Donnerstag, 8. Oktober 2015

Von Werdenberg/Buchs über die Ruine Wartau nach Sevelen


Übersicht

Streckenlänge:   14,5 Kilometer

Höhenbewältigung:   290 m aufwärts,  240 m abwärts

Dauer: 3 Stunden, 15 Minuten

Einkehrmöglichkeiten: Buchs/Werdenberg, St. Ulrich, Gretschins, Sevelen

Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Mit Bus und Bahn jeweils zum bzw. vom Bahnhof Buchs und Bahnhof Sevelen


 

Route

Unsere heutige Wanderung beginnt gleich an einem sehr schönen und geschichtsträchtigen Ort. Das „Städli“ Werdenberg, zusammen mit dem auf einer Anhöhe gelegenen Schloss Werdenberg, ist nicht nur idyllisch an einem See gelegen, sondern ist auch die kleinste Stadt der Schweiz. 1230 wurde von den Grafen von Montfort (später die Seitenlinie Werdenberg-Sargans, die sich 1258 von Montfort-Feldkirch abgespaltet hatte) mit dem Bau der wuchtigen Burg begonnen. An ihrem Fuß entstand eine zu ihrer Herrschaft gehörende Ansiedlung, die jedoch bis heute klein geblieben ist. Obwohl nur aus 42 Häusern bestehend, gibt es sehr abwechslungsreiche Bauweisen aus Holz und Stein mit schönen Verzierungen und Einmaligkeiten. Zu empfehlen ist vor allem das so genannte „Schlangenhaus“, das ein sehenswertes Museum beinhaltet. Auch die Burg, die für kulturelle Anlässe genutzt wird, beherbergt ein Museum, das zu einem Besuch einlädt.


(Im Geisstobel)

 

Wir starten beim Werdenberger Schloss und wandern durch den schönen Schlosswald in Richtung Süden. Der Mischwald spendet im Sommer angenehmen Schatten, ist aber besonders schön im Herbst, wenn das Laub sich verfärbt hat. Nachdem diese Wanderung für jede Jahreszeit geeignet ist, empfehle ich sie gerade im Herbst zu unternehmen, wenn auf den hohen Bergen bereits Schnee liegt, die Tage immer kürzer werden und an den Nachmittagen sich oft noch die warmen Sonnenstrahlen durch das Blattwerk brechen. Durch den Bereich Valcupp gelangen wir so auf dem Schlossweg, über Burgerau und Räfis in die ehemalige Walsersiedlung St. Ulrich.


(Auf dem Schluchtweg im Geisstobel)

 

Hier halten wir uns nun in Richtung Sevelen und wandern um die Erhebung Ansa herum, am oberen Ortsrand von Sevelen entlang, bis wir zum Eingang des Geisstobels gelangen. Nun folgt der, dem Seveler Bach aufwärts folgende Schluchtweg, der an unzähligen kleinen Wasserfällen, gut gesichert und vorbei an einigen schönen Blickpunkten, insgesamt etwa 200 Meter bis nach Valschnära führt. Hier haben wir den höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung (657 m) erreicht.

 

Wir folgen nun dem Wegweiser nach Gretschins in Richtung Süden. Wir gelangen so über einen breiten Weg, der auch ausgezeichnet für Mountainbikes geeignet ist, über Matlinis und den sich dort befindlichen Anlagen der Schweizer Armee, in die kleine Ortschaft Gretschins, wo sich das Gelände wieder weitet und den Blick auf das Sarganserland und den Luzisteig freigibt.


(Die Ruine Wartau – von Westen her gesehen)

 

Bei den ersten Häusern von Gretschins biegen wir nach links ab und sehen bereits auf einer Anhöhe die Ruine Wartau vor uns. Vorbei an einem Bauernhaus, über ein paar Kehren, gelangen wir am Ende über einen Fußpfad durch zum Gatter, das den Zugang zum Burghof regelt.


(Die Kirche von Gretschin)

 

Die Burg Wartau wurde auf dem Ochsenberg, einen für Wehranlagen idealen Ort, der etwa 200 Meter von der Talebene des Rheins aus emporragt, erbaut. Erste Spuren menschlicher Besiedlung reichen Jahrtausende zurück. Schon in vorrömischer Zeit gab es hier eine Ansiedlung mit Kultplatz. Die Burg selbst wurde im 13. Jahrhundert durch Dienstmannen des Bischofs von Chur errichtet. Die Herrschaft kam im frühen 16. Jahrhundert zu Glarus, das kein besonderes Interesse mehr an der Wehranlage hatte. Die Burg verfiel in der Folge immer mehr zur Ruine. Erst im 20. Jahrhundert hat man auch hier, wie in den meisten Fällen, mit der Erhaltung und Restaurierung begonnen. Im Falle von Wartau ist diese gut gelungen. Die Anlage bietet sehr schöne und gut ausgestattete Picknickplätze mit Feuerstellen. Der Blick ins Tal und auf die umliegende Bergwelt ist großartig und die vorhandene Fläche groß genug auch für größere Wandergesellschaften, die hier eine Rast einlegen wollen.


(Blick vom Burghof auf den „Gonzen“)

 

Nach der Besichtigung der Ruine Wartau geht es wieder hinunter zum Bauernhof, wo wir auf dem Wanderweg (nicht auf der gleich daneben sich befindlichen Straße) in Richtung Sevelen weitergehen. Schon nach wenigen Hundert Metern sehen wir im Wald zur Rechten die Überreste der Procha Brug von der noch mittelalterliche Mauern erkennbar sind (erste Spuren von Menschen finden sich hier bereits aus der Steinzeit). Zuerst führt der Weg nun noch durch Wald, später und etwas tiefer dann über freie Wiesenhänge. Bald darauf kommen wir wieder zum Eingang des Geisstobels und rechts davon die obersten Häuser von Sevelen. Dem Bach und der Wingertgass folgend gelangen wir ins Zentrum beim Rathaus, wo unsere heutige Wanderung ihr Ende findet.

 



 

Details:

  1. Werdenberg - St. Ulrich: Strecke:  6 km; Höhenbewältigung: 90 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde, 15 Minuten
  2. St. Ulrich – Ruine Wartau: Strecke:  5 km; Höhenbewältigung: 200 m aufwärts, 60 m abwärts; Dauer: 1 Stunde 15 Minuten
  3. Ruine Wartau – Sevelen : Strecke:  3,5 km; Höhenbewältigung: 180 m abwärts: Dauer: 45 Minuten
     
    Gesamt:
    Strecke:  14,5 km; Höhenbewältigung: 290 m aufwärts, 240 m abwärts; Dauer: 3 Stunden. 15 Minuten
     
     
    Viel Freude bei dieser Wanderung wünscht Euch der Bergfuchs.

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