Donnerstag, 15. November 2012

Bisamberg

Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 1
Dauer: 2 Stunden, 10 Minuten
Höhenunterschied: 180 m
Einkehrmöglichkeiten: Langenzersdorf, Gasthof Gamshöhe, Stammersdorf
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: S-Bahn nach Langenzersdorf; Wiener Linien - Straßenbahn 31 ab Stammersdorf

 
Die Route
Ausgangspunkt der heutigen Wanderung bildet die Kirche, der zwischen Bismaberg und Donau gelegenen, niederösterreichischen Gemeinde Langenzersdorf.
 
            Von der Pfarrkirche führt der Weg leicht ansteigend vorbei am Kriegerdenkmal, bis wir zum Hanak-Museum kommen, welches mit seinen weißen, sich über zwei Stockwerke  erstreckenden äußeren Säulen, das Aussehen eines Herrschaftssitzes in den amerikanischen Südstaaten hat. Gegenüber dem Museum zweigen wir nun in Richtung Wald ab und kommen so zum Rehgraben, wo die geteerte Straße endet und in einen Forstweg übergeht. Bei der nun kommenden Weggabelung halten wir uns links und folgen dem „Karl-Job-Weg“ weiter, der zuerst nach Nordosten, später nach einer scharfen Kurve in Richtung Nordwesten durch den schönen Laubwald, der vor allem aus Eichen und Buchen besteht, führt. Recht schnell, nach insgesamt etwa einer halben Stunde Gehzeit und einem kaum merklichen Anstieg von 180 Metern, gelangen wir so direkt auf die Elisabethhöhe. Von hier aus bietet sich ein schöner Ausblick auf die auf der anderen Seite der Donau gelegenen Hügel; den Kahlenberg mit dem markanten Sendemast und den Leopoldberg mit seiner Festung. Direkt gegenüber, am anderen Ufer der Donau, liegt die Stadt Klosterneuburg mit ihrem bekannten Stift, das sich mit seinen spitzen Türmen deutlich aus den es umgebenden Gebäuden heraushebt. Blickt man nach Norden und Nordosten erkennt man die Biegung, die der Fluss bei Korneuburg macht, nachdem er seit der Wachau in west-östlicher Richtung geflossen war. Über die Stadt Korneuburg hinweg reicht der Blick bis weit ins Weinviertel hinein.
 
(Blick in Richtung Korneuburg)

            Wir befinden uns nun am höchsten Punkt des Bisambergs, der 358 Meter über dem Meeresspiegel liegt. Diese Anhöhe erhielt ihren Namen durch die im Jahre 1899 dort errichtete, aus Sandstein gefertigte, „Elisabeth-Säule“, welche an die 1898 in Genf ermordete Österreichische Kaiserin Elisabeth I., „Sisi“, erinnert. Hartnäckig halten sich im Volksglauben jedoch zwei andere Versionen. Einerseits soll Elisabeth, als sie 1854 über die Donau mit ihrem Brautschiff nach Wien kam, vom Anblick des Bisambergs so begeistert gewesen sein, dass sie den Wunsch geäußert haben soll ihn besteigen zu wollen; andererseits wird erzählt die Kaiserin habe von hier aus ein kaiserliches Manöver beobachtet, das die Truppen im Jahre 1857 in der Nähe von Korneuburg abhielten.

            Der Bismaberg gehört, wenn er auch durch die Donau von den übrigen Bergen des Wienerwaldes getrennt ist, immer noch zu dieser Geländeformation. Damit bildet er den äußersten Ausläufer der Alpen, ihre nordöstlichste Erhebung. Die Donau, die einstmals weiter nördlich um den Bisamberg herumfloss, änderte zu einem nicht genau bestimmbaren Zeitpunkt in der Vergangenheit (wahrscheinlich vor vielen tausend Jahren) ihren Lauf und brach durch die „Wiener Pforte“ zwischen Bisamberg und Leopoldsberg und folgte von nun ab in etwa dem weiteren, heutigen Flussverlauf. Freilich waren viele Bereiche, die heute zu beiden Seiten der Donau stark verbaut sind, ursprünglich Überschwemmungsgebiete, denn erst nach der Begradigung des Flusses wurden viele Areale überhaupt für die Bebauung verwendbar. Der letzte große Hochwasserschutz für die Stadt Wien erfolgte mit der Ausbaggerung der Neuen Donau in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts. 
 
(Elisabethsäule)
Der Bisamberg zeichnet sich durch eine reichhaltige Tier- und Pflanzenwelt aus. Auf der Elisabethhöhe steht dazu eine ganze Reihe von lehrreichen Informationstafeln. Die lokalen Gemeinden sind sehr daran interessiert und bemüht die Einzigartigkeit dieses Naherholungsgebietes zu erhalten. In früheren Zeiten war der Waldbestand des Berges um vieles geringer, da ausgedehnter Weinbau und Viehwirtschaft betrieben wurden. Auf alten Gemälden und Fotographien ist der geringe Waldbestand noch sehr gut zu erkennen. In jüngerer Zeit eroberte sich der Forst einen Großteil des Berges zurück. Daraufhin wurden einige Stellen erneut gerodet, um für schöne Aussichtspunkte zu sorgen.

Nun wenden wir uns wieder dem Wald zu und folgen dem breiten Spazierweg, der von der Elisabethhöhe zum nur zehn Minuten entfernten Gasthaus Gamshöhe führt. Gleich hinter dem Gasthaus folgen wir nicht dem Weg, der geradeaus weiter zum „Bäckersteig“ führt, sondern biegen nach links ab. Diesem Weg spazieren wir nun eine ganze Weile entlang, zweigen nicht nach Bisamberg ab, sondern halten uns geradeaus, bis wir zu einer weiteren Kreuzung im Wald kommen. Nun ist es wichtig nicht den geradeaus weiterführenden Weg nach Hagenbrunn zu nehmen, sondern sich leicht rechts zu halten. Diesem Weg folgend gelangen wir jetzt immer weiter, bis wir am Ende am Waldrand herauskommen (auf halber Strecke zweigt der Weg nach rechts zur „Schanze Falkenberg“ ab; diesem nicht folgen!). Jetzt halten wir uns rechts und gelangen so durch einen Weinberg hindurch. Bald folgt die Abzweigung nach links, die uns zur Straße bringt, die von Stammersdorf nach Hagenbrunn führt.
 
(Stammersdorf - Blick auf "Transdanubien")

Wir überqueren die Straße und erkennen auf der anderen Seite einen Fußpfad der als „Stadtwanderweg 5“ markiert ist. Entlang eines Wäldchens machen wir nun, immer am Rand von Wiesen und Äckern, einen weiten Bogen, der uns in Richtung Stammersdorf bringt. Der Weg führt anschließend durch einige Weinfelder und bietet einen schönen Blick auf die hohen Bauwerke von „Transdanubien“. Nun brauchen wir lediglich den Hinweisschildern „Stadtwanderweg 5“ zu folgen, die sich bei den jeweiligen Kreuzungen befinden, und gelangen so gemütlich ins Zentrum von Stammersdorf. Von hier führen Bus- und Straßenbahnlinien zurück ins Zentrum nach Wien.

 

Details
1.)    Langenzersdorf – Elisabethhöhe: Strecke: 2,2 km; Höhenbewältigung: 180 m aufwärts; Dauer: 30 Minuten.
2.)    Elisabethhöhe – Gamshöhe: Strecke: 0,5 km; Höhenbewältigung: 20 m abwärts; Dauer: 10 Minuten.
3.)    Gamshöhe – Stammersdorf: Strecke: 7,2 km; Höhenbewältigung: 160 m abwärts; Dauer: 1 Stunde 30 Minuten.

Gesamt
            Strecke: 9,9 km; Höhenbewältigung: 180 m aufwärts, 180 m abwärts; Dauer: 2 Stunden, 10 Minuten.


Viel Freude beim Wandern wünscht der Bergfuchs.

 

1 Kommentar:

  1. Das von Ihnen beschriebene Hanak-Museum ist ein Privathaus. Der moderne Bau des wirklichen Hanak-Museums liegt diesem Haus gegenüber.

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