebnisses auf sich
wirken zu lassen, sollte man mindesten zwanzig Minuten dort verweilen.


(Blick auf St. Gerold im Großen Walsertal)
Weiter
geht es nun nach Osten in Richtung Tiefenseesattel. Das nun kommende, teilweise
ausgesetzte, Wegstück ist das Schwierigste auf unserer heutigen Wanderung, doch
mit guten Schuhen und etwas Trittsicherheit stellt es kein Problem dar; um
einen „alpinen Steig“ handelt es sich ja immerhin noch nicht. Zuerst folgen wir
ein ganzes Stück lang dem Grat, bis wir über Bergwiesen tiefer steigen und nach
etwa einer Stunde, vom Hohen Fraßen aus, den sogenannten Tiefenseesattel
erreichen. Von dieser Bezeichnung darf man sich allerdings nicht in die Irre
führen lassen, denn einen See gibt es hier weit und breit nicht.


(Blick über den Walgau zu den Appenzeller Bergen)
Jetzt
geht es auf der Forststraße zurück Richtung Westen zur Muttersbergbahn. Der nun
folgende Forstweg kann bald durch eine kleine Abkürzung um einiges verkürzt
werden (die Beschilderung ist gut, man muss jedoch bei der entsprechenden Kehre
aufpassen, dass man sie am Wegesrand nicht verpasst). In lockerem Gang kommen
wir so wieder, etwa in einer Stunde vom Tiefenseesattel aus, zurück zu unserem
Ausgangspunkt, der Bergstation der Muttersbergbahn. Wer möchte kann nun
freilich auch noch den Abstieg ins Tal hinunter nach Bludenz auf guten Forst-
und Wanderwegen in Angriff nehmen. Zu empfehlenist ist jedenfalls eine Einkehr
im Bergrestaurant (schöne Aussichtsterrasse) der Gondelbahn oder im Gasthof
Muttersberg, der etwas tiefer liegt.


Details
- Muttersbergbahn – Fraßenhütte: Strecke: 2,6 km; Höhenbewältigung: 323 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde.
- Fraßenhütte – Hoher Fraßen: Strecke: 1 km; Höhenbewältigung: 254 m aufwärts; Dauer: 45 Minuten.
- Hoher Fraßen – Tiefenseesattel: Strecke: 3 km; Höhenbewältigung: 417 m abwärts; Dauer: 1 Stunde.
- Tiefenseesattel – Muttersbergbahn: Strecke: 4,6 km; Höhenbewältigung: 160 m abwärts; Dauer: 1 Stunde.Gesamt:Strecke: 11,2 km; Höhenbewältigung: 580 m aufwärts; 580 m abwärts; Dauer: 3 Stunden, 45 Minuten.Eine schöne, vergnügliche Wanderung wünscht Euch allen der Bergfuchs.