Samstag, 18. August 2012

Hohe Kugel

Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 3
Dauer: 5 Stunden
Höhenunterschied: 1213 Meter aufwärts; 1159 Meter abwärts
Einkehrmöglichkeiten: Kugelalpe, Viktorsberg, Weiler
Erreichbarkeit mit Öffentlichen Verkehrsmitteln: Eisenbahn oder Bus nach Hohenems; Landbus in Weiler
 


Die Route
   
Ausgangspunkt bildet das Schloss in Hohenems, von welchem wir zuerst ein kurzes Stück in Richtung Götzis gehen, den Emsbach überqueren und dann bei der nächsten Kreuzung nach links abbiegen. Dieser Straße folgen wir bis wir zum Finsternaubach kommen. Wir nehmen die nächste Abzweigung links, nachdem wir den Bach überquert haben und folgen dieser Straße, bis wir an deren Ende zum Schießstand kommen. Dort überqueren wir rechts den Bach und folgen dem gut ausgebauten Forstweg, der nun stetig, aber recht angenehm ansteigt. Die Markierungen führen uns in einem lockeren Fußmarsch von etwa einer Stunde zur auf knapp eintausend Metern Seehöhe gelegenen Gsohlalpe. Hier bietet sich bereits ein wunderbarer Blick auf das untere Rheintal samt Bodensee und die Appenzeller Berge.


   
            Von der Alpe aus geht es weiter in eine bewaldete Schlucht im Quellschutzgebiet, an deren Ende sich, beim „Bösa Stua“, die Abzweigung zum beliebten Ausflugsziel „Millrütti, zu dem eine Straße von Götzis über Meschach herauf führt, befindet. Wir folgen jedoch weiter dem breiten Weg, der nun eine Kehre nach links über den Bach macht und nach wenigen Minuten auf das „Älpele“ führt. Nun folgt der Wanderer der Markierung Rot-Weiß (gut beschildert), die den Weg zur Hohen Kugel weist. Bald zweigt im Wald auf dem Weg, auf dem wir uns nun befinden und der nach Fluhegg führt, auf der rechten Seite ein Pfad ab, der rot-weiß markiert ist. Diesem folgen wir nun über einige gut ausgebaute hölzerne Stege, da der Pfad selbst meist nass und schlammig ist, durch den Wald. Es wird nun etwas steil und die nächsten eineinhalb Stunden sind die anstrengendsten der ganzen Wanderung. Dabei sind insgesamt etwas fünfhundert Höhenmeter zu bewältigen, wobei es keine flachen Wegabschnitte gibt. Bald befinden wir uns auf einem Hang, dessen Bäume vor einiger Zeit gefällt wurden. Die letzten zweihundert Höhenmeter bis zum Nordgrat, der zur Kugelalpe führt, befinden sich wieder in Schatten des Nadelwaldes. Plötzlich treten wird aus dem Dunkel des Waldes ins Licht der Alpweiden, auf denen sich im Sommer Kühe, Pferde, Esel und Ziegen zur „Sommerfrische“ befinden. Der Gipfel (1645 m), ist nur noch einen Steinwurf entfernt. Nun wird auch ersichtlich, woher der Berg seinen Namen hat. Unterhalb desselben liegt die Kugelalpe, bei der der Wanderer sich erfrischen und stärken kann. Die letzten Meter bis zum Gipfel fallen zu allen Seiten etwa gleichmäßig, wie die Oberfläche einer Kugel, ab. Am Gipfel selbst bietet sich ein herrliches Panorama, das im Norden vom Bodensee, dem Schwabenland und den Bergen des vorderen Bregenzerwaldes, im Westen von den Appenzeller Bergen, dem Säntis und der Alvier- und Churfirstengruppe gekennzeichnet ist. An guten Tagen kann man sogar die hohen Glarner Alpen erkennen. Im Süden erhebt sich der Rätikon, mit seinem nordwestlichen Eckpfeiler, dem Massiv der Drei Schwestern. Durch das tief eingeschnittene Saminatal kommt dieser felsige Bergstock besonders gut zur Geltung. Im Osten ist der Hohe Freschen, die Berge des hinteren Bregenzerwaldes und die Berge des Lechquellgebietes zu erkennen. Das kleine, von der Dornbirner Ache durchflossene Tal, das sich im Osten direkt unter der „Kugel“ in Richtung Norden erstreckt, wird durch die markanten Felspfeiler und den unter ihnen liegenden Luftkurort Ebnit beherrscht.

            Für den Abstieg wählen wir die Route, die uns in etwa einer Viertelstunde nach Süden führend zum „Treietsattel“ bringt. Dort liegt die Staffelalpe, unterhalb derer sich die gut ausgebaute Straße befindet, die nach Fraxern führt und der wir jedoch nicht folgen. Wir überqueren beim Wegweiser sogleich die Straße und folgen einem Weg, der uns unterhalb des First geradeaus weiter führt, bis wir in bewaldetest Gebiet zu einem Wegweiser gelangen. Dort zweigen wir nach rechts ab und folgen dem schattigen Pfad, bis wird nach einer Stunde zur „Letzte“ auf 1174 m Seehöhe gelangen. Von hier aus hat man einen sehr schönen Blick auf das „Kriasedorf“ (Kirschendorf, aufgrund der vielen Kirschbäume, die dort kultiviert werden) Fraxern. Nun folgen wir einem breiten Weg, der uns in mehreren Kehren recht sanft abwärts zum Kloster nach Viktorsberg führt. Wieder genießt der Wanderer eine herrliche Aussicht, dieses Mal auf das Vorderland und das oberer Rheintal. Die vom Gletscher, der bis vor einigen Jahrtausenden das gesamte Tal bis über eintausend Meter Seehöhe „gefüllt“ hatte, geformten Inselberge wie Adretzenberg, Schellenberg, Hoher Sattel und Liebfrauenberg erscheinen sehr schön vor dem Auge. In deren Hintergrund erheben sich die Berge, die weit über zweitausend Meter emporragen. Nun folgen wir der Straße, die ins Tal hinunter führt und zweigen bei einer


breiten Linkskurve, an deren Beginn auf der rechten Seite, nach dem letzten Haus, sich ein Wegweiser befindet, der uns in Richtung Weiler weist. Wir spazieren über eine schöne Wiese mit Obstbäumen talwärts und folgen dem Weg, teils durch Wald-, teils über Wiesenwege, vorbei an einem Steinbruch, bis wir zu den obersten Häusern von Weiler kommen. Von dort sind es noch etwa fünf Minuten, bis wir uns beim Gemeindeamt des Ortes befinden, an dem unsere Wanderung ihr Ende nimmt.

Sage

            Nach altem Volksglauben sollen sich in früheren Zeiten auf dem Gipfel der Hohen Kugel die Hexen und Zauberer der näheren Umgebung, aber auch solche aus der Ferne getroffen haben, um sich dort ihrem abscheulich-wilden Treiben hinzugeben. Üppige, orgiastische Gelage und Buhlschaften mit dem Teufel persönlich sollen dort abgehalten worden sein. Aus diesem Grund gäbe es auf der Spitze des Berges auch eine Stelle, an der kein Gräslein wüchse, da ebendort der Höllenfürst seinen Thron aufgestellt habe.


Details zur Strecke

1.)    Strecke Hohenems – Alpe Gsohl: 4,4 km; Höhenbewältigung: 548 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde.

2.)    Strecke Alpe Gsohl – Hohe Kugel: 3 km; Höhenbewältigung: 665 m aufwärts; Dauer: 2 Stunden.

3.)    Strecke Hohe Kugel – Viktorsberg: 7,1 km; Höhenbewältigung: 766 m abwärts; Dauer: 1 Stunden, 50 Minuten.

4.)    Strecke Viktorsberg – Weiler: 3 km; Höhenbewältigung: 393 m abwärts; Dauer 40 Minuten.



Gesamt

            Strecke: 17,5 km; Höhenbewältigung: 1213 m aufwärts, 1159 m abwärts; Dauer: 5 Stunden, 30 Minuten.  


Viel Vergnügen beim Wandern.


Donnerstag, 16. August 2012

Seewaldsee und Bad Rotenbrunnen

Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 2
Dauer: 5 Stunden
Höhenunterschied: ca. 350 Meter
Einkehrmöglichkeiten: Seewaldsee, Bad Rotenbrunnen, Sonntag
Erreichbarkeit mit Öffentlichen Verkehrsmitteln: Landbus nach Sonntag/Fontanella

 


Die Route

Der Beginn der Wanderung liegt direkt über dem Tobel des Faschinabaches, wo die Straße zur Passhöhe den Bach überquert. Für Wanderer, die mit dem Landbus anreisen, ist dies die Haltestelle „Säge“, zu Fuß etwa eine Viertelstunde von der Kirche der Ortschaft Fontanella entfernt. Diese Gemeinde befindet sich zwischen vier Grattobeln und der Ortsteil, in dem wir uns nun befinden ist der östlichste, mit dem Namen „Garlitt“. Der Weg führt nun etwas mehr als zwei Kilometer entlang einer guten, geteerten Straße, auf der auch der „Seewaldzug“ für Touristen und interessierte Einheimische verkehrt. Bald hat man einen wunderbaren Ausblick über das Walsertal hinaus bis zur Gemeinde Raggal auf der anderen Talseite und den Rätikon dahinter. Auf der rechten Seite zeigt sich die Gemeinde Fontanella, die ihren Namen von einem „Gsundbrünnele“ hat, das eine Viertelstunde einwärts von der Pfarrkirche mit ihrem graugrünen glockenförmigen Kirchturmdach liegt. Die typische Walser Streusiedlung ist sehr gut zu erkennen. Nach wenigen Gehminuten ist weiter unten im Tal der Spitze Kirchturm von Sonntag zu sehen, ebenso wie die von dieser Gemeinde aus auf die gegenüberliegende Talseite führende Seilbahn auf den „Stein“. Der Weg verläuft sanft hin und wieder leicht aufwärts, größtenteils aber leicht abwärts bis zum idyllisch, auf einer Anhöhe liegenden, zwischen Wald und Hügeln eingebetteten Seewaldsee, der bereits zur Gemeinde Sonntag gehört. Das Wasser des Sees ist sehr kühl und im Hochsommer eine willkommene Erfrischung für Urlauber und Wanderer nach einer ausgiebigen Bergtour (der See ist zum Baden freigegeben und weist Stege und eine hölzerne „Insel“ in seiner Mitte auf. Ein herrliches Bergpanorama lädt zum Verweilen in einem der beiden Wirtshäuser, die einige Meter über dem Seeufer liegen, ein.


Auf der bewaldeten Südwestseite des Sees beginnt ein etwas steiler Abstieg, der durch einen Bergwald, der zuerst aus Nadel-, etwas tiefer aus Laubbäumen besteht, bis zur Straße (L90), die von Sonntag-Seewald bis nach Buchboden führt. Diesem Weg folgen wird, bis wir zur erwähnten Straße kommen, dann geht es dieser entlang, bis zur Kirche in Buchboden (in östlicher Richtung). Nach der kleinen Kirche von Buchboden, die 1687 errichtet wurde und deren Anfänge auf eine Kapelle (1638) für die Badegäste aus Bad Rotenbrunnen zurückgeht, biegen wir bei der Kreuzung nach rechts ab und folgen dem Weg geradeaus weiter (nicht über den Fluss abzweigen, wo es ins Hutlatal und die „Litze“ geht!), bis wir dann entlang des Flusses Lutz zu einer Brücke kommen. Diese überqueren wir und kommen zu einem Parkplatz. Nun teilt sich die Straße. Wir folgen dem unteren, linken, Weg der Lutz entlang, bis wir nach etwa einem Kilometer zu einem weiterem Parkplatz kommen, wo wir dem Wegweiser folgend aufwärts ins Gadental gelangen. Ein schöner Wasserfall, zu dem man direkt gelangen kann, befindet sich etwas fünfzig Meter aufwärts.  In einigen Serpentinen geht es nun insgesamt etwas hundert Meter aufwärts, bis wir nach circa einer halben Stunde auf 1010 m Seehöhe zum wunderschönen, am wilden Bach „Matona“ gelegenen, Bad Rotenbrunnen kommen. Hier befindet man sich völlig abseits der „Welt“ und fühlt sich in eine früher, für gewöhnlich längst abgelebte Zeit, versetzt. Das große, schön hergerichtete mehrstöckig Gebäude ist geschindelt, mit hölzernen Fensterläden und hat einen wunderschönen, nostalgischen Gastgarten mit rustikalen Tischen und Stühlen, großen schattigen Bäumen und einer überdachten Pergola, wie man sie in alten Zeiten antraf. Auch eine kleine Kapelle befindet sich direkt daneben. Das Rauschen des Baches und das Plätschern des Springbrunnens begleiten sehr anregend das bodenständige Mahl, das der Wanderer sich nun in diesem herrlichen Ambiente verdient hat.

Nach dieser Stärkung überqueren wir den Steg über den Matonabach, der sich direkt beim Bad befindet, nehmen nun aber den leicht ansteigenden Weg, der geradeaus weiter geht und biegen nicht wieder nach rechts ab auf den steileren Weg, auf dem wir gekommen sind. Nun geht es einen Fahrweg entlang, der stetig leicht abfällt, im schattigen Wald zurück zum ersten Parkplatz, überqueren die Brücke und wandern zurück zur Kirche nach Buchboden. Beim Gasthof „Kreuz“ befindet sich ein Wegweiser, der uns nun von der Straße weg über einen Wiesenweg hinunter zur rauschenden Lutz führt. Wir folgen diesem Weg, kommen zu einer Stelle an der die Lutz eine „S-Kurve“ macht und über die eine kleine Brücke führt. Nun
biegen wir nach rechts ab und folgen dem Uferweg bis wir zu einer beschilderten Weggabelung kommen. Die Wanderer, die einen einfacheren Weg nehmen wollen, folgen nun rechts weiter dem geteerten Weg (Markierung gelb-weiß) und kommen zur Straße, die nach Sonntag-Seewald führt. Diese Straße ist nur wenig befahren, sehr gut ausgebaut und leicht begehbar, jedoch landschaftlich weniger erbaulich und für die Beine etwas ermüdend (man läuft auf der geteerten Straße). Eine Brücke über ein Tobel wird überquert und nach etwa dreißig Minuten erreichen wir so die Haltestelle Sonntag-Abzweigung-Buchboden, wo der Landbus hält.



Wer nicht diese Abzweigung nach Sonntag/Seewald nehmen möchte, folgt dem schmäleren und etwas anspruchsvolleren Weg links (rot-weiße Markierung), entlang der Lutz, überquert dort das „Seebachtobel“ und gelangt so direkt nach Sonntag. In Sonntag selbst gibt es mehrere Haltestellen des Landbusses (Talstation „Stein“, „Postamt“ etc.). Sollte der Wanderer mit dem privaten PKW angereist sein, dann muss er noch die etwa dreihundert Höhenmeter bis Fontanelle-Säge zu Fuß zurücklegen oder er wählt den Landbus, der diese Strecke ebenfalls mehrmals am Tag befährt. Damit endet unsere Wanderung.


Sage

Richard Beitl berichtet in seinem Standardwerk zu den Sagen aus Vorarlberg („Im Sagenwald“, Montfortverlag Feldkirch 1953) darüber, dass sich an der Straße zwischen Sonntag-Seewald und Buchboden eine kleine Vertiefung oberhalb des Lutzbaches befunden haben soll, die „schwarze Dolla“ genannt wurde. Dort hauste ein Geist, der öfters nächtliche Wanderer belästigte, die sich auf dem Weg nach Buchboden befanden. Dann soll dieser Geist mit Schwung dem Wanderer auf die Schultern gehüpft sein und sich von diesem bis zur Kirche von Buchboden tragen haben lassen. Deshalb hieß der Geist auch „Lüta-Reiter“ (Leute-Reiter). Bemerkenswert sei jedoch gewesen, dass der Geist sich nur in Richtung Buchboden, aber niemals in die andere Richtung tragen habe lasse, weshalb vermutet wurde, dass es sich um einen Verstorbenen handelte, der zu Lebzeiten in Buchboden gewohnt hatte.



Details zur Strecke

1.)    Strecke Fontanella „Säge“ – Seewaldsee: 2,2 km; Höhenbewältigung: 50 m abwärts; Dauer: 35 Minuten.

2.)    Strecke Seewaldsee – Buchboden: 1,8 km; Höhenbewältigung: 300 m abwärts; Dauer: 55 Minuten.
3.)    Strecke Buchboden – Bad Rotenbrunnen: 3 km; Höhenbewältigung: 150 m aufwärts; Dauer: 1 Stunde 50 Minuten.
4.)    Strecke Bad Rotenbrunnen – Sonntag (Talstation Seilbahn „Stein“): 6,5 km; Höhenbewältigung: 150 m abwärts; Dauer: 1 Stunde 40 Minuten.

Gesamt:
Strecke: 13,5 km; Höhenbewältigung: 150 m aufwärts, 450 m abwärts; Dauer: 5 Stunden.



Viel Freude bei dieser Wanderung!


Sonntag, 22. Juli 2012

Sarotlatal und Sarotlahütte

Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 3
Dauer: 5 Stunden
Höhenunterschied: ca. 700 Meter
Einkehrmöglichkeiten: Brand, Sarotla-Hütte, Bludenz, Bürs
Erreichbarkeit mit Öffentlichen Verkehrsmitteln: Landbus nach Brand


 

Übersicht

Diese Wanderung empfiehlt sich besonders an heißen Sommertagen. Nachdem das Sarotlatal ein schmales Seitental des Brandertales ist, scheint in ihm über einen Großteil des Tages hinweg keine Sonne, weshalb es sich gerade in den „Hundstagen“ geradezu anbietet, um sich eine kühle Erholung im Gebirge zu gönnen.

Die Wanderung beginnt im Zentrum von Brand. Dorthin gelangen wir entweder mit dem privaten PKW oder mit dem Landbus, der vom Bahnhof Bludenz nach Brand-Lünersee in regelmäßigen Abständen fährt. In Brand überqueren wir den Alvierbach und begeben uns in Richtung Golfplatz, der sich auf der Ostseite des Ortes befindet. Eine sehr schön arrangierte Gartenlandschaft erwartet uns, wenn wir dem Bach entlang leicht abwärts spazieren mit Mühlrad und einzelnen Teichen und Holzzäunen, den Aufgang der Sonne vor uns habend, wenn wir die hohen, teils bewaldeten Berge betrachten. Etwa nach drei Kilometer entlang dieses schattigen Weges, erreichen wir ein großes Wegkreuz unterhalb dessen sich ein Alp befindet. Wir halten uns rechts und kommen zu einem Wegweiser, der uns in Richtig Sarotla-Hütte weist. Dazu verlassen wir bald den guten Weg und gelangen in eine urtümliche
Waldlandschaft, so wie sie in Mitteleuropa vorherrschte, bevor die „Zivilisation“ hier Einzug hielt. Das Sarotla-Tal ist ein enges Kerbtal, das nicht durch einen Fahrweg, sondern lediglich über einen schmalen Fußweg zu durchschreiten ist. Die Sarotla-Hütte, die auch als „Pfarrer-Gunz-Hütte“ bekannt ist, benannt nach dem legendären „Zimbapfarrer“ Gebhard Wendelin Gunz aus Feldkirch-Tisis, ist ein beliebter Ausgangspunkt zur Ersteigung des „Vorarlberger Matterhorns“, der Zimba. Während des an manchen Stellen recht steilen Aufstiegs entlang der „Sarotal“, des Baches, der das enge Tal durchfließt, überquert man öfters diesen Wildbach, entweder über einen Steg oder über grobe Steine. Der Weg gibt einem ein Gefühl dafür wie es in den Alpen gewesen war, bevor die ersten Touristen in die Region gekommen waren und sich die Infrastruktur allmählich deren Bedürfnissen angepasst hatte.

Nach etwa zweieihalb Kilometer die stetig bergauf genommen wurden, gelangt der Wanderer an steiles Geländer, über das sich der Sarotlabach in eindrucksvollen Wasserfällen ergießt. An mehreren Stellen kann man bis direkt zum herabstürzenden Wasser gelangen, um die gewaltige Macht des Elements und das laute Brausen in sich aufzunehmen. Entlang des Weges gedeiht auch eine ganze Reihe von selten gewordenen Alpenblumen, die den Kenner erfreuen werden. Auch Hagebutte, Zwergenzian und Silberdisteln finden sich entlang der Route in reichem Maße.
Nachdem wir die hohe Kante des letzten Wasserfalls genommen haben, wird der Weg ein wenig sanfter und führt uns über mehrere Kehren zur Sarotla- oder Pfarrer-Gund-Hütte, die sich direkt unter dem schönsten Kletterberg des Landes Vorarlberg befindet. Das Sarotla-Horn und das „Isatäli“ mit seinen hellgrauen Felsen lachen uns freundlich entgegen. Auf der anderen Seite erheben sich die Gottvaterspitze und der Zwölferkopf. Vom Gipfelkreuz, etwa fünfzig Meter vor der Hütte entfernt, hat man einen herrlichen Blick über das äußere Brandnertal, über Bürserberg, den vorderen Walgau hinaus bis zu den Appenzeller Bergen, die im Bodensee enden.


Von hier aus gibt es nun mehrere Möglichkeiten, wie die Route weiterführen kann. Einerseits können mutige Wanderer den Pass ins Rellstal (Montafon) hinüber nehmen, um zum Lünersee oder nach Vandans zu gelangen. Die ganz Geübten können in der Sarotla-Hütte übernachten, um am nächsten Tag den Aufstieg auf die „Zimba“ zu wagen (Bergsteigerausrüstung erforderlich!). Oder es besteht die Möglichkeit, wie in dieser Wanderung grundsätzlich vorgesehen, zurück nach Brand zu marschieren. Dazu geht man einfach den Weg zurück, wie wir ihn herkommen sind. Eine andere Variante besteht darin beim „Klostermaisäß“ nicht nach links und nach Brand abzuzweigen, sondern den Weg weiter nach Norden zu nehmen und über Bürs (möglicherweise über die Bürserschlucht) nach Bludenz zu nehmen. Beide Wege dauern etwa zwei (nach Bürs) oder dreieinhalb Stunden (nach Bludenz).

Viel Freude und Vergnügen bei dieser Wanderung, wünscht der Bergfuchs.


Sonntag, 20. Mai 2012

Kahlenberg - Leopoldsberg - Cobenzl

Übersicht
Schwierigkeit (1-5): 2
Dauer: 2 Stunden 45 Minuten
Höhenunterschied: ca. 250 Meter
Einkehrmöglichkeiten: Grinzing, Kahlenberg, Cobenzl Erreichbarkeit mit Öffentlichen Verkehrsmitteln: Straßenbahnlinie 38, Buslinie 38A;


Die Route
Unsere Wanderung beginnt im Zentrum von Grinzing, bei der Endstation der Straßenbahnlinie 38. Schräg gegenüber der Straßenbahnhaltestelle, bei der Kreuzung, beginnt zwischen zwei Häusern eine enge, relativ steil ansteigende gepflasterte Gasse – der Grinziger Steig. Diesem folgen wir nun aufwärts, vorbei an schönen Gärten und Einfamilienhäusern, überqueren die zwei bald folgenden Kreuzungen und kommen, nachdem wir neben einem Weinberg über eine Stiege in eine kleine Senke hinabgestiegen sind und einen Bach überquert haben, zum Heiligenstädter Friedhof (wir sehen die rote Mauer direkt vor uns). Nun biegen wir nach links ab und folgen dem lieblichen Weg entlang von Weinbergen und dem Bach (Schreiberbach), den wir mal näher, mal weiter entfernt, zu unserer Linken sehen. Auf diesem Weg begegnet uns auf der rechten Seite ein Weinberg, dessen Weinstöcke Namen von berühmten Persönlichkeiten tragen (Bill Clinton, Papst Johannes Paul II., Peter Alexander, etc.), wie den gut sichtbaren Schildern zu entnehmen ist. Wir folgen dem Weg (der Wildgrubgasse) etwa anderthalb Kilometer weit, bis wir zu einer scharfen Kehre nach rechts und aufwärts kommen. Nun folgen wir dieser Kehre auf dem weiterhin geteerten Weg (und gehen nicht geradeaus weiter, dem dort beginnenden Waldweg entlang). Jetzt kommen wir wieder auf offenes Gelände und sehen zu beiden Seiten die Grinzinger Weinberge (Teil des Weltkulturerbes). Bei der ersten Abzweigung nach links folgen wir einem geraden, aufwärts führenden Weg, zwischen den Weinbergen (ein Markierungspfeil an der Abzweigung weist den Weg) hindurch.
Bereits von hier hat man einen sehr schönen Blick auf die Stadt Wien, die sich unter einem ausbreitet. Bei der nun folgenden Kreuzung biegen wir nach links ab, passieren zwei Wege, wobei der erste von links und der zweite von rechts in unseren Weg einbiegt. Nun geht es ein kleines Stückchen wieder steiler aufwärts, allerdings an Bäumen und Sträuchern vorbei, so dass auch an einem heißen und sonnigen Tag für ausreichend Schatten gesorgt ist. Der Weg durch den Weld führt nach etwa fünf bis zehn Minuten in eine geteerte Straße, über die wir nach zwei Kehren die St. Josefskirche am Kahlenberg erreichen. Der Aufstieg auf den Kahlenberg von Grinzing aus dauert etwa 50 Minuten.
Vom Kahlenberg aus hat man einen traumhaften Blick auf die Stadt Wien. Die Aussichtsplattform zwischen zwei Lokalen zieht naturgemäß eine Menge Touristen an. Man bedenke allerdings, dass der Kahlenberg im Norden Wiens liegt und man deshalb über den größten Teil des Tages hinweg die Sonne mehr oder weniger von vorne scheinen hat, wodurch Fotoaufnahmen meist stark überbelichtet sind. Die schönste Tageszeit, um den Kahlenberg zu besuchen ist der Abend, wenn das sattere Licht der im Westen tiefer stehenden Sonne den Eindruck der Aussicht noch verstärkt.
Von der Kirche biegen wird nun nach Norden ab, in Richtung Parkplatz, bleiben jedoch auf der rechten Seite und folgen nach dem Kiosk einem leicht nach unten abfallenden Weg. Wir kommen so nach wenigen Minuten an der „Josephinenhütte“ und der „Elisabethwiese“ vorbei. Von hier aus folgen wir dem Waldweg unterhalb der Höhenstraße weiter (keine Abzweigungen nehmen!), bis wir nach etwa 20 Minuten am Leopoldsberg ankommen. Dieser wunderschöne Aussichtspunkt mit seiner Festungsanlage und der Leopoldskirche wird von Touristen weniger besucht und man hat einen weiten Ausblick nicht nur nach Süden und Südosten (entlang der Donau über Wien), sondern auch nach Osten und Norden. Klosterneuburg, Korneuburg und das dahinter beginnende Weinviertel sind sehr schön zu erkennen.
Vom Leopoldsberg und vom Kahlenberg aus, starteten 1683 die Truppen des Polenkönigs Johann Sobieski und Herzog Karls von Lothringen ihren erfolgreichen Angriff auf die Türken, die die Stadt Wien belagert hatten. Eine Gedenktafel am Leopoldsberg erinnert an dieses historische Ereignis.
Nun geht es auf demselben Weg auf dem wir hierher gelangten zurück zur Kirche am Kahlenberg. Vom Kahlenberg zum Leopoldsberg und zurück braucht der Wanderer etwa 45 Minuten.
Vom Kirchplatz geht es nun in Richtung Sternwarte und Fernsehsender, die sich etwa 300 Meter entfernt auf einer kleinen Anhöhe befinden. Von hier aus gehen wird durch den Wald in Richtung Westen, bis wir in etwa einem Kilometer Entfernung zum Bildungshaus „Schönstatt“ an der Höhenstraße gelangen (Achtung: im Wald bleiben, nicht auf die Höhenstraße ausweichen!). Von hier aus folgen wird dem Waldweg, der der Straße folgt und kommen nach etwa 1200 Metern zu einer Abzweigung, die nach rechts führt. Dieser folgen wir und gehen zunächst entlang eines Waldrandes, bis wir nach einigen hundert Metern, die wir durch Wald gewandert sind, dem dort abzweigenden Weg zum Cobenzl folgen. Unterwegs kommen wir nun an einem Aussichtspunkt und am Lueger-Denkmal vorbei. Kurz darauf befinden wir uns am Cobenzl.
Wieder haben wir einen herrlichen Ausblick auf Wien, dieses Mal von einer anderen Seite. Beim Cobenzl überqueren wir die Höhenstraße und gelangen über den Oberen Reisenbergweg an Weinbergen und Buschenschanken vorbei, bis wir wieder im Weinbauörtchen (Weinbaus seit 2000 Jahren!) Grinzing ankommen. Der Abstieg vom Kahlenberg, über den Cobenzl zurück nach Grinzing dauert etwa 75 Minuten.
Im Falle, dass der Rückweg nach Grinzing nicht mehr zu Fuß in Angriff genommen werden möchte, steht einem die Buslinie 38A zur Verfügung. Haltestellen befinden sich am Kahlenberg, am Leopoldsberg und am Cobenzl.

Samstag, 17. März 2012

Thüringen – Thüringerberg - Blumenegg

Übersicht
Schwierigkeit (1-5
): 2
Dauer: 2 Stunden 15 Minuten
Höhenunterschied: ca. 300 Meter
Einkehrmöglichkeiten: Thüringen, Thüringerberg
Erreichbarkeit mit Öffentlichen Verkehrsmitteln: Thüringen-Gemeindeamt;


Die Route

Die Wanderung beginnt beim Gemeindeamt in Thüringen. Von dort aus geht es in Richtung Norden, dem Gebirge zu, indem wir der breiten Dorfstraße folgen, beim Brunnen uns links halten und dann immer geradeaus weiter in eine kleinere Straße kommen, die in einem Fußweg endet und uns so bald nach oben und in Richtung „Villa Falkenhorst“ führt (siehe Wegweiser). So gelangen wir bereits nach wenigen Minuten zur Straße, die nach Thüringerberg führt. Auf der anderen Straßenseite unterhalb des Abhanges befindet sich ein altes Fabriksgebäude. Wir folgen der bergwärts führenden Straße, bis wir nach wenigen Schritten zu einem Bach kommen, der unter der Straße hindurchfließt. (Das Rauschen ist schon von weitem zu hören). Nun sehen wir auf der linken Seite einen mächtigen Wasserfall, der sich hier über 30 Meter in die Tiefe stürzt. Wir folgen dem markierten Weg, der uns entlang des Wasserfalles steil nach oben führt. Dieser Wasserfall ist einer der beeindruckendsten im ganzen Land Vorarlberg und lädt dazu ein das eine oder andere Foto von ihm zu schießen.

Wir folgen dem Weg weiter durch den Wald und kommen so auf eine Lichtung, die zu den sogenannten „Montiola-Weihern“ sich hin öffnet. Diese malerisch-anmutenden Weiher sind ein beliebtes Ausflugsziel und die Heimat von vielen Fischen, die im niedrigen, klaren Wasser wunderbar beobachtet werden können. Von hier oben hat man ein wunderbares Panorama auf die Südseite des Walgaus und die von hier aus abzweigenden Seitentäler. Vor allem ins Brandnertal und auf die sich über dem Sarotlatal erhebende „Zimba“, dem Kletterberg der Vorarlberger, kann man von hier aus mit Genuss blicken. Blickt man dann nach Norden, sieht man die Höhen des Walserkammes mit dem „Hochgerach“ und der „Tälisspitze“ vor sich.

Wir lassen die Weiher hinter uns und kommen nun auf eine kleine Ebene, die den Namen „Quadern“ trägt. Wir überqueren eine kaum befahrene Straße und gelangen entlang eines gut markierten Weges durch teils bewaldetes, teils offenes Gelände immer höher hinauf, bis wir zu den ersten Häusern der Bergsiedlung „Außerberg“ von „Thüringerberg“ gelangen. Wir überqueren erneut eine Straße, biegen dann nach links in einen Weg ein, der zu einem Hof führt. Wir passieren den Hof und kommen hinter einem Hügel in ein „bachloses“ kleines Tal, indem zur Eiszeit ein Gletscherbach geflossen ist. Die schöne abgerundete Form lässt die Entstehung durch den Gletscher deutlich erkennen. Wir verlassen die Straße und folgen dem Tal (zuerst gibt es keinen Weg, man muss durch die Wiese gehen), das bald in Wald übergeht. Wenn wir wieder aus dem Wald an die Helle des Tages treten, sehen wir das schöne Große Walsertal vor uns liegen. Die Kellerspitze, das Breithorn und die Rote Wand erheben sich wunderbar von dem Auge des Betrachters.

Wir wandern weiter in Richtung Osten und erblicken hinter einem Hügel den Kirchturm von Thüringerberg. An einem Wegweiser informiert uns eine Informationstafel über die Geschichte der Herrschaft Blumenegg, zu der Thüringerberg einst gehörte. Nun kommen wir zur Kirche, überqueren, die ins Große Walsertal führende Straße und folgen einem schmalen markierten Fußweg über Wiesen und an Obstbäumen vorbei, in Richtung Tal. Auf diesem Weg gibt es kaum Schatten und ein gutes Stück muss entlang der Hauptstraße von Thüringen nach Thüringerberg zurückgelegt werden. Eine andere Möglichkeit ins Tal zu gelangen besteht darin, von der Kirche in Thüringerberg einige Meter in Richtung Thüringen (auf der Hauptstraße) zurückzulegen und beim Bach dem Wegweiser nach „Blumenegg“ zu folgen. Dieser Weg ist schattiger, als der vorher beschriebene.

In beiden Fällen gelangen wir zu einer Brücke der Hauptstraße, die über den Bach führt. Dort befindet sich ein Wegweiser, der in Richtung „Ruine Blumenegg“ weist. Der Weg zweigt entlang eines Waldrandes bei einem alten Gutshof ab. Nach ein paar Minuten gelangen wir so zur Ruine „Blumenegg“, dem Herrschaftssitz von „Blumenegg“. Die Ruine ist jedoch in einem schlechten Zustand und durch die starke Bewaldung nur zu erkennen, wenn man unmittelbar davor steht. Der englische Reiseschriftsteller Norman Douglas, der lange in Vorarlberg gelebt hatte, berichtet in seinem Werk „Wieder im Walgau“ auch über dieser Ruine.

Nun wandern wir durch den Wald oberhalb der „Lutz“, die man im unteren Bereich deutlich hören kann, ins Tal hinunter, was zwischen 35 und 40 Minuten dauert. Entlang der Straße von Ludesch nach Thüringen gelangen wir so wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt, dem Gemeindeamt von Thüringen.

Viel Freude bei dieser Wanderung!

Dienstag, 31. Januar 2012

Am Ausgang des Montafons – Von St. Anton nach Bludenz

Übersicht
Schwierigkeit (1-5
): 1
Dauer: 2 Stunden
Höhenunterschied: 80 Meter (größtenteils abwärts)
Einkehrmöglichkeiten: St. Anton, Bludenz
Erreichbarkeit mit Öffentlichen Verkehrsmitteln: Montafonerbahn: Haltestelle St. Anton; Bludenz Bahnhof; Bludenz-Brunnenfeld;

























Die Route
Unsere Wanderung beginnt beim Bahnhof St. Anton. Von hier aus wandern wir talauswärts in Richtung Lorüns entlang der Bundesstraße B188. Von hier biegen wir in die zweite Straße, die rechts abzweigt ein. Wir kommen zu einem Wegweiser der in Richtung Lorüns über Prazalanz weist und folgen diesem bis wir oberhalb der Häuser von St. Anton auf einen Waldweg kommen. Von hier aus haben wir einen schönen Blick auf die andere Talseite zu den Häusern von Vens und der Anhöhe der Fahren-Alpe, die sich darüber erhebt. Nach einiger Zeit des ruhigen Spazierganges entlang des Waldrandes und vorbei an saftigen Wiesen mit vielen Wildblumen, kommen wir zum St. Antönier Gipsbach, der im Volksmund auch als „Tränenbächle“ bekannt ist. St. Anton war lange Zeit das Zentrum der Gipsproduktion in Vorarlberg, wovon noch ein altes Bergwerk Zeugnis ablegt. Der Bach, der sich vom Fuße der Davenna der Ill zu bewegt, weißt ein durch den Gips getrübtes Wasser auf, was zu seiner Namensgebung führte. Entlang der hohen aber im Wald gut verwachsenen Bachverbauung (Schutz vor Muren und Überschwemmungen) gehend, zweigen wir bald auf einen Fußweg ab, der uns aus dem Wald hinausführt, auf die schönen zur Ill abfallenden Wiesen von Prazalanz, die sich unterhalb der Davenna ausbreiten. Dieses Gebiet ist auch als „Sankt-Antönier Alma“ bekannt, mit der sich eine alte Sage verbindet (siehe unten). Von hier aus genießt man einen herrlichen Blick hinaus nach Bürs und den Walgau, mit den ihn umgebenden Bergen.

Der Weg führt nun auf einem schönen Feldweg über Wiesen, vorbei an einzelnen Baumgruppen und Heustadeln dem Ufer der Ill zu. Bald kommen wir zur Trasse der Montafonerbahn. Anstatt die Unterführung unter der Bahnlinie zu nehmen, gehen wir geradeaus weiter über einen Wiesenweg dem Waldrand unterhalb des Bergabhanges zu. Auf einem idyllischen Waldweglein kommen wandern wir nun entlang der Ill weiter, bis wir zu einem Abstellgleis der „Lorünserwerke“ kommen, welches hier endet. Wir folgen dem Illdammweg weiter, bis wir zur Mündung der aus dem Klostertal kommenden Alfenz in die Ill kommen. Nun haben wird die Wahl, ob wir der Ill entlang weiter bis nach Bludenz wandern (ca. 3 km) wollen oder zur nahe gelegenen Haltestelle „Brunnenfeld“ gehen, um mit der Montafonerbahn zurück nach Bludenz zu fahren.

Viel Vergnügen bei dieser Wanderung.


Die Sage der Stadt Prazalanz
Dort wo sich heute die Wiesen von Prazalanz bei St. Anton im Montafon, am Fuße der Davenna ausbreiten befand sich in uralten Zeiten eine Stadt. Die Stadt wurde Prazalanz genannt. Die Einwohner erfreuten sich großen Wohlstandes. Doch nicht nur das Gold war reichlich zu finden, sondern auch das lasterhafte Leben und Treiben der Bewohner war weitum bekannt. Unsittliches Tanzen, Gelage und Lästerungen aller Art wurden immer schlimmer und erinnerten bald an das biblische Sodom und Gomorra. Der Herrgott im Himmel hatte dieser Brut lange zugesehen und war stets nachsichtig gewesen, doch einmal war wurde das Fass doch zum Überlaufen gebracht und der himmlische Vater sprach sein gerechtes und strenges Urteil. Der Pfarrer der Stadt hatte einen Hund und als dieser ob des bevorstehenden Unheils laut zu winseln anfing, machte sich der Gottesmann auf, um seine Mitmenschen zu warnen. Doch wie es meist in solchen Fälle ist, so wurde der Priester verlacht und verhöhnt. Gerade zu Fleiß trieb man es jetzt noch schlimmer. Da half nichts mehr und der fromme Mann verließ die Stadt. Gerade habe er die Stadt verlassen gehabt, da seien mit furchtbarem Krachen vom Berg oberhalb der Stadt riesige Gesteinsbrocken ins Tal gestürzt und habe die sündhafte Stadt samt unter sich begraben. Kein einziger Bewohner habe überlebt, alle seien sie verloren gegangen.