Diese Mal besteht der Eintrag aus einem für dieses Blog
untypischen Sujet. Statt einer Wanderung beschreibe ich heute, nachdem wir
Morgen bereits den ersten Adventsonntag feiern, einige Wiener Weihnachts- und
Christkindlmärkte. Die ersten davon haben bereits seit Anfang November
geöffnet, seit dem letzten Novemberwochenende haben auch die letzten es ihnen
gleichgetan. Noch bis Heiligabend werden die Märkte die Besucher mit
kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen, ausreichend Einkaufsgelegenheiten
bieten und mit diversen Attraktionen unterhalten. Bei der Auswahl wurden
folgende Märkte berücksichtigt und in der angegebenen Reihenfolge erfolgt auch
deren Beschreibung.
1.) Museumsquartier
2.) Am Hof
3.) Spittelberg
4.) Rathausplatz
5.) Mahlerstraße
6.) Mariahilfer Kirche
7.) Altes AKH
8.) Türkenschanzpark
9.) Maria-Theresien-Platz
10.)
ResselparkKarlsplatz
11.)
Auf der Freyung
12.)
Schloss Belvedere
13.)
Schloss Schönbrunn
14.)
Riesenradplatz
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1. Museumsquartier
Die erste Advent-Location, die in dieser Saison ihre
Pforten öffnete, war jene im großen Innenhof des Museumsquartiers zwischen
Mumok und Leopoldmuseum. Der Markt besteht aus sechs modern-kühlen
„Glashäusern“ und zwei Ständen aus Holz, lediglich vier hohe Tannen im
Hintergrund sorgen für eine leichte Waldstimmung. Durch seine kühle Atmosphäre
kommt im Museumsquartier erst am Abend Stimmung auf, wenn die runden Bars
orange-gelb, rot und blau-lila beleuchtet sind. Der einzige Duft, der die Luft
hier schwängert, ist jener von Glühwein, Punsch und Glühmost, dafür allerdings recht
ausgiebig.
Der Markt wird fast ausschließlich von jungen Leuten
besucht, vornehmlich von Schülern, Studenten und junge Erwachsenen, die sich
nach der Arbeit treffen, um noch eine (meist flüssige) Stärkung zu sich zu
nehmen.
Das kulinarische Angebot bietet ein reichhaltiges
Sortiment an warmen und kalten, in den meisten Fällen alkoholischen, Getränken.
Wer etwas essen möchte, muss sich mit einigen wenigen, einfachen Gerichten, wie
Kartoffelpuffern, Würsteln oder heißen Maroni, begnügen. Was an dieser Location
auffällt sind die gemütlichen Sitzgelegenheiten, die sich in den „Röhren“
bieten. Diese Plätze sind jedoch schnell belegt, und schwer zu ergattern, wenn
es am Abend turbulenter zugeht. Dafür gibt es im Freien viel Platz; auch die
roten Tresen, die dort aufgestellt wurden, bieten ausreichend Gelegenheit
miteinander zu trinken und sich kennenzulernen. Die Preise für Glühwein, Punsch
und Glühmost bewegen sich alle im Bereich von Euro 3,5 herum.
Der Markt erinnert etwas an eine Schneebar, in der man
sich nach dem Après-Ski trifft und sich Verabredungen für den Abend sichert. Wer
einen klassischen Christkindlmarkt mit Reisig, Lebkuchen, Weihnachtsschmuck und
dergleichen erwartet, ist im Museumsquartier fehl am Platz. Wer jedoch darauf
aus ist schnell mit jungen Leuten ins Gespräch zu kommen, neue Bekanntschaften
zu schließen und dessen Vorlieben im modernen, urbanen Stil liegen, für den
empfiehlt sich ein Besuch jedoch wärmstens.
2. Am Hof
Der klassische Weihnachtsmarkt am Hof, der bereits am 9.
November öffnete, besticht vor allem durch seine Ausrichtung auf Kunsthandwerk
und kulinarische Schmankerln. Das Angebot umfasst von klassischen Weihnachts-Accessoirs
wie Wiener Schneekugeln, Krippen- und Heiligenfiguren, warmer Bekleidung wie
Schals, Mützen und Handschuhe über Töpferarbeiten, Schmuck, handgemachte Puppen
oder Korbflechtarbeiten bis hin zu besonders originellen Einfällen, wie etwa
die „Bierflaschenuhren“, die sogar musterrechtlich geschützt sind, ein großes
Warenangebot.
Die kulinarischen Köstlichkeiten reichen von Süß bis
Sauer, von eigelegten Gurken, fruchtigen Marmeladen, bis zu warmen Mehlspeisen.
Daneben laden zünftig-deftige Fleisch- und Wurstwaren und lokale Brände und
Weine ein, als ein besonderes Weihnachtsgeschenk zu dienen (wenn man denn so
lange warten kann). Auch ein reichhaltiges Angebot an Schokolade, Waffeln,
Zuckerln (z.B. „Drop Shop“) und anderer Süßwaren, lassen die Herzen der jungen
und jung gebliebenen Naschkatzen höher schlagen.
Am Hof bieten etliche Stände, die allesamt aus Holz
bestehen, warme und kalte Speisen an, um die hungrigen Marktbesucher zu
verköstigen. Freilich ist auch für die trockene Kehle gesorgt und sollte es
besonders kalt werden, dienen auch Glühwein und Punsch dazu für die
entsprechende Wärme zu sorgen (zumindest psychologisch gesehen). Dieser
Weihnachtsmarkt umfasst ein relativ großes Angebot an nichtalkoholischen
Getränken und auch das Publikum des Marktes ist mehr am Genuss lokaler
Köstlichkeiten und am Erwerb edlen Kunsthandwerks interessiert, denn an einer
Gelegenheit die Luft mit Alkoholschwanden zu erfüllen.
Der Markt empfiehlt sich vor allem für Menschen, die
einen traditionellen Weihnachtsmarkt erleben wollen. Gerade auch für Familien
mit Kindern, auch mit kleinen Kindern, bietet er sich wunderbar an.
3. Spittelberg
Der Weihnachtsmarkt am Spittelberg, im siebten Bezirk,
gilt als ein Geheimtipp. Zurecht, denn gerade wer einen Markt mit
kleinstädtischer Atmosphäre sucht, findet im biedermeierlichen „Gräzl“ in der
Nähe der Stiftskaserne, genau das Passende. In den autofreien Gassen, zwischen
niederen, schön gepflegten Häusern mit Kunsthandwerksläden, Ateliers und
ansprechend gemütlichen Gaststuben, befinden sich seit dem 15. November die
zahlreichen, meist kleinen „Standln“ aus Holz, schön geschmückt mit Reisig,
weihnachtlichem Behang und entsprechender
Beleuchtung. Beinahe könnte hier vergessen werden, dass man sich mitten in der
Großstadt befindet. Ein anregender Geräuschpegel fröhlicher Marktbesucher
tauscht hier den Platz mit dem gewöhnlichen Straßenlärm, Schon weht dem
Besucher ein warmer würzig-aromatischer Duft nach Zimt, Äpfeln, Orangen und
Nelken entgegen, der in den engen, kopfsteingepflasterten Gassen sich entfaltet
wie ein edler Tropfen im passende Glase.
Das Angebot an kulinarischen Köstlichkeiten ist sehr
umfangreich und reicht von Süß bis Sauer, von Mild bis Würzig. Ein besonderer
Tipp sind die großen Laugenbrezeln, die in allen möglichen Variationen angeboten
werden, vom Original über solche mit Schokoladeüberzug bis hin zu einer Art mit
Marzipanbedeckung. Auch eine „Buchtel-Hütte“ bietet mit diversen Füllungen, die
leckere Mehlspeise an, von der sich ihr Name ableitet.
Besonders schön sind die Stände, die Kinderspielzeug
anbieten. Meist ist dieses auf „alt“ gemacht und besteht aus natürlichen
Materialien, vornehmlich aus Holz. Auffallend sind auch die vielen Stände, die
Bekleidung feilhalten. Hüte, Mützen, Pullover, Schals und dergleichen werden in
sehr schönen Modellen an mehrere Stellen angeboten.
Am schönsten ist der Markt, wie bei den meisten anderen
auch, am Abend, wenn die Dunkelheit über die Stadt hereingebrochen ist. Am
Spittelberg kommt jedoch noch hinzu, dass durch die warme, gelbe Straßenbeleuchtung
der Laternen, welche dem Modell nach an
frühere Zeiten erinnern, diese Stimmung noch verstärkt untermauert wird. Zu
bedenken ist jedoch, dass am Spittelberg aufgrund der räumlichen Enge, am Abend
und an den Wochenendes es recht eng werden kann und wer den Trubel meiden
möchte, eher die Nachmittage für seinen Besuch wählen sollte (der Markt öffnet
ab 14 Uhr).
Wenn es einen Weihnachtsmarkt für Individualisten in Wien
gibt, dann ist es jener am Spittelberg – aber nicht nur. Er ist ebenso ein
Treffpunkt für alle Bevölkerungsgruppen, vom Kleinkind bis zu den Großeltern.
Lediglich wer eine traditionelle Christkindlmarkt-Atmosphäre für zu kitschig
hält, wir auf eine andere Location ausweichen – vielleicht ins Museumsquartier,
das nur ein paar Gehminuten entfernt liegt.
4. Rathausplatz
Der bekannteste und größte
Christkindlmarkt Wiens, befindet sich auf dem Rathausplatz zwischen dem Rathaus
und dem Burgtheater. Mit über hundertvierzig Ständen, ist er unumstritten die
Nummer eins der Stadt, wenn es um die schlichte Größe geht. Nichtsdestotrotz
wäre es fehl am Platz hier von reinem Kommerz zu sprechen, denn wenngleich
einiges an Kitsch zu finden ist, so überwiegt auch hier die Konzentration auf Traditionelles,
Originelles und teilweise sogar auf Handwerkliches und Kunst.
Trotz der Größe des Platzes, ist
der Markt spätestens ab den Mittagsstunden gut besucht und damit entsteht bald
ein ordentliches Gedränge. Zudem besuchen insbesondere an den Wochenenden
Tagesausflügler den Christkindlmarkt, die oft extra aus diesem Grunde mit
Bussen anreisen. Es ist also am Rathauspark meistens damit zu rechnen, dass es
recht eng wird, was besonders dann unangenehm werden kann, wenn man sich mit
Punsch oder Glühwein stärkt.
Das Angebot auf dem Markt ist im
Allgemeinen sehr groß. Kulinarisch werden viele Speisen und Getränke angeboten,
von Würsteln, Bratkartoffeln, Langos und Raclette bis hin zu Backwaren aller
Art und süßen Konditoreiprodukten. Was die, vor allem warmen, Getränke
anbelangt, ist hier fast alles zu bekommen. Glühwein und Punsch in allen
möglichen Variationen, von denen die meisten annehmbar bis gut munden.
Abzuraten ist allerdings vom Orangenpunsch. Dieser schmeckt, wie bereits in den
vergangenen Jahren, sehr künstlich und scheint niemals die geringste Spur einer
natürlichen Orange gesehen zu haben. Bei Kirsch- und Beerenpunschen sieht es in
den meisten Fällen ähnlich aus.
Neben den Angeboten für das
leibliche Wohl, befinden sich hier Anbieter aller möglicher, meist typischer,
Waren und Geschenke der Advents- und Weihnachtszeit. Kerzen, Weihnachtsschmuck,
Schals und Zipfelmützen, Schneekugeln, Dekorationsartikel – kurz: alles, was
man auf einem klassischen Weihnachtsmarkt erwartet, in einem großen Sortiment
und teilweise ergänzt um die eine oder andere kuriose oder witzige Idee.
Für Kinder gibt es einige
besondere Attraktionen. So bietet sich die Möglichkeit des Ponyreitens oder
einer Fahrt mit dem Christkindelexpress an, einem Züglein, das regelmäßig seine
Runden durch den Park zieht. Ebenfalls im Park, befinden sich ein „Postamt“ und
eine Krippe, bei der von Donnerstag bis Sonntag das „Christkind“, jeweils
zwischen 17 und 17.30 Uhr Weihnachtgeschichten vorliest. Im Eingangsbereich des
Rathauses befinden sich große Schaukästen mit einigen ausgestellten Krippen. Im
Rathaus selbst gibt es eine Bastelwerkstatt für die kleinen Besucher des
Marktes. An den Vormittagen wird die Lokation auch oft von Kindergärten und
Schulklassen besucht. Der Vormittag und der frühe Nachmittag sind auch die
idealen Zeiten, um mit Kindern den Markt zu besuchen, je später es wird und je mehr
sich der Markt mit Menschen füllt, desto mehr verlagert sich auch der
Schwerpunkt in Richtung älteres Publikum.
Der Markt ist der Klassiker unter
den Wiener Weihnachtsmärkten und obwohl er jedes Jahr (fast) genau dasselbe
bietet, ist und bleibt er doch ein Fixpunkt im Vorweihnachtsprogramm.
5. Mahlerstraße
Der kleine Weihnachtsmarkt in der Mahlerstraße liegt
gleich neben der Staatsoper, in der überdachten Fußgängerzone, wo sich auch der
Eingang zu den Ringstraßen-Galerien befindet. Dieser feine Markt bietet
ausschließlich kulinarische Köstlichkeiten an. Im heurigen Advent steht der
Schwerpunkt Italien auf dem Programm; Käse und Wurst vom Feinsten machen
bereits vom bloßen Hingucken Appetit. Zu empfehlen sind vor allem die
„Sizilianischen Spezialitäten“, Süßigkeiten der exklusiven Art, die einen ganz
besonderen Gaumengenuss zaubern! Daneben bieten die fünfzehn einheitlichen, aus
hellem Holz bestehenden, Hüttchen auch Delikatessen aus Frankreich und Ungarn
an. Auch österreichische Süßwaren, nach traditioneller Art hergestellt, werden
angeboten. Nicht zu vergessen ist natürlich auch hier die Möglichkeit einen
heißen Punsch zu sich zu nehmen.
Der vollständig unter einem mit Lichtern geschmückten
Glasdach gelegene Markt, öffnet jeden Tag um elf Uhr und hält bis einundzwanzig
Uhr offen. Er bietet sich besonders nach dem Shopping oder einem Termin in der
City an, um eine warme Stärkung zu sich zu nehmen und das eine oder andere
exklusive kulinarische Mitbringsel zu besorgen.
6. Mariahilfer Kirche
Die Stände, die das Märktchen bei
der Marihilfer Kirche, im sechsten Wiener Gemeindebezirk bilden, gruppieren
sich einerseits um das Haydndenkmal, direkt vor der Kirche Mariahilf und
reichen andererseits von dort in einer Reihe, etwa fünfzig Meter weit, dem breiten
Bürgersteig entlang, bis auf die Höhe des „Gerngroß“.
Auf dem Kirchplatz, in dessen
Mitte sich die Statue des Komponisten Joseph Haydn befindet, stehen im
Halbkreis arrangiert vier große Buden, von denen zwei süße Backwaren und Mehlspeisen
(Apfelstrudel), sowie Wurst- und Fleischwaren anbieten. Der „Apfelstrudelstand“
hat sich dabei auf Speisen und Getränke aus Äpfeln spezialisiert. Der dort
erhältliche Bratapfelpunsch schmeckt ausgezeichnet – nach natürlichen reifen
Äpfeln, nicht das künstliche Aroma, das ansonsten nicht selten anzutreffen ist.
Die beiden Stände auf der anderen Seite des Platzes bieten „Bauernschmankerln“,
sowie Glühwein und Punsch an.
Auf keinen Fall darf vergessen
werden den Backwarenstand zu erwähnen, der den Anfang der Reihe auf dem
Bürgersteig macht. Herrlich lockere Krapfen, Kuchen mit Maroni- und
Kürbisgeschmack und viele weitere Leckereien werden dort feilgehalten. Die
weiteren Stände umfassen ein Angebot von (den bekannten) Mariazeller Lebkuchen,
über diverse Winterbekleidungsstücke (vor allem Schals und Mützen), Taschen und
Christbaumschmuck bis hin zu einem Langos-Stand und dem alljährlichen
„karitativen“ Punschtrinken beim „Gruftstandl“, welches den Abschluss bildet.
7. Altes AKH
Das Weihnachtsdorf im großen Innenhof (Universitäts-Campus)
des Alten AKH, öffnete seine Pforten am Samstag den 17. November. Die
Öffnungszeiten sind mit vierzehn (samstags, sonntags und feiertags ab elf Uhr) bis
einundzwanzig Uhr angegeben, wobei die Gastronomie, je nach Bedarf (und einen
solchen wird es wohl öfters geben) auch bis zweiundzwanzig Uhr geöffnet haben
wird. Ein genereller Kritikpunkt an den Weihnachtsmärkten in Wien in den
vergangenen Jahren war stets, dass diese bereits um 21 bzw. 22 Uhr geschlossen
hatten, während das Publikum gerne längere Öffnungszeiten (meist bis 24 Uhr)
gewünscht hätte. Auch eine Verlängerung der Marktzeiten über Weihnachten
hinaus, bis Silvester, wurde oft erwähnt (Punsch und Glühwein würden auch nach
den Festtagen noch gerne konsumiert werden und die Standeln könnte in der Neujahrsnacht
sicher mit einem guten Umsatz rechnen). Jedenfalls wurden in der Vergangenheit gerade
im Alten AKH diese Kritikpunkte besonders geäußert, was überraschenderweise
nicht nur daran liegt, dass aufgrund des Universitätscampus‘ sich hier viele
Studenten befinden. Dieses Weihnachtsdorf ist vor allem auch für Familien mit
Kindern sehr einladend. Für die Kleinen steht ein großer Spielplatz bereit,
zudem gehört zum Markt auch ein Karussell und die Möglichkeit mit einer
„Eisenbahn“ auf Schienen zu fahren, wird ebenfalls angeboten.
Was beim Weihnachtsdorf auffällt ist das geschickte
Arrangement der verschiedenen Angebote. So befindet sich im Zentrum ein
„Punsch-Stadl“, ein Pavillon, dessen Name Programm ist und der zusammen mit
anderen Ständen, die Essen und Getränke anbieten, um einen „Platz“ mit
hölzernen Stehtischen angeordnet ist. So konzentrieren sich die hungrigen und
durstigen Marktbesucher in diesem Bereich. Im „Punsch-Stadl“ findet von
Mittwoch bis Samstag jeweils ein „Après-Xmas“ mit Live-DJs, ab 22 Uhr, statt. Damit
bildet er das „Partyzentrum“ der Location. Die Buden, die Geschenkartikel,
Kerzen, Traumfänger, Honig, Mützen und dergleichen, sprich nicht sofort zu
konsumierende Waren anbieten, befinden sich dagegen peripher von diesem
„kulinarischen Zentrum“ des Weihnachtsmarktes. Die Bezeichnung „Dorf“ ist für
das weihnachtliche Geschehen im Alte AKH sehr zutreffend gewählt worden, denn
die Anordnung der Stände entspricht tatsächlich der eines Ortes in ländlicher
Gegend. Ein sehr schöner Weihnachtsmarkt, nicht nur für Studenten und junge
Familien.
8.) Türkenschanzpark
Der Weihnachtsmarkt im weitläufigen und sehr schön
angelegten Türkenschanzpark befindet sich an dessen nördlichem Ende, direkt
beim Eingang neben der Universität für Bodenkultur. Er besteht hauptsächlich
aus zwei, um runde Plätze angeordnete, Standlgruppen, die einen einheitlichen
Anstrich in kräftigem Rot tragen. In der Mitte eines dieser Plätze steht ein (heuer)
rot und silbern geschmückter Tannenbaum. Bei diesem sorgt auch Musik vom Band
für eine entsprechende Stimmung. Der Markt bietet das Übliche, was von einem
Weihnachtsmarkt erwartet werden kann, mit Glühwein- und Punschständen, dem
einen oder anderen Standl mit warmen Wintersachen, sowie ein wenig vom sonstigem,
jahreszeitlich bedingten, Schnickschnack. Darüber hinaus ist jedoch nichts
Außergewöhnliches auszumachen.
Auf diesem Christkindlmarkt sind ausnahmsweise, im
Gegensatz zu den meisten anderen Märkten dieser Art in Wien, auch Hunde gestattet.
Sogar eine eigene „Hundetankstelle“ befindet sich bei einer der Buden. Der
Markt ist täglich von fünfzehn bis zweiundzwanzig Uhr geöffnet, am Wochenende
ist der Beginn jeweils auf zwölf Uhr vorverlegt.
Am besten empfiehlt sich der Markt als Abstecher für die ganze
Familie, die am Sonntagnachmittag einen Spaziergang durch den, auch im Herbst
und Winter reizvollen, Türkenschanzpark macht. Das Karussell für die Kleinen
und der Punschstand für die Großen; so schließt ein schöner Sonntagnachmittag
im Advent nicht selten ab. Zum Wohl!
9.) Maria-Theresien-Platz
Das Weihnachtsdorf am
Maria-Theresien-Platz, zwischen dem Naturhistorischen und dem Kunsthistorischen
Museum, ist kreuzförmig um die (derzeit eingerüstete) Statue der Kaiserin Maria
Theresia formiert worden. Die Anordnung der Stände ist nicht nur völlig
symmetrisch erfolgt, was durch die Vorgabe des großen Platzes zwischen den
Museum geradezu obligatorisch ist, sondern darüber hinaus ist auch das
Arrangement nach den diversen Angeboten recht gut gelöst worden. So befinden
sich vor den Eingängen zu den beiden Museen jeweils zwei sechseckige Pavillons,
in denen heiße Getränke ausgeschenkt werden. An den beiden Eingängen des
Weihnachtsdorfes, am Burgring und am Museumsplatz, stehen ebenfalls jeweils
zwei große Buden, die gleichfalls Flüssig-Wärmendes für die Kehle anbieten.
Hier ist allerdings anzumerken, dass die hölzernen Stehtische, die jeweils zu
den Anbietern dazugehören, leicht den Zugang zum Markt blockieren können, vor
allem dann wenn gegen Abend oder am Wochenende mit verstärktem Besucherandrang
zu rechnen ist. Es kann also schon mal eng werden, wenn ein Besuch des
Weihnachtsdorfes auf dem Programm steht.
Das Angebot des Marktes selbst
ist recht umfangreich und besteht vor allem in allerlei Kunsthandwerk. Neben
Christbaumschmuck, Kleidung, Bildern, Duftkerzen und Accessoires, werden einige
Besonderheiten angeboten; so etwa an einem Stand Glaskunst aus Murano (Masken,
Glasringe, Christbaumarrangements etc.), oder an einem anderen bunte
Holzfiguren für Kinder, die wie ein Puzzle aus einzelnen Elementen bestehen,
die zusammengesteckt werden. Daneben gibt es einen Stand, der sich auf Wiener
Schneekugeln spezialisiert hat; auch ein Souvenirstand findet sich, neben einer
ganzen Reihe von anderen Anbietern.
Was die kulinarische Palette
anbelangt, so gibt es neben den bereits erwähnten Glühwein- und Punschständen
ein paar weitere Anbieter auch von Speisen, wie etwas Kaiserschmarren, Krapfen,
kandierte Früchte, Mandeln, Lebkuchen und mehr. Abgesehen davon wurde vor dem
Kunsthistorischen Museum eine kleine Bühne aufgebaut auf der gelegentlich ein Unterhaltungsprogramm
stattfindet. Informationen dazu können den dort aufliegenden Foldern entnommen
werden.
Der Markt öffnete am 21. November
und hat, anders als die meisten Wiener Weihnachtsmärkte, über Heiligabend
hinaus, bis zum 26. Dezember (Stefani), geöffnet. Die Öffnungszeiten sind mit
11 – 21 Uhr (optional auch bis 22 Uhr) angegeben.
10.)
Auf der Freyung
Am Freitag, den 23. November, öffnete der Altwiener Christkindlmarkt
auf der Freyung, neben der Schottenkirche. Betritt man das Gelände neben dem
Brunnen, gegenüber dem Palais Ferstl, so schlägt einem sogleich ein süßes Aroma
von Schokolade und Zuckerwerk entgegen. Ein Hauch von Nostalgie weht durch die
engen „Gassen“ zwischen den Standeln, die alle sehr schön mit Reisig
„eingerahmt“ sind, und macht dem Namen des Marktes damit alle Ehre. Ein hoher,
sehr schön gewachsener Weihnachtsbaum bildet einen Blickpunkt, gerade auch vor
dem Hintergrund der schönen historischen Gebäude (Palais Ferstl, Palais
Rothschild, Schottenstift etc.), die den kopfsteingepflasterten Platz umgeben. Trotz
des relativ engen Raumes umfasst der Christkindlmarkt ganze 52 Anbieter!
Regelmäßig finden an den Wochenenden
Kunsthandwerk-vorführungen statt. Auf der überdachten Bühne wird ein
Rahmenprogramm abgehalten, das neben Adventmusik auch
Kasperltheatervorführungen für Kinder umfasst. Das entsprechende Programm kann direkt
bei der Bühne selbst nachgesehen oder im Internet abgefragt werden.
Das Marktangebot umfasst etwa zur einen Hälfte
kulinarische Köstlichkeiten aller Art und zur anderen Hälfte Kunsthandwerk,
diverse Mitbringsel und dergleichen. Besonders schön ist beispielsweise das
Angebot an buntem Holzspielzeug für Kinder, Weihnachtsschmuck (vor allem
Christbaumschmuck) in einer begehbaren Hütte oder ein Stand, der ein sehr
umfassendes Sortiment an schönen Kerzen führt. Auch handgemachte Krippen und
passende Figuren finden sich an einem Stand, an weiteren Textilien, Schmuck und
anderes, was für einen Weihnachtsmarkt typisch ist. Das kulinarische Angebot
umfasst neben Brezeln, heißer Schokolade, Glühwein und Punsch auch einige
besondere Spezialitäten, wie etwa eine ungarische Teigrolle, die direkt vor den
Augen des Besuchers zubereitet wird und noch warm in diversen Aromamischungen
(je nach Geschmack) gewälzt wird.
Der Markt ist in jedem Fall etwas für Nostalgiker und
Leute, die eine gewisse Zeitlosigkeit erleben wollen. Hier scheint die Zeit
stehengeblieben zu sein und gerade daran finden einige ein großes Gefallen, in
einer Welt, die nicht selten als sehr hektisch empfunden wird. Zu bedenken ist
bei diesem Markt allerdings, dass er nur recht wenig Platz bietet und man
deshalb sehr schnell auf „Tuchfühlung“ geht. Nichtsdestotrotz tut dies der
Atmosphäre keinen Abbruch und diesen Markt nicht besucht zu habe wäre recht
schade.
11.)
Resselpark / Karlskirche
Der Markt am Resselpark, beziehungsweise vor der Karlskirche,
gehört zu den weitläufigeren in Wien und mit Sicherheit auch zu einem der
interessantesten. Spezialisiert ist er vor allem auf Kunsthandwerk, wobei er
eine große Vielfalt dabei aufweist. Die Anordnung der Stände erfolgt einerseits
um das große ovale Bassin von der Karlskirche, andererseits entlang der
„Verästelungen“ der Wege des Resselparks. Im Gegensatz zu vielen anderen
Märkten sind die einzelnen Buden nach Größe, Farbe, Form und Beschmückung sehr
unterschiedlich gestaltet. Individualität wird hier offensichtlich in jeder
Form sehr hoch geschätzt.
Kunsthandwerk ist das große Thema dieses
Christkindlmarktes und dieses sehr umfangreiche Angebot umfasst Glas-, Holz-,
Stein- und Metall-, Textil-, Keramik-, Kosmetik-, Malerei- und Fotografie-, Wachs-,
Leder- und Schmuckarbeiten. Es dürfte sich deshalb für fast jeden Geschmack ein
ansprechendes Weihnachtsgeschenk dort finden lassen. Der Markt bürgt für
Qualität und dafür, dass es sich bei den Arbeiten um handgemachte Unikate
handelt, die „keine Handelsware“ seien („devina art – Hand drauf!“), wie eine
Hinweistafel die Besucher unterrichtet.
Neben dem Kunsthandwerk kommt freilich auch die
kulinarische „Kunst“ nicht zu kurz. Einige Stände bieten regionale Schmankerln
(zum Beispiel aus der Steiermark oder dem Burgenland) an. Daneben gibt es
einige weitere, die Waffeln, Suppen, Vegetarisches oder auch Crêpes anbieten.
Was Glühwein und Punsch anbelangt, so wird man im Resselpark ebenfalls sehr ordentlich
versorgt. Apfel-Ingwer-, Apfel-Zwetschke- und Beerenpunsch, alles ist vorhanden,
bis hin zu einem Quittenpunsch. Und siehe da, auf diesem Weihnachtsmarkt
schmeckte mir sogar der Orangenpunsch!
Besonders zu erwähnen ist bei diesem Weihnachtsmarkt das
große Angebot für Kinder. Das (im Winter) wasserfreie Bassin vor der Kirche wurde
zu einer Art „Kinderland“ umgestaltet. Neben einer „Sternenwerkstatt“
(Kerzenziehen, Basteln, Malen), einem „Himmelszelt“ und einer Koppel (Krippe) mit
lebenden Tieren, befindet sich dort auch das „Wiener Pony-Karussell“
(Ponyreiten). Etwas weiter im Inneren
des Weihnachtsmarkts findet sich ein originelles Ringelspiel, Marke „Eigenbau“,
das durch menschliche Muskelkraft, mittels eines Fahrrades (das Vorderrad wurde
entfernt und die Gabel stattdessen mit dem Karussell verbunden) angetrieben
wird. Auch eine Kindereisenbahn gibt es, neben einem Stand, der extra
„Bio-Kinderpunsch“ anbietet. Mit etwas Glück kann man auch einen
„Leierkastenmann“ antreffen, der in passender Aufmachung Musik ertönen und
etwas Nostalgie aufkommen lässt.
Insgesamt umfasst der Markt ganze achtzig Stände und ist
meist zu jeder Tageszeit gut besucht. Die Karlskirche als Touristenattraktion,
sowie die unweit davon entfernt gelegene Sezession und das schöne
Musikvereinshaus locken ebenfalls eine Menge Besucher an. Die nahe Technische
Universität sorgt überdies für ein junges Publikum, das hier auch zu jeder Zeit
anzutreffen ist. Dieser Weihnachtsmarkt darf in keiner Liste der Wiener Christkindlmärkte
fehlen und ein Abstecher zu ihm wird den Besucher sicher nicht enttäuschen. Der
einzige Wehmutstropfen ist das frühe Ende des Marktes, das bereits mit zwanzig
Uhr angegeben ist.
12.)
Schloss Belvedere
Auf der Südseite, beim großen Bassin (Haupteingang) des
Barockschlosses Belvedere, im dritten Wiener Bezirk, befinden sich die Stände,
die den dortigen Weihnachtsmarkt bilden. Der Markt selbst gehört nicht zu
größten Wiens, doch umfasst er alles, was von einem solchen um diese Jahreszeit
und aus dem angegebenen Anlass (Advent) heraus erwartet wird.
Beim kulinarischen Angebot fallen drei
Stände auf, die regionale Spezialitäten aus den Bundesländern bieten. Die
Bundeshauptstadt selbst ist mit einem Doppelstand („Spezialitäten aus der
Heimat des Prinz‘ Eugen“) vertreten. Nachdem die Heimat des Prinzen Eugen
ursprünglich Frankreich (Savoyen) war, werden an diesem Stand auch entsprechende
Crêpes angeboten. Daneben haben auch die Steiermark und Kärnten ihre eigenen
Stände aufgefahren. Eine eigene „Lebkuchenhütte“ bietet an, was der Name
bereits verspricht; kandierte Früchte finden sich an einem anderen Stand und
auch der so beliebte Drink „Hugo“ kann an einem sechseckigen Punschstandl
konsumiert werden.
Neben Essen und Trinken bietet der
Markt die üblichen Dinge eines Adventmarktes an: Warme Textilien, Schmuck,
Dekorationsgegenstände, Taschen, Duftlampen und Ähnliches finden sich vor. Auch
die „Bierflaschenuhren“, die bereits bei der Beschreibung des Weihnachtsmarktes
am Hof erwähnt wurden, finden sich hier an einem Stand (wie übrigens auch an
anderen Märkten, wie etwa auf jenem am Maria-Theresien-Platz). Für die Kinder
stehen ein Karussell und eine Eisenbahn als Attraktionen bereit.
Der Besuch des Weihnachtsmarktes
beim Schloss Belvedere bietet sich vielleicht gerade an einem Sonntagnachmittag
an, nachdem man wieder einmal etwas für die Kultur getan und sich eine
Ausstellung im Schloss angesehen hat. Freilich kann und soll der Markt auch um
seiner selbst Willen besucht werden. Steht man am schmiedeeisernen Haupttor des
Schlosses und blickt über das Bassin zum Schlossportal mit dem davor befindlichen
Markt, dann bietet sich, nachdem die Dunkelheit hereingebrochen ist, mit seiner
Beleuchtung ein sehr schöner Anblick. Manchen mag dieser vielleicht etwas zu
kitschig erscheinen, doch ein passendes Fotomotiv ist es allemal.
13.)
Schloss Schönbrunn
Mit dem Weihnachtsmarkt auf
dem großen Vorhof des Schlosses Schönbrunn, hat am Samstag, den 24. November
auch der letzte der großen Märkte der Vorweihnachtszeit in Wien seine Pforten
geöffnet. Die vielen, in einheitlichem Dunkelgrün gehaltenen, Stände sind in einem
großen Quadrat, direkt vor dem Haupteingang des barocken Schlosses, arrangiert.
Dabei erfolgt der „Einlass“ in dieses Quadrat von drei Seiten. Passend zur
strengen Symmetrie des Schlosses und seiner Anlagen ist auch der
Weihnachtsmarkt dementsprechend angeordnet. Von Nord nach Süd verläuft eine
Achse, an der das Arrangement der Stände auf der einen Seite auf der anderen
Seite gespiegelt wird.
Im Zentrum, bei der Südfront des Marktes,
erhebt sich eine mächtige, bei Dämmerung und Dunkelheit beleuchtete Tanne, die
einen herrlichen Anblick vor der gelben Fassade des Schlosses bildet. Direkt
vor dem Christbaum befindet sich die Bühne, auf der regelmäßig ein
Rahmenprogramm (z.B. Musik) stattfindet. Unterhalb der Bühne, hinter Glas,
steht eine Krippe mit einer Vielzahl verschiedenster Figuren, was vor allem
Kinder dorthin lockt.
Dieser weihnachtliche Markt
bezaubert geradezu mit seinem kunsthandwerklichen Angebot, das nicht nur
besonders reichhaltig, sondern darüber hinaus qualitativ sehr hochwertig ist und
zudem aus verschiedenen Regionen Österreichs, sowie aus einigen Nachbarländern
stammt. Es finden sich Anbieter aus allen möglichen handwerklichen Bereichen; von
handgeschnitzten Krippen und Krippenfiguren, Papier- und Schachtelkrippen,
Stroharbeiten, Blech- und Holzspielzeug, Plüschtiere, Glasgravuren, leuchtende
Kerzenhäuser, handbemalte Glaskugeln, über Keramiken, Bienenwachskerzen, original
Wiener Schneekugeln, nostalgische und lustige Schilder bis hin zu Produkten
einer Seifensiederei. Ganz besonders schön sind ein Stand, der
Weihnachtsdekorationen und Spielzeug aus dem Erzgebirge anbietet und ein
anderer der auf barocken Weihnachtsschmuck spezialisiert ist. Auch aus der
Oberlausitz und aus Budapest sind Anbieter angereist. Auf dem ganzen Markt ist
keinerlei Kitsch oder sonstiger billiger Kommerz zu finden, die
außerkulinarischen Angebote bestechen allesamt durch ihre feine Auswahl und die
Liebe zum Detail.
Was Speis und Trank anbelangt,
so befinden sich die entsprechenden Stände teilweise in der Reihe der Stände,
die das „Quadrat“ bilden, teilweise aber auch etwas ins Innere des Platzes
gerückt. Dort finden sich an größeren, sechseckigen, pavillionartigen Hütten
eine reiche Auswahl an Getränken und Speisen. Eine kleine Auswahl an Speisen:
Raclette, Knödeln, gebackene Apfelspalten, Schupfnudeln mit Nüssen und
Apfelmus, Krautfleckerln, Gulasch, Donuts mit allerleid Füllungen oder Crêpes
und Waffeln. Bei den Getränken wurden unter anderem gesehen und mitunter
verkostet: „Uhudlerglühwein“, „Sissy-Punsch“, Amaretto-Kirsch-Punsch,
Apfel-Zimt-Punsch, Marillen-Punsch, Kokos-Punsch oder Vanille-Eierlikör-Punsch.
Die Preise für Glühwein und Punsch bewegen sich meist im Bereich von 3,5 bis 4
Euro (der zusätzlicher Tassenpfand von 2 Euro ist zu beachten).
Nachdem das Schloss Schönbrunn
die bei weitem größte Touristenattraktion Österreichs ist und zu jeder
Jahreszeit von Gästen aus aller Welt besucht wird, ist auch dieser
Weihnachtsmarkt von vielen ausländischen Besuchern bevölkert. Es sind aber
gerade auch sehr viele Einwohner Wiens selbst, die, nicht nur nach Feierabend,
anzutreffen sind, denn der Markt gehört bei vielen zum Fixprogramm im Advent.
Möchte man sich ganz gemütlich die vielen Kunsthandwerksstände ansehen, dann
empfiehlt sich ein Besuch besonders am Vormittag (der Markt öffnet täglich um
10 Uhr und hat bis 21 Uhr geöffnet). Zu anderen Zeiten herrscht in der Regel
großer Andrang vor den Ständen. Bei den Buden mit kulinarischen Angeboten kann
es zu „Stoßzeiten“ (am Abend und an den Wochenenden) schon vorkommen, dass man
etwas länger in einer Reihe auf sein Getränk oder seine Mahlzeit warten muss. Unerwähnt
darf hier auch nicht bleiben, dass sich in der Nähe der Wagenburg (außerhalb
des „Quadrats“ des Marktes) für Kinder eine „Weihnachtswerkstatt“ befindet.
Der Schönbrunner Markt
besticht durch sein großartiges Ambiente mit einer grandiosen Kulisse und einer
sehr geschmackvollen Gesamtgestaltung. Es ist gelungen Altes und Innovatives
auf wunderbare Weise miteinander zu verbinden, den vorhandenen Platz optimal zu
nutzen und eine ansprechende Atmosphäre für Wienbesucher und Einheimische
zuwege zu bringen. Und was mich persönlich anbelangt, so ist dieser Markt die
eindeutige Nummer eins!
14.)
Riesenradplatz
Auf dem Riesenradplatz, im Wiener Prater, befindet sich der
auf dem kreisrunden Gelände im Eingangsbereich des Vergnügungsparkes
arrangierte Weihnachtsmarkt, den ich zum Abschluss meiner Serie über die Wiener
vorweihnachtlichen Märkte beschreibe. Die wenigen Stände gruppieren sich in
zwei „Kreisen“, wobei der innere direkt an einen im Zentrum stehenden,
künstlich errichteten, pyramidenförmigen, Weihnachtsbaum anschließen. Der
äußere Kreis fügt sich nahe an die den Platz umgebenden Bauwerke an. Dadurch
entsteht dazwischen der Bereich für die Marktbesucher und all jene, die durch
den Haupteingang den „Wurstlprater“ betreten.
Die Buden sind passend zum Ambiente des bekannten Vergnügungsparks
in „Zuckerbäckerfarben“ gehalten und zeichnen sich alle durch eine einheitliche
Form und Größe aus. Dieser Markt gleicht mehr einem Jahrmarkt, denn einem
Weihnachtsmarkt; das Angebot besteht mehr aus gewöhnlichem Zuckerwerk, etwas
Kitsch und dazwischen eben auch Glühwein, Punsch und paar Angebote, die der
weihnachtlichen Zeit angepasst sind. Kunsthandwerk sucht man hier jedoch
vergeblich. Die Stimmung hat etwas „Weihnachtlich-Künstliches“ ans sich, was
jedoch zum Gesamtkonzept des Praters gehört und deshalb auch nicht als negative
Kritik zu verstehen ist. Es ist ein Hauch von „Weihnachten in Disney-Land“, der
das Ambiente kennzeichnet.
Der Besuch dieses Christkindlmarktes lässt sich wunderbar
mit einem Aufenthalt im Prater mit seinen diversen Attraktionen verbinden. Ein
Abstecher alleine deshalb zu machen um den Markt zu sehen wäre wohl etwas
übertrieben.
Eine schöne Vorweihnachtszeit
wünscht Ihnen allen der Bergfuchs.
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