Übersicht
Streckenlänge: 14,5 Kilometer
Höhenbewältigung: 290 m
aufwärts, 240 m abwärts
Dauer: 3 Stunden, 15
Minuten
Einkehrmöglichkeiten: Buchs/Werdenberg,
St. Ulrich, Gretschins, Sevelen
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit Bus und Bahn jeweils zum bzw. vom Bahnhof Buchs und
Bahnhof Sevelen
Route
Unsere heutige Wanderung beginnt gleich an einem sehr schönen
und geschichtsträchtigen Ort. Das „Städli“ Werdenberg, zusammen mit dem
auf einer Anhöhe gelegenen Schloss Werdenberg, ist nicht nur idyllisch
an einem See gelegen, sondern ist auch die kleinste Stadt der Schweiz. 1230
wurde von den Grafen von Montfort (später die Seitenlinie Werdenberg-Sargans,
die sich 1258 von Montfort-Feldkirch abgespaltet hatte) mit dem Bau der
wuchtigen Burg begonnen. An ihrem Fuß entstand eine zu ihrer Herrschaft
gehörende Ansiedlung, die jedoch bis heute klein geblieben ist. Obwohl nur aus
42 Häusern bestehend, gibt es sehr abwechslungsreiche Bauweisen aus Holz und
Stein mit schönen Verzierungen und Einmaligkeiten. Zu empfehlen ist vor allem
das so genannte „Schlangenhaus“, das ein sehenswertes Museum beinhaltet. Auch
die Burg, die für kulturelle Anlässe genutzt wird, beherbergt ein Museum, das
zu einem Besuch einlädt.
(Im Geisstobel)
Wir starten beim Werdenberger Schloss und wandern durch den
schönen Schlosswald in Richtung Süden. Der Mischwald spendet im Sommer
angenehmen Schatten, ist aber besonders schön im Herbst, wenn das Laub sich
verfärbt hat. Nachdem diese Wanderung für jede Jahreszeit geeignet ist,
empfehle ich sie gerade im Herbst zu unternehmen, wenn auf den hohen Bergen
bereits Schnee liegt, die Tage immer kürzer werden und an den Nachmittagen sich
oft noch die warmen Sonnenstrahlen durch das Blattwerk brechen. Durch den
Bereich Valcupp gelangen wir so auf dem Schlossweg, über Burgerau und
Räfis in die ehemalige Walsersiedlung St. Ulrich.
(Auf dem Schluchtweg im Geisstobel)
Hier halten wir uns nun in Richtung Sevelen und
wandern um die Erhebung Ansa herum, am oberen Ortsrand von Sevelen
entlang, bis wir zum Eingang des Geisstobels gelangen. Nun folgt der,
dem Seveler Bach aufwärts folgende Schluchtweg, der an unzähligen
kleinen Wasserfällen, gut gesichert und vorbei an einigen schönen Blickpunkten,
insgesamt etwa 200 Meter bis nach Valschnära führt. Hier haben wir den
höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung (657 m) erreicht.
Wir folgen nun dem Wegweiser nach Gretschins in
Richtung Süden. Wir gelangen so über einen breiten Weg, der auch ausgezeichnet
für Mountainbikes geeignet ist, über Matlinis und den sich dort
befindlichen Anlagen der Schweizer Armee, in die kleine Ortschaft Gretschins,
wo sich das Gelände wieder weitet und den Blick auf das Sarganserland und den
Luzisteig freigibt.
(Die Ruine Wartau – von Westen her gesehen)
Bei den ersten Häusern von Gretschins biegen wir nach links
ab und sehen bereits auf einer Anhöhe die Ruine Wartau vor uns. Vorbei
an einem Bauernhaus, über ein paar Kehren, gelangen wir am Ende über einen
Fußpfad durch zum Gatter, das den Zugang zum Burghof regelt.
(Die Kirche von Gretschin)
Die Burg Wartau wurde auf dem Ochsenberg, einen für
Wehranlagen idealen Ort, der etwa 200 Meter von der Talebene des Rheins aus
emporragt, erbaut. Erste Spuren menschlicher Besiedlung reichen Jahrtausende
zurück. Schon in vorrömischer Zeit gab es hier eine Ansiedlung mit Kultplatz.
Die Burg selbst wurde im 13. Jahrhundert durch Dienstmannen des Bischofs von
Chur errichtet. Die Herrschaft kam im frühen 16. Jahrhundert zu Glarus, das
kein besonderes Interesse mehr an der Wehranlage hatte. Die Burg verfiel in der
Folge immer mehr zur Ruine. Erst im 20. Jahrhundert hat man auch hier, wie in
den meisten Fällen, mit der Erhaltung und Restaurierung begonnen. Im Falle von
Wartau ist diese gut gelungen. Die Anlage bietet sehr schöne und gut
ausgestattete Picknickplätze mit Feuerstellen. Der Blick ins Tal und auf die
umliegende Bergwelt ist großartig und die vorhandene Fläche groß genug auch für
größere Wandergesellschaften, die hier eine Rast einlegen wollen.
(Blick vom Burghof auf den „Gonzen“)
Nach der Besichtigung der Ruine Wartau geht es wieder
hinunter zum Bauernhof, wo wir auf dem Wanderweg (nicht auf der gleich daneben
sich befindlichen Straße) in Richtung Sevelen weitergehen. Schon nach wenigen
Hundert Metern sehen wir im Wald zur Rechten die Überreste der Procha Brug
von der noch mittelalterliche Mauern erkennbar sind (erste Spuren von Menschen
finden sich hier bereits aus der Steinzeit). Zuerst führt der Weg nun noch
durch Wald, später und etwas tiefer dann über freie Wiesenhänge. Bald darauf
kommen wir wieder zum Eingang des Geisstobels und rechts davon die obersten
Häuser von Sevelen. Dem Bach und der Wingertgass folgend gelangen wir
ins Zentrum beim Rathaus, wo unsere heutige Wanderung ihr Ende findet.
Details:
- Werdenberg - St. Ulrich: Strecke: 6 km; Höhenbewältigung: 90 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde, 15 Minuten
- St. Ulrich – Ruine Wartau: Strecke: 5 km; Höhenbewältigung: 200 m aufwärts, 60 m abwärts; Dauer: 1 Stunde 15 Minuten
- Ruine Wartau – Sevelen : Strecke: 3,5 km; Höhenbewältigung: 180 m abwärts: Dauer: 45 MinutenGesamt:Strecke: 14,5 km; Höhenbewältigung: 290 m aufwärts, 240 m abwärts; Dauer: 3 Stunden. 15 MinutenViel Freude bei dieser Wanderung wünscht Euch der Bergfuchs.
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