Jedes
Jahr am ersten Wochenende in der Fastenzeit wird’s im Ländle feurig. Überall
landauf landab werden die so genannten „Funken“ errichtet, aus Holz
aufgeschichtete Türme von teilweise beachtlicher Höhe, die am Abend unter reger
Beteiligung der Bevölkerung angezündet werden, und das Austreiben des Winters
symbolisieren sollen. Der Winter wird dabei durch eine lebensgroße Puppe, die
„Hexe“, dargestellt, die mit explosivem Material gefüllt ist und
dementsprechend mit einem heftigen Knall (so zumindest der Plan) ihr „Ableben“
findet.
Die
Ursprünge des Funkenabbrennens sind recht strittig. Manche meinen es handle
sich dabei um einen heidnischen Brauch, der aus der grauen Vorzeit herstamme.
Feuer zur Winter- und zur Sommernsonnenwende sind diesbezüglich ja wohlbekannt
und schon seit sehr früher Zeit nachgewiesen. Auch gab es bei den alten Kelten
den Brauch einen „Weidenmann“ aufzustellen, eine große aus Weidenruten gebaute
Figur in Mannesgestalt, die mit Stroh und Menschen (!) gefüllt war und dann als
Opfer für die Götter rituell verbrannt wurde.
Eine
andere Ansicht geht davon aus, dass der Funken wohl eher vom katholischen
Christentum herstamme. Tatsache ist jedenfalls, dass das Funkenabbrennen sich
nicht zu allen Zeiten der heutigen Popularität erfreute. So wurde der Brauch
etwa in der Zwischenkriegszeit nur sehr eingeschränkt ausgeübt und in einigen
Teilen des Landes gab es ihn zu dieser Zeit überhaupt nicht.
Die
Bilder heuer stammen vom Funken des Feldkircher Stadtteils Tisis, der eine Höhe
von 22 Metern hatte. Trotz Regens war viel Volk erschienen und ließ sich das
Spektakel nicht entgehen. Zuerst wurde durch die Ansprache der „Funkenhexe“
wieder so mancher Dorfgenosse durch den Kakao gezogen. Dann ging es ans „Abfackeln“:
Schnell bahnten sich die Flammen den Weg nach oben, erreichten die Hexe, die bald
mit einem lauten Knall zerbarst. Im Anschluss gab es wieder das traditionelle
Feuerwerk, das heuer ohne Probleme ablief. Letztes Jahr hatte es hier leider
eine Panne gegeben und die Besucher mussten etwas enttäuscht nachhause gehen,
da das Feuerwerk abgesagt werden musste. Heuer kamen alle auf ihre Kosten.
Bis
zum Funkenabbrennen im nächsten Jahr.
Euer Bergfuchs
P.S.:
Über das Funkenwochenende in Vorarlberg habe ich bereits 2013 und 2014
geschrieben. Die heutigen Informationen sind als Ergänzung zu diesen Posts zu
betrachten.
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