Schwierigkeit (1-5): 1
Dauer: 2 Stunden, 10 Minuten
Höhenunterschied: 180 m
Einkehrmöglichkeiten: Langenzersdorf, Gasthof Gamshöhe, Stammersdorf
Erreichbarkeit mit
öffentlichen Verkehrsmitteln: S-Bahn nach Langenzersdorf; Wiener Linien -
Straßenbahn 31 ab Stammersdorf
Die Route
Ausgangspunkt der heutigen
Wanderung bildet die Kirche, der zwischen Bismaberg und Donau gelegenen,
niederösterreichischen Gemeinde Langenzersdorf.
Von der
Pfarrkirche führt der Weg leicht ansteigend vorbei am Kriegerdenkmal, bis wir
zum Hanak-Museum kommen, welches mit seinen weißen, sich über zwei
Stockwerke erstreckenden äußeren Säulen,
das Aussehen eines Herrschaftssitzes in den amerikanischen Südstaaten hat.
Gegenüber dem Museum zweigen wir nun in Richtung Wald ab und kommen so zum
Rehgraben, wo die geteerte Straße endet und in einen Forstweg übergeht. Bei der
nun kommenden Weggabelung halten wir uns links und folgen dem „Karl-Job-Weg“
weiter, der zuerst nach Nordosten, später nach einer scharfen Kurve in Richtung
Nordwesten durch den schönen Laubwald, der vor allem aus Eichen und Buchen
besteht, führt. Recht schnell, nach insgesamt etwa einer halben Stunde Gehzeit
und einem kaum merklichen Anstieg von 180 Metern, gelangen wir so direkt auf
die Elisabethhöhe. Von hier aus bietet sich ein schöner Ausblick auf die auf
der anderen Seite der Donau gelegenen Hügel; den Kahlenberg mit dem markanten
Sendemast und den Leopoldberg mit seiner Festung. Direkt gegenüber, am anderen
Ufer der Donau, liegt die Stadt Klosterneuburg mit ihrem bekannten Stift, das
sich mit seinen spitzen Türmen deutlich aus den es umgebenden Gebäuden
heraushebt. Blickt man nach Norden und Nordosten erkennt man die Biegung, die
der Fluss bei Korneuburg macht, nachdem er seit der Wachau in west-östlicher
Richtung geflossen war. Über die Stadt Korneuburg hinweg reicht der Blick bis
weit ins Weinviertel hinein.
Wir
befinden uns nun am höchsten Punkt des Bisambergs, der 358 Meter über dem
Meeresspiegel liegt. Diese Anhöhe erhielt ihren Namen durch die im Jahre 1899
dort errichtete, aus Sandstein gefertigte, „Elisabeth-Säule“, welche an die
1898 in Genf ermordete Österreichische Kaiserin Elisabeth I., „Sisi“, erinnert.
Hartnäckig halten sich im Volksglauben jedoch zwei andere Versionen. Einerseits
soll Elisabeth, als sie 1854 über die Donau mit ihrem Brautschiff nach Wien
kam, vom Anblick des Bisambergs so begeistert gewesen sein, dass sie den Wunsch
geäußert haben soll ihn besteigen zu wollen; andererseits wird erzählt die
Kaiserin habe von hier aus ein kaiserliches Manöver beobachtet, das die Truppen
im Jahre 1857 in der Nähe von Korneuburg abhielten.
Der
Bismaberg gehört, wenn er auch durch die Donau von den übrigen Bergen des
Wienerwaldes getrennt ist, immer noch zu dieser Geländeformation. Damit bildet
er den äußersten Ausläufer der Alpen, ihre nordöstlichste Erhebung. Die Donau,
die einstmals weiter nördlich um den Bisamberg herumfloss, änderte zu einem
nicht genau bestimmbaren Zeitpunkt in der Vergangenheit (wahrscheinlich vor
vielen tausend Jahren) ihren Lauf und brach durch die „Wiener Pforte“ zwischen
Bisamberg und Leopoldsberg und folgte von nun ab in etwa dem weiteren, heutigen
Flussverlauf. Freilich waren viele Bereiche, die heute zu beiden Seiten der
Donau stark verbaut sind, ursprünglich Überschwemmungsgebiete, denn erst nach
der Begradigung des Flusses wurden viele Areale überhaupt für die Bebauung
verwendbar. Der letzte große Hochwasserschutz für die Stadt Wien erfolgte mit
der Ausbaggerung der Neuen Donau in den 70er und 80er Jahren des 20.
Jahrhunderts.
(Elisabethsäule)
Der Bisamberg zeichnet sich durch
eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt aus. Auf der Elisabethhöhe steht dazu
eine ganze Reihe von lehrreichen Informationstafeln. Die lokalen Gemeinden sind
sehr daran interessiert und bemüht die Einzigartigkeit dieses
Naherholungsgebietes zu erhalten. In früheren Zeiten war der Waldbestand des
Berges um vieles geringer, da ausgedehnter Weinbau und Viehwirtschaft betrieben
wurden. Auf alten Gemälden und Fotographien ist der geringe Waldbestand noch
sehr gut zu erkennen. In jüngerer Zeit eroberte sich der Forst einen Großteil
des Berges zurück. Daraufhin wurden einige Stellen erneut gerodet, um für
schöne Aussichtspunkte zu sorgen.
Nun wenden wir uns wieder dem
Wald zu und folgen dem breiten Spazierweg, der von der Elisabethhöhe zum nur
zehn Minuten entfernten Gasthaus Gamshöhe führt. Gleich hinter dem Gasthaus
folgen wir nicht dem Weg, der geradeaus weiter zum „Bäckersteig“ führt, sondern
biegen nach links ab. Diesem Weg spazieren wir nun eine ganze Weile entlang,
zweigen nicht nach Bisamberg ab, sondern halten uns geradeaus, bis wir zu einer
weiteren Kreuzung im Wald kommen. Nun ist es wichtig nicht den geradeaus
weiterführenden Weg nach Hagenbrunn zu nehmen, sondern sich leicht rechts zu
halten. Diesem Weg folgend gelangen wir jetzt immer weiter, bis wir am Ende am
Waldrand herauskommen (auf halber Strecke zweigt der Weg nach rechts zur
„Schanze Falkenberg“ ab; diesem nicht folgen!). Jetzt halten wir uns rechts und
gelangen so durch einen Weinberg hindurch. Bald folgt die Abzweigung nach
links, die uns zur Straße bringt, die von Stammersdorf nach Hagenbrunn führt.
Wir überqueren die Straße und
erkennen auf der anderen Seite einen Fußpfad der als „Stadtwanderweg 5“
markiert ist. Entlang eines Wäldchens machen wir nun, immer am Rand von Wiesen
und Äckern, einen weiten Bogen, der uns in Richtung Stammersdorf bringt. Der
Weg führt anschließend durch einige Weinfelder und bietet einen schönen Blick
auf die hohen Bauwerke von „Transdanubien“. Nun brauchen wir lediglich den
Hinweisschildern „Stadtwanderweg 5“ zu folgen, die sich bei den jeweiligen
Kreuzungen befinden, und gelangen so gemütlich ins Zentrum von Stammersdorf.
Von hier führen Bus- und Straßenbahnlinien zurück ins Zentrum nach Wien.
Details
1.)
Langenzersdorf –
Elisabethhöhe: Strecke: 2,2 km; Höhenbewältigung: 180 m aufwärts; Dauer: 30
Minuten.
2.)
Elisabethhöhe –
Gamshöhe: Strecke: 0,5 km; Höhenbewältigung: 20 m abwärts; Dauer: 10 Minuten.
3.)
Gamshöhe –
Stammersdorf: Strecke: 7,2 km; Höhenbewältigung: 160 m abwärts; Dauer: 1 Stunde
30 Minuten.
Gesamt
Strecke: 9,9 km; Höhenbewältigung: 180 m aufwärts, 180 m
abwärts; Dauer: 2 Stunden, 10 Minuten.
Viel Freude beim Wandern wünscht
der Bergfuchs.
Das von Ihnen beschriebene Hanak-Museum ist ein Privathaus. Der moderne Bau des wirklichen Hanak-Museums liegt diesem Haus gegenüber.
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