Schwierigkeit (1-5): 2
Dauer: 4 Stunden
Höhenunterschied: 50 m aufwärts, 700 m abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Pfänder, Eichenberg, Lochau
Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Bus, Bahn nach Bregenz; Bus und Bahn in Lochau
Die Route
Der
Pfänder, der Bregenzer Hausberg, hoch über dem Bodensee, dem Schwäbischen Meer,
bildet einer der schönsten Aussichtspunkte Vorarlbergs und insbesondere des
Unterlands. Der Panoramablick ist an schönen Tagen atemberaubend. Von
Nordosten, vom Allgäu, über den Bregenzerwald bis zu den Schweizer Bergen im
Westen und Südwesten umkränzt eine eindrucksvolle Berglandschaft das Bild. Über
dem Bodensee in Richtung Westen und Nordwesten blickt man weit bis nach Baden
und nach Württemberg hinein; die Schwäbische Alp im Hintergrund und die
Hügellandschaft des Hegau direkt über dem See, so zeigt sich dem Auge des
Betrachters das Land, das zu seinen Füßen liegt.
(Theresienkapelle auf dem Pfänder)
Die
Bergstation der Pfänderbahn, die man mit der Panoramagoldelseilbahn von Bregenz
aus innerhalb von sechs Minuten erreicht und die zu jeder vollen und halben
Stunde fährt, bildet den Ausgangspunkt der heute beschriebenen Wanderung.
Alternativ kann der Gipfel vom Stadtzentrum von Bregenz aus über verschiedene
Wege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden erreicht werden. Dafür braucht
man etwa zwischen eineinhalb und zwei Stunden. Der Anstieg beträgt dazu 650
Meter.
Nachdem wir
das Panorama auf zwei verschiedenen Seiten genossen haben (Rheintal/Bodensee
und Bregenzerwald), wenden wir uns in Richtung Norden, am Gasthof vorbei und
gelangen sogleich zu einem Wegweiser, der uns an einem Haus vorbei nach rechts
uns aufwärts führt. Auf diesem Weg erreichen wir bereits nach etwa fünf Minuten
den Gipfel, unterhalb dessen sich der fast hundert Meter hohe Sendemast
befindet. Von dort geht es der Straße nach entlang zum Gasthof
„Schwedenschanze“. Dieser urige Traditionsgasthof befindet sich genau in der
Mitte der Schanze, die im 30jährigen Krieg zur Verteidigung gegen die Schweden
angelegt wurde. Die Stadt Bregenz wurde im Jänner 1647 von schwedischen Truppen
eingenommen. Die Wälle in dieser Gegend sind bis heute noch gut zu erkennen.
Beim Parkplatz des Gasthauses geht es nun zwischen den Bäumen hindurch zur
gleich darunter gelegenen Theresienkapelle. Vorbei an Ferienhäusern kommen wir
bald über einen kleinen Pfad zur Kreuzung beim „Moosegg“. Dort folgen wir der
Straße vorbei am Gasthof „Pfänder-Alp“ zum, nach etwa hundert Metern auftauchenden,
Wanderparkplatz. Von hier aus bietet sich ein erster, sehr schöner Blick auf
die Inselstadt Lindau, die sich nur wenig von der Küste entfernt im Bodensee
befindet.
(Blick von der Bergstation der Pfänderbahn)
Nun geht es
zuerst einige hundert Meter der Straße entlang, vorbei an einem schönen alten
Bauernhof, bis wir im Wald danach zu einer Abzweigung kommen, wo ein breiter,
auch im Winter schön gebahnter Weg, auf dem Pfänderrücken in Richtung Jungholz
weist, welches nach etwa einer halben Stunde erreicht wird. Bei Jungholz
bleiben wir auf unserem Weg und gehen geradeaus weiter, folgen also nicht der
Abzweigung zur etwas tiefer liegenden Häusergruppe.
Wir folgen
nun dem Pfänderrücken immer weiter in Richtung Hochberg, der über diesen sehr
schönen Weg, der vor allem Ausblicke in den Vorderwald und ins Allgäu bietet,
nach etwa einer halben Stunde erreicht wird. Unterhalb des Hochberges mündet
unser Wanderweg in die von Eichenberg heraufführende Straße. Dieser Straße
folgen wir nun einige hundert Meter abwärts in Richtung Nordwesten, bis wir zu
einer Kreuzung kommen, wo uns ein Wegweiser nach rechts, nach Schüssellehen,
führt. Wir gelangen auf dieser Straße nach etwa zehn Minuten nach
Schüssellehen, wo sich der Hof „Fessler“ befindet. Nun folgen wir dort dem Weg
abwärts (Vorsicht! Der Wegweiser weist nur aufwärts und gibt „Lutzenreute“
aufwärtsführend an. Abwärts, vorbei am Hof weist kein Wegweiser, der Weg selbst
ist aber gut zu erkennen). Gleich am Anfang, nach dem Hof, befindet sich ein
Fahrverbotsschild auf dem Weg, den wir nun in mehreren Kehren abwärts
spazieren. Auf diesem Weg hat man im offenen Gelände einen großartigen Ausblick
auf den Bodensee, das unter Rheintal mit den Schweizer Bergen und das etwas
tiefer gelegene Dorf Eichenberg.
In
Lutzenreute folgen wir zuerst der Straße, die nach Backenreute führt und
zweigen von dort am Waldrand unter den letzten Häusern bei einem Wegweiser, der
nach Eichenberg-Dorf weist, ab. Auf diesem lieblichen Pfad, dem „Alten
Gemeindeweg“, der gelb-weiß markiert ist, spazieren wir nun über mehrere kleine
Stege, die über die einzelnen Bächlein führen, die hier am Hang überall
talwärts fließen, etwa Dreiviertelstunden lang, bis wir bei Eichenberg
herauskommen. Eine Handvoll Einkehrmöglichkeiten laden den Gast hier zu einer
Rast und zu einer gehörigen Stärkung in Form von Speis und Trank ein.
Der Weg
hinunter, ins am Bodensee gelegene Lochau ist kaum zu verfehlen. Zuerst folgen
wir der Straße etwa eineinhalb Kilometer lang, bis auf der linken Seite die
„Alte Eichenberger Straße“ abzweiget. Diesem schönen Waldweg folgen wir nun
durch den Wald, bis nach etwas mehr als eine halben Stunde auf der linken Seite
eine Abzweigung erreicht wird, die nach etwa fünfzig Metern zu einer kleinen
Anhöhe führt, auf der sich die Überreste der Burg „Alt Hofen“ befinden. Diese
Ruine ist im Sommer bei dichtem Bewuchs kaum auszumachen, vor allem von der
Straße her ist sie dann nicht zu sehen. Zudem ist auch der Bewuchs zwischen den
dicken Mauerresten recht dicht, so dass es im steilen Gelände einiger Vorsicht
bedarf, wenn einer sich die Stätte zu Gemüte führen möchte.
(Haus am Pfändergipfel im Hochwinter)
Nach
Besichtigung der Ruine geht es zurück zur Alten Eichenberger Straße, in einigen
Kehren weiter hinunter ins Tal, bis wir bei den ersten Häusern von Lochau-Hofen
herauskommen. Der Beschilderung folgend gelangen wir so zum Zentrum des Ortes
bei der Kirche und dem Gemeindeamt. Von hier sind es nur noch wenige hundert
Meter bis zur beim Seeufer gelegenen Eisenbahnhaltestelle Lochau-Hörbranz, wo
unsere Wanderung ihren Abschluss findet.
Ruine Alt-Hofen
Die heute sich im Privatbesitz befindliche Burgruine
Alt-Hofen geht in ihren Ursprüngen auf das 12. Jahrhundert zurück. 1186 wird
sie bereits als Stammsitz der „Ritter von Lochen“ erwähnt. Diese Ritter waren
Dienstmannen der Grafen von Montfort-Bregenz. Wahrscheinlich ist, dass es sich
bei Alt-Hofen um die bisher nicht gefundene „Burg Lochen“ handelt. Im 15.
Jahrhundert kam die Burg zu den „Edlen Herren von Raitenau“, denen auch die
nahe „Ruggburg“ bei Backenreute gehörte. Diese Raitenauer erweckten öfters den
Unmut, nicht nur der örtlichen Bevölkerung, sondern auch der benachbarten
schwäbischen Städte. Im Herbst 1452 taten sich einige davon, nämlich Lindau,
Memmingen, Leutkirch, Kempten, Isny, Wangen, Ravensburg, Kaufbeuren, ja sogar
Ulm, zusammen, um mit zehnfacher Übermacht den Raitenauern eine endgültige Lektion
zu erteilen. Sowohl die Ruggburg als auch Alt-Hofen wurden von den Schwaben zerstört.
Später, im 16. Jahrhundert, wurde die Ruine als Steinbruch zum Bau des
Schlosses Neu-Hofen (erbaut von 1585-1616), kurz Schloss Hofen genannt, welches
sich um einige tiefer, am oberen Ortsrand von Lochau befindet, benutzt. Es ist
gut möglich, dass der berühmteste Raitenauer, Wolf Dietrich, der spätere
Fürstbischof von Salzburg, der die Residenzstadt vortrefflich ausbauen ließ,
1559 auf Alt-Hofen geboren wurde.
(Ruine Althofen über Lochau)
Durch Hangrutschungen sind bald weitere Teile der Ruine
verlorengegangen. 1986, zur 800jährigen Ersterwähnung des Ortes Lochau, wurde
mit der teilweisen Konservierung der Burgreste von Alt-Hofen begonnen.
(Eingang zur Ruinenanlage)
Um die Ruggburg und um Alt-Hofen
ranken sich, wie bei den meisten Burgen und Burgruinen, einige Sagen.
Details
1.)
Pfänder – Lutzenreute:
7 km; Höhenbewältigung: 50 m aufwärts, 240 m abwärts; Dauer: 2 Stunden
2.)
Lutzenreute -
Eichenberg: 2,5 km; Höhenbewältigung: 60 m abwärts; Dauer: 45 Minuten
3.)
Eichenberg –
Lochau: 4,5 km; Höhenbewältigung: 400 m abwärts; Dauer: 1 Stunde, 15 Minuten
Gesamt
Strecke: 14
km; Höhenbewältigung: 50 m aufwärts, 700 m abwärts; Dauer: 4 Stunde,
Ein schönes Wandererlebnis,
wünscht der Bergfuchs.
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