Samstag, 26. April 2014

Bürser Schlucht

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Schwierigkeit (1-5): 2
Dauer: 2 Stunden, 15 Minuten
Höhenunterschied:  250 m aufwärts,  250 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Bürs, Bürserberg
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: mit Landbus Brandnertal





Die Route
Die auf der linken Illseite, gegenüber von Bludenz, gelegene Gemeinde Bürs bildet den Ausgangspunkt der heutigen Wanderung. Vom Zentrum aus gehen wir in Richtung Alvierbrücke, bleiben jedoch auf der linken Seite des Baches und biegen beim Wegweiser bei der Brücke nach links ab. Am E-Werk vorbei gelangen wir so binnen weniger Minuten zum Eingang der Bürser Schlucht. Beindruckend ist diese bereits ganz zu Beginn, wo sich  der Bach den Weg zwichen den hohen Felswänden durchbahnte um ins offene Gelände zu gelangen und nach kaum einem Kilometer bereits sein Ende in der Einmündung in die Ill zu finden. Durch die mächtigen bewachsenen Gesteinsblöcke hindurch, vorbei an einem Klettergarten, der linkerhand liegt, geht es nun dem Alvierbach entlang stromaufwärts. x


(Eingang der Bürser Schlucht)

Bald schon begegnen uns die ersten Tafeln des um die Schlucht herum angelegten geologischen Naturlehrpfades. Hier wird der Wanderer auf eindrucksvolle Stellen aufmerksam gemacht, sowie durch Inforamtionen auf die Entstehungsgeschichte der Schlucht hingewiesen. Das Bürser Konglomeratgestein kommt  aus dem Gebiet des am Ende des Brandnertales gelegenen Lündersees (auf ca. 2000 Metern Seehöhe), die großen Gneißblöcke, die sich am Anfang der Schlucht finden, wurden jedoch vom Illgletscher aus dem Montafon hierher verfrachtet.  Über sehr gut präparierte Pfade am Rand der Schlucht geht es mal tiefer, mal höher am Bach, unterhalb mächtiger Felswände dahin. Teilweise muss sich  der Wanderer nun etwas bücken, vor allem dort, wo der Weg unter überhängendem Gestein hindurchführt. Unten schlängelt sich das kristallklare Gebirgswasser  des Alvierbaches um mächtige Felsblöcke herum. Je nach Wasserstand finden sich immer wieder Schotterbänke, die es ermöglichen dem Wasser ganz  nahe zu sein. Einige flache Stellen, an denen auch gerastet und ein Picknick veranstaltet werden kann, befinden sich im hinteren Teil der Schlucht. Mit ihren  dicht bewachsenen, von Moosen und Farnen überzogenen Felsen, sieht die Schlucht sehr urzeitlich aus.
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(Überhängende Felsen)

Bald überqueren wir den Bach auf Stegen und gelangen immer stetig, aber nicht besonders steil, höher steigend tiefer in die Schlucht hinein. In mehreren Windungen zieht sich der Weg nun über den Bach und meist auf Stegen dahin. Hier bieten sich ausgezeichnete Gelegenheiten für beeindruckende
Fotos, sowohl schluchtauf- als auch abwärts blickend. Wieder auf der linken Seite, kommen wir an einem Wegweiser vorbei, bei dem wir uns geradeaus (Richtung Bürserberg Boden) haltend bald dem Ende des Schluchtweges nähern. An dessen Ende befindet sich eine schöne Schotterbank, auf der es sich ordentlich gillen/jausnen und ausruhen  lässte. Am Ende unseres Weges erblicken wir auf der linken Seite einen imposanten Wasserfall.
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(Blick auf den Alvierbach)


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Nun führt der Weg steiler durch den Wald nach oben, bis wir zur Abzweigung nach Bürserberg kommen. Dort folgen wir jedoch dem Pfad in Richtung "Spial" talauswärts. Nachdem wir nun unseren höchsten Punkt erreicht haben, geht es beinahe eben zuerst noch über einen schmalen Pfad, dann über einen  breiten Weg in Richtung Spial (Lärchenwiese und Findlinge - siehe Infotafeln vor Ort) und das eiszeitliche "Kuhloch". Dieses bildete einst einen Abfluss des Alvierbaches, bevor dieser sich immer tiefer in das Gestein eingegraben hatte und das heutige Bachbett bildete. Abenteuerlich geht es durch die mächtigen Felsblöcke hindurch, bis wir im lichten Wald wieder herauskommen und unter uns bereits die Straße von Bürs nach Bürserberg erblicken. Rechts der Straße führt ein schmaler, manchmal etwas steiler Pfad direkt hinunter nach Bürs. Nun geht es noch ein paar hundert Meter entlang der Straße und wir stehen wieder am Ausgangspunkt unsere Wanderung, der Alvierbrücke nahe dem Zentrum von Bürs. 
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(Das "Kuchloch")


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Details
1.) Bürs - Spial: 4 km; Höhenbewältigung: 250 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde 30 Minuten
2.) Spial - Bürs: 2,5 km; Höhenbewältigung: 250 m abwärts; Dauer: 45 Minuten


Gesamt
 Strecke: 6,5 km; Höhenbewältigung: 250 m auf- und abwärts; Dauer: 2 Stunden 15 Minuten

Eine schöne Wanderung wünscht Euch der Bergfuchs.

Freitag, 11. April 2014

Hoher Lindkogel

Baden bei Wien ist eine gar liebreizende schöne Stadt. Etwa 40 Kilometer südlich der österreichischen Hauptstadt gelegen ist sie  ein Juwel am Rande des südlichen Wienerwaldes, durchzogen von der anmutigen Schwechat, eine alte Kurstadt, in der sich royale Größen trafen und Politker und Staatsmänner (wie etwas Fürst Metternich) ihre Sommer verbrachten und großartige Herrschaftsvillen bewohnten. In diese schöne Stadt wollen wir und heute begeben, um unsere Wanderung auf den "Hohen  Lindkogel" zu unternehmen, den zweithöchsten Berg des Wienerwaldes. Generell gilt, und das muss vor allem den Westösterreichern  gesagt werden, wie ich einer bin, dass im "Osten" die Berge weniger hoch sind, dafür aber die Strecken weitaus ausgedehnter und damit  ein größerer Zeithorizont eingeplant werden muss. So umfasst die heutige Wanderung ca. 20 Kilometer Strecke, wobei das zu bewältigende Höhenniveau nicht mehr als 630 Meter ausmacht. Also: Ausdauer, weniger Kraft sind heute gefragt!


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(Königshöhle, oberhalb der Ruine Rauheneck)


Ausgangspunkt bildet das Denkmal am Wanderweg beim Eingang zum Helenental, unterhalb der Burg Rauheneck, im Westen Badens, das man nach wenigen Minuten nach Unterquerung des "Aquädukts" am Waldrand erreicht.  Dem Wegweiser folgend geht es nun binnen weniger  Minuten zu der etwa 100 höher liegenden Burg Rauheneck, die sich durch eine Besonderheit auszeichnet: Ihr "Bergfried" hat einen dreieckigen Grundriss und bietet einen großartigen Blick nach Osten auf das sich eben ausbreitende Land bis über die Donau hinaus gen Osten. Von hier aus folgen wir dem Weg in Richtung "Königshöhle", die in nur wenigen Minuten, oberhalb der Ruine, zu erreichen  ist und ein vorgeschichtlicher Siedlungsplatz unserer Urahnen darstellt. Von hier aus folgen wir dem Wegweiser in Richtung Jägerhaus, das sich am Fuße eines größeren Anstieges am Waldrand befindet.
Es gibt nun mehrere Möglichkeiten den Hohen Lindkogel zu erreichen, die allesamt ohne große Schwierigkeiten zu bewerkstelligen sind, allerdings ist zu berücksichtigen, dass das niederösterreichische Wanderkonzept nicht ganz den hohen Standards der westlichen  Bundesländer entspricht und es deshalb nicht unwahrscheinlich ist, dass man an diversen Abzweigungen keine entsprechenden  Wegweiser findet, wo im Grunde solche zu erwarten wären. Das Mitführen einer guten Wanderkarte ist deshalb dringend zu empfehlen.

Durch einen schönen Mischwald erreichen wir nun den "Soßer Landkogel" (713m) auf dem sich eine gute Gelegenheit zum Rasten findet. Weiter geht es entlang des Höhenrückens in Richtung Westen, wobei man sich teilweise wie im Mittelmeerraum fühlt (Pinienwälder, entsprechende natürliche Düfte etc.). Wichtig ist es von nun an vor allem nicht mehr groß an Höhe zu verlieren, sondern sich immer "oben" zu halten, so erreicht man nach etwas mehr als einer Stunde vom "Soßer Lindkogel" aus das "Eiserne Tor" und den Aussichtspunkt auf dem Hohen Lindkogel, dem heutigen Tagesziel. Sollte man einen Sendemast vor sich haben, dann ist man zu weit nach Westen gekommen und muss einige hundert Meter zurück nach Osten sich begeben.


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("Sina-Warte" am Hohen Lindkogel)

Vom "Hohen Lindkogel" selbst mit dessen Wetterwarte ("Sina-Warte" 834m) hat man bei schönem Wetter einen herrlichen Blick auf den Wienerwald, bis hin zum südwestlich davon gelegenen, über 2000 Meter hohen, Schneeberg. Nun gehen wir zurück in die Richtung aus der wir gekommen sind wo wir bald eine Abzweigung erreichen. Geradeaus geht es weiter zum Brennersteig, den wir bereits kennen (leicher Klettersteig von Osten auf den Hohen Lindkogel). Doch wir nehmen nun den Weg nach links und gelangen so, immer den Wegweisern Richtung "Bahnhof Baden" folgend allmählich ins Helenental hinunter und folgen der Schwechat gen Ostens, bis wir den Fluss selbst erreichen. Hier gibt es schöne Badegelegenheiten, gerade auch für Kinde, zum Baden oder auch nur die Füße im frischen Wasser zu kühlenr. Das liebliche Helenental führt uns immer weiter, vorbei an Stegen und Brücken und durch eine idyllische "Biedermeieerlandschaft" unterhalt der Burg "Rauenstein" auf der gegenüberliegenden Talseite, hinaus zum Beginn den Besiedelungen der Stadt Baden. Hier kommen wir wieder zurück zu unserem Ausgangpunkt.
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(Im Helenental)


Die benötigte Zeit auf dieser Wanderung ist nicht so leicht zu bestimmen, wie auf vielen anderen Wanderungen: Meist beträgt sie zwichen 6 und 8 Stunden. In jeden Fall sollte man einen ganzen Tag einplanen, wenn man sie ganz genießen möchte.  Der Hohe Lindkogel ist eine Wanderung, die zu jeder Jahreszeit unternommen werden kann. Lediglich im Winter ist im Bereich des  Brennersteiges Acht auf Vereisungen zu geben, da das Gelände hier doch relativ steil ist und Unachtsamkeit schlimme Folgen haben kann.




Eine schöne Wanderung, gerade jetzt im Frühling, wünscht Euch allen der Bergfuchs.